Seine beste Partie für die Wölfe machte er beim FC St. Pauli. „Wir spielten am Millerntor vor 11.000 Zuschauern, zehn Minuten vor Schluss gelang mir der 2:2-Ausgleich“, weiß Hans Lübbers noch genau. Für den ersten VfL-Treffer an diesem Tag sorgte Fredi Rotermund, mit dem der gebürtige Meppener Mitte der 60er Jahre eine gefährliche Flügelzange bildete. „Es war schön für uns, St. Pauli mal so richtig zu ärgern. In dieser Saison waren wir richtig gut dabei.“ Gemeint ist die Spielzeit 1966/1967, der Beginn einer langen Ära unter Imre Farkaszinski.
Beidfüßig, schussstark und blitzschnell
Platz vier, der am Ende für die Grün-Weißen heraussprang, war wie ein Startsignal für die kommenden Jahre als Spitzenteam in der Regionalliga Nord. Lübbers erlebte unter dem ungarischen Trainer seine intensivste Zeit. Entdeckt wurde der Emsländer jedoch von einem anderen VfL-Urgestein, nämlich dem langjährigen Betreuer Franz Harmeling. Nach einem Aufstiegsspiel seines Heimatklubs SV Meppen bei Leu Braunschweig sprach dieser den damals 21-Jährigen an. „Wolfsburg suchte einen Flügelstürmer, da war ich wohl eine gute Option.“ Tatsächlich wurde der beidfüßige Rechtsaußen schnell zur Stammkraft bei den Grün-Weißen. Seine blitzschnellen Flankenläufe und präzisen Vorlagen auf Mittelstürmer Wilfried Kemmer machten ihn wertvoll. Die 100 Meter legte Lübbers meist in unter elf Sekunden zurück. „Entscheidend war aber auch, ob unser Spielmacher Dieter Thun auf dem Feld stand. Er spielte großartige Pässe“, erinnert sich Lübbers, der zudem selbst genau wusste, wo das Tor stand: Zwischen 1964 und 1968 schoss er in über 100 Pflichtspielen 18 Tore für den VfL.
Techniker auch im Hauptberuf
Ohne Volkswagen, wie er betont, hätte er diese stolzen Werte jedoch niemals erreicht – zumindest nicht im VfL-Trikot. „Ganz klar: Wenn es das Jobangebot nicht gegeben hätte, dann wäre ich nicht aus Meppen nach Wolfsburg gezogen.“ Ab 1964 arbeitete der gelernte Maschinenschlosser in der Abteilung Forschung und Entwicklung. Dabei kümmerte er sich zunächst um den Vorrichtungsbau für Neuteile. Doch Lübbers strebte nach mehr, wollte sich weiterentwickeln und begann eine Ausbildung zum Techniker in Braunschweig. „Dafür musste ich zwei Jahre weg von Volkswagen.“ Im Jahr 1970 begann somit die zweite Karriere beim Autobauer. Für eine ganze Dekade fand Lübbers seinen beruflichen Mittelpunkt nun in der Abteilung Planung 1, wo er sich unter anderem um die Konstruktion von Schäumwerkzeugen für Sitze und Kopfstützen kümmerte.