Immerhin musste er nicht umkalkulieren. Seine Lehre zum Kfz-Mechaniker hatte Ditmar Schwarzenbart gerade beendet, als es nahtlos mit der Bundeswehr weiterging. Sonderlich üppig waren seinerzeit, Ende der 60er Jahre, weder Sold noch Salär. „Ich habe jeweils genau 90 Mark bekommen“, schmunzelt der gebürtige Wolfsburger. „Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.“ Mit dem Fußballspielen etwas Geld dazuzuverdienen, war da durchaus willkommen. Bis er im Wölfe-Trikot erste Punktprämien einstrich, sollte es allerdings dauern. Zudem schien der Zeitpunkt, als Schwarzenbart für Grün-Weiß auf Torejagd ging, nicht unbedingt der günstigste.
Von klein auf ein Wolf
Beim VfL lernte Schwarzenbart das Fußballspielen. Von der Knabenmannschaft bis in die A-Jugend durchlief er die komplette Nachwuchsabteilung. Als dann die Perspektive jedoch nicht stimmte, wechselte er zum Stadtrivalen TSV, der in der zweiten Kreisklasse spielte. „Ich habe ganz unten angefangen. Insofern war es toll, mich später noch einmal auf hohem Niveau beweisen zu können“, blickt der 68-Jährige zurück. Als Verbandsliga-Torschützenkönig kehrte Schwarzenbart mit 28 Jahren zur Saison 1977/1978 zu den zwei Klassen höher spielenden Wölfen zurück. Der VfL, gerade erneut aus der zweiten Liga abgestiegen, befand sich mal wieder im Umbruch. Mit dem neuen Chefcoach Radoslav Momirski und fast runderneuerter Truppe sollte es direkt ins Unterhaus zurückgehen. Ein Ziel, dass sich früh als wenig realistisch erwies. „Momirski war schnell wieder weg. Unter Imre Farkaszinski haben wir es dann zwar noch in die Aufstiegsrunde geschafft. Man muss aber ehrlich sagen, dass wir da völlig chancenlos waren.“
Nachfolger Wilfried Klemmers
Für Schwarzenbart lief es trotzdem nicht schlecht. Unter dem alten VfL-Trainerfuchs kam „Didi“, wie die Kollegen ihn nannten, häufiger zum Zug. An Bernd Krumbein und Ralph Speh war er bis dahin kaum vorbeigekommen. Als kopfballstarker Mittelstürmer, der auch Bälle verteilen und halten konnte, wurde er immer wertvoller. Auch ohne Aufstieg sollte seine VfL-Rückkehr somit noch zur Erfolgsgeschichte werden. Was er besonders schätzte, war zudem das Miteinander mit den Kollegen. „Mit ‚Kalla‘ Borutta zum Beispiel habe ich mich sehr gut verstanden, genauso mit Gerd Kuhlmeyer. ‚Kuhli‘ kam nach dem Training öfter zu mir Hause, um eine Runde Schach zu spielen. Es war wirklich eine tolle Zeit“, bilanziert Schwarzenbart, der nach der Saison in die Zweite wechselte, dort bald Wilfried Kemmer als Trainer beerbte und später noch viele Jahre in der Region als Spielertrainer tätig war.