Der Köder war einfach unwiderstehlich. „Ich wäre bestimmt auch so gekommen. Aber das hat mir noch einmal einen Kick gegeben“, gibt Hans-Georg Felleckner zu. Mit einer Sondergenehmigung machte es VfL-Chef Günter Brockmeyer möglich, dass der eigentlich noch für den Lokalrivalen aktive Verteidiger im Spiel der Spiele mitmischen durfte. „In meinem ersten Einsatz für die Wölfe ging es also gleich gegen Pele. Einen besseren Einstand hätte man sich kaum vorstellen können.“
Ursprünglich Stürmer gelernt
Bis heute ist das Freundschaftsspiel gegen den FC Santos, organisiert von Volkswagen, in Wolfsburg legendär. Felleckners Verpflichtung lohnte sich auch darüber hinaus. Zwischen 60 und 70 VfL-Einsätze, schätzt der gebürtige Danziger, kamen von 1961 an zusammen. Seine Qualitäten auf dem Platz? „Ich war schnell und hatte eine gute Kondition“, erinnert er sich. Dies lag wohl auch daran, dass er nebenbei noch Leichtathlet war. „Wenn irgendwo ein Weitspringer oder Sprinter gebraucht wurde, war ich dabei.“ Spielaufbau, Flanken, Manndeckung – Felleckners großes Plus war seine Flexibilität, die ihn schon beim 1. FC Wolfsburg ausgezeichnet hatte. Dort war er vom Stürmer zum Verteidiger umfunktioniert worden. Beim VfL spielte „Felix“, wie er seit der Kindheit genannt wird, nun zur spannenden Zeit der Bundesligagründung. Und traf genau in dieser Phase eine Entscheidung: „Ich wollte beruflich weiterkommen. Deshalb hatte Fußball fortan nur noch Priorität Nummer zwei.“
Für Volkswagen international unterwegs
Die Laufbahn bei Volkswagen ging somit vor. Im Werk arbeitete auch der Vater, mit dem die Familie 1955 aus Syke bei Bremen nach Wolfsburg gekommen war. Der Junior nahm drei Jahre später eine Lehre zum Maschinenschlosser auf. Anfang der 60er baute er im Festigkeitslabor schon an Prüfvorrichtungen, bildete sich aber noch weiter für einen Wechsel in die Motorkonstruktion. Noch interessanter wurde es ab 1970: In der Produktion Ausland fungierte Felleckner als Ansprechpartner für Werke in der ganzen Welt, etwa in Mexiko, Brasilien oder Südafrika. „Rauszukommen in andere Länder, diese Vielfalt mochte ich sehr“, schwärmt der 74-Jährige, der 1996 in den Vorruhestand ging.