Ohne Frage: Seine Laufbahn im Werk war die noch größere. Fast drei Dekaden lang lief keine Tarifrunde der Volkswagen AG ohne ihn ab. Er war es, der als Abteilungsleiter für Arbeitsrecht und Tarifstrategie im Hintergrund die Fäden zog, verhandelte, prüfte und Sorge sowie Verantwortung trug für fachlich und rechtlich saubere Abschlüsse. Als 2009 seine heute noch andauernde Altersteilzeit begann, hatte Gerd Kuhlmeyer nicht nur Personalverantwortung für rund 40 Personen. Er war auch Leitender Angestellter und zählte zum Oberen Managementkreis. „Der Aufwand war speziell in den letzten Jahren schon ziemlich groß. Aber es ist ein gutes Gefühl, wenn man merkt, dass die eigene Arbeit Früchte trägt“, sagt der 61-Jährige. Im Reinen ist er mit seiner Karriere aber nicht nur, weil er es im Haus weit gebracht hat: „Volkswagen ist ein toller Arbeitgeber. Zu dieser Familie zu gehören, macht mich schon stolz.“
Zweigleisige Karriereplanung
Gerd Kuhlmeyer stammt aus Wittingen. Nach dem Abitur nahm er ein Jurastudium in Göttingen auf, es folgte ein Referendariat im Oberlandesgerichtsbezirk Braunschweig, ehe er 1980 im Zentralen Tarifwesen bei Volkswagen begann. Eine beachtliche Zweitkarriere würde man an dieser Stelle nicht auch noch vermuten. Doch tatsächlich hatte Kuhlmeyer bis hierhin jahrelang auf hohem Niveau die Stiefel geschnürt – darunter sechs Spielzeiten für den VfL Wolfsburg. „Meine Ausbildung war mir immer wesentlich wichtiger gewesen. Andererseits wollte ich mir die Chance nicht verbauen, es vielleicht doch als Fußballer zu schaffen.“