Wer der Gegner war, das weiß er nicht mehr. Aber ansonsten sind ihm die Umstände noch in allerbester Erinnerung. „Eine direkt verwandelte Ecke – das ist mir nur einmal geglückt. Ein solches Tor vergisst man nicht.“ Günther Blech war beim VfL Wolfsburg ein Mann für die ruhenden Bälle. Und zwar zu einer Zeit, als die Vereinsgründung noch keine drei Jahre zurücklag. „Ich hatte sogar erst eine Saison beim 1. FC Wolfsburg gespielt. Dann aber hieß es: ‚Du bist so gut, komm doch zu uns.‘“ Ende 1947 schloss sich Blech den Grün-Weißen an und blieb bis 1956. Er erlebte somit hautnah die rasante Entwicklung von einer Dorfmannschaft zum im ganzen Norden geachteten Erstligateam.
Trikots zu Hause gewaschen
Hankensbüttel, Fallersleben, Wittingen – die ersten Auswärtsreisen im VfL-Trikot waren noch kurz. Zu Heimspielen ging es per Fahrrad oder zu Fuß. „Der Elsterweg war nur ein aufgeschütteter Wall. Wenn wir spielten, bestand das Publikum aus unseren Freunden und Angehörigen.“ Blech berichtet aus einer Zeit, als man sein Trikot zum Waschen selbst mit nach Hause nahm und nach dem Match statt unter die Dusche nacheinander in einen Kübel stieg. „Bei ‚Opa Wolter‘ stand immer eine Wanne für uns bereit. Und wenn wir alle durch waren, hat man zum Schluss in der Brühe noch seine Schuhe geputzt“, lacht der 86-Jährige und gerät trotzdem über seine aktive Zeit schnell ins Schwärmen. „Wir haben toll zusammengehalten und einfach nur Fußball gespielt. Eine wunderschöne Zeit.“
Seit 1987 in Rente
Nicht anders spricht Blech, geboren in Mahlwinkel, über seine Laufbahn im Werk. Nach externer Ausbildung zum Kfz-Schlosser baute er ab 1947 an der Drehbank Lenkstangenrohre. Um 1955 wechselte er zum Motorenprüfstand und machte dort, inzwischen in der FE, bald seinen Meister. Als Prüfstandfahrer nahm Blech herstellerübergreifende Vergleichsmessungen vor. Ehe er 1987 nach vier Dekaden im Betrieb in den Ruhestand ging, hatte er es zum Vorgesetzten von fast 40 Mitarbeitern gebracht. „Wenn Sie mich fragen, wie gern ich bei Volkswagen war, dann kann ich nur antworten, dass ich diese Arbeit am liebsten noch heute machen würde“, betont er. „Das sagt eigentlich alles.“