Von einem Einstand nach Maß würde man nicht gerade sprechen. „Der FC St. Pauli kam und kam nicht, weil er im Stau stand. Als es mit einer Dreiviertelstunde Verspätung dann losging“, erzählt Friedhelm Goertner, „sind die Spieler kurz aus dem Bus gesprungen und haben uns locker mit 5:2 plattgemacht.“ Auf diese Abreibung im ersten Heimspiel der Saison 1983/1984 hätte der Heiligendorfer, obwohl er gleich ins Tor traf, gern verzichtet. Seine erste von zwei Saisons im VfL-Trikot nahm – zumindest für ihn persönlich – trotzdem einen guten Verlauf. Einen besseren gar, als er es sich anfangs ausgemalt hatte.
Namhafte Konkurrenten im Wölfe-Team
Den Wechsel aus Salzgitter empfand er mit 23 Jahren als große Herausforderung. Dabei spielte auch Union in der Amateur-Oberliga Nord. „Der VfL hatte eine sehr gestandene Mannschaft. Gegen solche Haudegen wie Peter Ament, Rainer Prieß oder Siegfried Schanda musste ich mich erst mal beweisen. Deshalb war ich stolz, im ersten Spiel in der Startelf zu stehen.“ Von Goertner bekamen die Wölfe das, was sie sich von seiner Verpflichtung versprochen hatten. Im linken Mittelfeld kurbelte der Linksfuß die Offensive mit an, bewies ein gutes Auge für die Mitspieler und traf bei 31 Ligaeinsätzen acht Mal ins Netz. Goertners Pech allerdings: Als Ganzes funktionierte die Mannschaft weniger gut. „Der Aufstieg war das Ziel gewesen, stattdessen hingen wir im Keller“. Was folgte, war ein Aufbegehren gegen Trainer Wilfried Kemmer, dem bald sein alter Ziehvater Imre Farkaszinski ins Amt folgen sollte. „Auch unter ihm habe ich weitergespielt, doch er blieb nur für den Rest der Saison.“