Spielkultur und Spielstil
Jede Nachwuchsmannschaft des VfL Wolfsburg strebt stets gröĂtmöglichen Ballbesitz an. Wann immer es möglich ist, versuchen wir, das Spiel aktiv zu gestalten und den Spielrhythmus zu bestimmen. Wir handeln offensiv und wollen das Spiel dominieren. Bei gegnerischem Ballbesitz versuchen wir, aktiv den Ball zu erobern, um das Spiel erneut selbst gestalten zu können. Jeder Spieler, unabhĂ€ngig von seiner Position, wird ermutigt, sich konstruktiv am Spielaufbau zu beteiligen.
Wir bevorzugen schnelles Kombinationsspiel aus der Abwehr heraus. Keiner unserer Spieler (auch kein Defensivspieler) soll sich darauf beschrĂ€nken, lediglich Aktionen des Gegners zu stören, sondern sich nach Ballgewinn konstruktiv an unserem Spiel beteiligen. In unserem Offensivspiel gewĂ€hren wir unseren Spielern groĂe Freiheiten. Sie dĂŒrfen und sollen ihre Grundpositionen verlassen, um die gegnerische Abwehr zu destabilisieren. Bei Ballverlust nimmt jeder Akteur die nĂ€chstgelegene Verteidigungsposition ein. Erst wenn es die Spielsituation erlaubt, nimmt jeder Spieler wieder seine Grundposition ein.
Prinzip zur Ermutigung und zum Entscheidungsfreiraum der Spieler fĂŒr individuelle und kreative Spiellösungen
Innerhalb der technisch-taktischen Ausbildung legen wir gröĂten Wert auf den gestalterischen Eigenbeitrag unserer Talente. Hierzu muss der nötige Freiraum geboten werden. Es geht immer um die Ausgewogenheit von technisch-taktischer Disziplin auf der einen Seite und KreativitĂ€t auf der anderen. GrundsĂ€tzlich folgen wir in unserem Ausbildungsplan dem Konzept der systematischen Vermittlung technisch-taktischer Fertigkeiten unter positionsspezifischen und situationsspezifischen Aspekten. In der Folge ergeben sich daraus klare Orientierungsmuster fĂŒr den Spieler. Lernen â und dies ist fester Bestandteil unseres didaktischen Konzeptes â vollzieht sich jedoch nicht nur im Rahmen vorgegebener Muster. Unsere Trainer sind aufgefordert, aktiv auch diesen von Intuition getragenen Lernansatz zu unterstĂŒtzen. Die unterschiedlichen Feedbackmethoden sind dabei Hauptinstrument der Trainerarbeit. Insbesondere die Möglichkeiten einen offenen, auf bi-direktionalen Kommunikationswegen basierenden, Ausbildungsprozess methodisch-didaktisch zu strukturieren, tragen zur Entwicklung der Selbsterwartungskompetenz bei, was die ganzheitliche Entwicklung der Spielerpersönlichkeit unterstĂŒtzt.
Spielsystem
Die Nachwuchsförderung des VfL Wolfsburg gibt kein einheitliches Spielsystem vor, sondern gewĂ€hrt den Trainern die Möglichkeit, ein oder mehrere passende Systeme fĂŒr ihre Mannschaften zu finden. Das heiĂt, wir ordnen das Spielsystem unseren jeweiligen Mannschaften unter â nicht umgekehrt. Einzig verbindliche Vorgaben bei allen Mannschaften von der U14 bis zur U19 sind das Spielen mit zwei offensiven AuĂenpositionen und einem ZentralstĂŒrmer. Ein vom VfL Wolfsburg ausgebildeter Spieler hat Erfahrungen in mehreren gĂ€ngigen Systemen gesammelt und gelernt, sich taktisch variabel zu verhalten.
Individuelle Förderung
Eines unserer wichtigsten Ziele ist die individuelle Förderung unserer Spieler. Zentrales Kriterium fĂŒr die Zuordnung der Spieler in Jahrgangsmannschaften ist nicht ihr Geburtsdatum, sondern ihr tatsĂ€chlicher fuĂballerischer und biologischer Entwicklungsstand. Auch die individuelle Persönlichkeitsentwicklung wird bei der Beurteilung des Leistungsstandes berĂŒcksichtigt. Diese jahrgangsunabhĂ€ngige DurchlĂ€ssigkeit unserer Jugendmannschaften ist ein zentraler Bestandteil der individuellen Förderung der Spieler.
Wir leiten unsere Spieler an, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und sich ĂŒbergeordneten Zielen zu unterwerfen, lassen jedoch stets Raum fĂŒr das Besondere, Individuelle und AuĂergewöhnliche. Wir lehren unsere Spieler, jeden Gegner zu respektieren â und keinen zu fĂŒrchten. Jeder Spieler des VfL Wolfsburg soll mutig agieren und darf Fehler machen. Unsere Spieler unterstĂŒtzen sich gegenseitig und respektieren die StĂ€rken und SchwĂ€chen ihrer Mitspieler.
Unsere Maxime: Eine Mannschaft ist mehr als die Summe ihrer Einzelspieler.
Unsere Verantwortung
Erziehung und Ausbildung bilden in der Akademie des VfL Wolfsburg eine Einheit. Grundlage ist die moralische, erzieherische und soziale Verantwortung fĂŒr die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Die Ausbildungsphilosophie und der Ausbildungsplan bilden den ĂŒbergeordneten Rahmen fĂŒr das Handeln der Trainer im Ausbildungsprozess. Sie geben den verantwortlichen Trainern eine verbindliche Orientierung, ergĂ€nzend dient die Ăbungssammlung als Leitfaden und Ideengeber. Kinder sind keine Jugendlichen, Jugendliche keine Kinder und noch keine Erwachsenen.
Deshalb: Kinder- und Jugendtraining ist kein reduziertes Erwachsenentraining, sondern inhaltlich-methodisch eine eigenstÀndige Ausbildung mit stetig steigenden Leistungsanforderungen.
Grundlage fĂŒr die Planung:
- Philosophie / Ausbildungsplan
- allgemeine TrainingsgrundsÀtze
- allgemeine methodische GrundsÀtze
- organisatorische GrundsÀtze
- Ăbungssammlung und Trainerbibliothek
SpielzeitgrundsÀtze Nachwuchsmannschaften
FĂŒr unsere Nachwuchsmannschaften sehen wir das Spiel als wesentliches Trainingsmittel an. Unser vordergrĂŒndiges Ziel ist die Entwicklung der SpielfĂ€higkeit. Nur in der Spielsituation können im Training erfahrene sowie erlernte technische und taktische Lösungsmöglichkeiten zu einem situativ sicheren Handeln entwickelt werden. Wir achten deshalb darauf, dass Trainings- und Spielziele aufeinander abgestimmt sind und jeder Spieler ausreichend Spielmöglichkeiten erhĂ€lt.
GrundsĂ€tzlich gilt fĂŒr die Mannschaften bis zur U14:
- Die Spieler erhalten wÀhrend der Saison eine Spielzeit von 50 Prozent.
- Bei den TorhĂŒtern wird eine möglichst ausgeglichene Spielzeitverteilung angestrebt.
In den höheren Altersbereichen unserer Nachwuchsmannschaften orientiert sich die Spielzeit zunehmend an dem Leistungsstand der Spieler. Jedoch wird auch hier darauf geachtet, jedem Spieler (inklusive Torwart) Wettkampfpraxis zu ermöglichen.