Ohne diesen Anruf wäre er wohl in der Bundesliga gelandet. Eintracht Trier, 1. FC Saarbrücken, dazu Jugendnationalmannschaft unter Dettmar Cramer – Marian Foitzik spielte Fußball bereits unter Profibedingungen, als sich plötzlich Wolfsburg meldete. „Ich war eigentlich nicht interessiert, stand auch schon mit anderen Klubs in Kontakt. Aber das Angebot, das auch eine Anstellung bei Volkswagen beinhaltete, hat mich überzeugt. Und rückblickend war es Gold wert“, sagt Foitzik, dessen Leben in diesem Moment eine schicksalhafte Wendung nahm. Für Volkswagen ging er im Anschluss an seine VfL-Zeit nach Mexiko, machte sich dort einen Namen – und durfte sich zeitweise ganz nebenbei unter den größten Fußballstars der Welt bewegen.
Ruheloser Mannschaftsarzt
Seine vier Jahre im VfL-Trikot fallen hinter den übrigen Ereignissen beinahe zurück. Aber auch davon kann der 78-Jährige nur schwärmen: „Eine tolle und spaßige Zeit. Auch wenn ich fürs Skatspielen mit den Kollegen im Vereinsheim zu doof war“, lacht Foitzik. Unter Georg Reichert und dann Ludwig Lachner zählte der schnelle und kantige Abwehrmann zu den Säulen in jenem Team, das es 1963 in die Regionalliga schaffte und im Endspiel um die Amateurmeisterschaft stand. Bildlich vor Augen hat der gebürtige Oberschlesier noch Mannschaftsarzt Dr. Willi Wolf. „Der war immer so nervös, dass er wild hinter dem Tor rumgerannt ist. Auf der Tribüne hat er es nicht ausgehalten.“ Sportlich war für Foitzik, der aus der erstklassigen Oberliga Südwest nach Wolfsburg kam, der Wechsel zwar ein Rückschritt. Doch sollte es mit dem aktiven Sport bald ohnehin ganz vorbei sein. Weil sich beruflich die Dinge noch wesentlich besser entwickelten als geplant.
Aus Wolfsburg in die weite Welt
Denn die Anstellung bei Volkswagen, mit der man ihn zum Fußballspielen nach Niedersachsen gelockt hatte, erwies sich für Foitzik als Glücksfall. „Als Volontär durfte ich mir zunächst alle Abteilungen im Finanzbereich anschauen. Weil es mir im Export am besten gefiel, fing ich dort an. Und dann ging es plötzlich sehr schnell.“ Ab 1964 baute der Konzern seinen Standort in Mexiko auf. Foitzik, inzwischen mit einer Spanierin verheiratet und deshalb sprachlich im Vorteil, bekam die Chance, als Assistent im Marketing mitzugehen. „Eigentlich wollte ich nach drei Jahren wieder zurück, aber die neue Fabrik wuchs unheimlich schnell.“ Der gelernte Industriekaufmann stieg bald zum Verkaufsleiter auf, dann – mit gerade 32 Jahren – zum Bereichsleiter Verkauf, Marketing und Export. 1982, nach einer kurzen Station in Nigeria, schied er bei Volkswagen aus und machte sich selbstständig.