Wenn Wolfgang Simon nach Auswärtsspielen wieder nach Hause kam, dann konnte er schon mal in Erklärungsnot sein. Besonders wenn er mit Ingo Eismann gefahren war. „Auf den Rückfahrten in unseren VW-Bullis ist es oft sehr lustig zugegangen. Einmal kam ich fast ohne Klamotten in Wolfsburg an, weil Ingo sie nach und nach aus dem Fenster geschleudert hatte“, schüttelt er lachend den Kopf. „Da stand ich vor meiner Frau doch etwas dumm da. Zum Glück hat sie den Ingo aber gekannt und alles entsprechend einordnen können.“
Eigenes Fußballteam zu Hause
Beim VfL spielte Simon vor allem in den 70er Jahren. MTV Gamsen, MTV Gifhorn und Eintracht Braunschweig hießen bis dahin seine Stationen, als er zur Saison 1968/1969 vorgestellt wurde. Obwohl er als Deutscher Meister aus der Bundesliga kam, war Simon über das Angebot der Grün-Weißen heilfroh. „Ich hätte auch nach Bochum oder Köln wechseln können, aber es war mir wichtig, in der Region zu bleiben. Außerdem war ich vorher fast ein dreiviertel Jahr verletzt gewesen, sogar eine Sportinvalidität war im Gespräch. Da war der VfL eine tolle Chance“, so der 66-Jährige. Simon, der aus einer Großfamilie mit zehn Geschwistern aus Gamsen stammte, ließ sich diese Chance nicht entgehen. Mal Motor im Mittelfeld, mal Vorstopper oder auch Aushilfslibero – der kopfballstarke Defensivmann war unter Imre Farkaszinski immer gesetzt. Als nach sechs Jahren in der Spitzengruppe der Regionalliga Nord dann die neue 2. Liga kam, hörte er mit kaum 28 Jahren auf. „An dieser Stelle habe ich mich für den Beruf entscheiden müssen.“