Schalke, der HSV oder Eintracht Frankfurt – am Ende konnte er sich fast aussuchen, wo er seine aktive Laufbahn fortsetzen wollte. „In diesem Jahr ist es ganz gut gelaufen bei mir. Ich hätte auch bleiben wollen, aber die höchste Spielklasse hat mich schon sehr gereizt“, sagt Hermann-Dieter Bellut. So blieb sein Gastspiel beim VfL Wolfsburg nur ein einjähriges. Nach der Saison 1966/1967, in der er 32 Pflichtspiele im Trikot der Wölfe bestritt, entschied er sich für die Hessen und behielt dort bis heute seinen Lebensmittelpunkt. Letztlich wurde ein gestandener Bundesligaspieler aus ihm.
Erstaunliche Veranlagungen
Ohnehin kam Bellut als Fußballer ordentlich rum. Geboren in Dortmund, wurde sein erster Klub der VfB 05 Köln. Aus dem Rheinland ging er ins Emsland, spielte dort für den TuS Lingen, den SV Biene-Holthausen und den SV Meppen, wo VfL-Coach Imre Farkaszinski auf ihn aufmerksam wurde. Als einer von drei Neuzugängen neben Dirk Geger und Fredi Rotermund stieß Bellut im Sommer 1966 zum Team. „Meppen hatte eine Liga tiefer gespielt, trotzdem kam ich sehr gut zurecht.“ Im Gespann mit Dieter Thun, dem er den Rücken freihielt, zog Bellut in der Zentrale die Fäden. Was er fußballerisch mitbrachte, war eine damals seltene Kombination. Mit seinen gleichstarken Füßen konnte er viel mit dem Spielgerät anfangen, stand zugleich aber auch gegen den Ball für große Qualität. „Ich habe nicht so schnell zurückgezogen“, lacht der 74-Jährige, der heute in Rüsselsheim lebt und mit Respekt über seine Zeit am Elsterweg spricht. „Höchste Anerkennung vor dem, was Farkaszinski damals geleistet hat.“