Bergedorf, Bremerhaven, Lübeck, Osnabrück – seine vier Ligatore im VfL-Trikot hat Dieter Kulhanek noch vor Augen. „Außerdem habe ich zweimal im Pokal getroffen“, sagt der 74-Jährige, der angesichts von nur 13 Einsätzen in der Regionalliga Nord auf eine beachtliche Quote kommt. Dass er nach der Saison 1963/1964 den VfL Wolfsburg wieder verließ, lag daran, dass Kulhanek im Gesamtpaket in ungewohnter Umgebung nicht glücklich wurde. „Eigentlich kam ich nie richtig an, auch beruflich war es nicht immer leicht. Trotzdem war Wolfsburg eine wertvolle Erfahrung.“
Namhafte Konkurrenz
Die Zeit, die Kulhanek am Elsterweg verbachte, war grundsätzlich in Fußballdeutschland eine spannende. 1963 ging die Bundesliga an den Start. Eine Etage tiefer hatten sich die Wölfe als Meister der Amateur-Oberliga Niedersachsen-Ost überraschend souverän für die neue Regionalliga qualifiziert. Dieses VfL-Team, das unter Star-Trainer Ludwig Lachner in der zweithöchsten Spielklasse an den Start ging, sollte Kulhanek verstärken. „In der ersten Halbserie gelang mir das auch ganz gut. Im Spiel bei Hannover 96 habe ich mich aber verletzt und bin daher nur schwer wieder in die Gänge gekommen. Kulhanek, von den Sportfreunden Salzgitter zum VfL gekommen, war ein schussstarker und quirliger Stürmer. Weniger gut lag ihm das Kopfballspiel, welches Hauptkonkurrent Wilfried Kemmer umso besser beherrschte. An ihm kam der 20-Jährige irgendwann nicht mehr vorbei.
Kurze Episode im Werk
Den Ehrgeiz, sich weiter anzubieten, hätte Kulhanek durchaus verspürt. Hinzu kam allerdings, dass er sich auch von seiner Anstellung im Werk etwas mehr erhofft hatte. „Es ging Volkswagen nicht so gut zu dieser Zeit, deshalb waren meine Möglichkeiten begrenzter, als man es mir aufgezeigt hatte.“ Im Juli 1963, einen Monat vor Pflichtspielbeginn, startete der VfL-Angreifer in der Versuchsabteilung. Als gelernter Schlosser war es seine Hauptaufgabe, Schweiß- und Schleifarbeiten an Käfern zu verrichten. „Das war keine schlechte Arbeit. Wäre ich zeitgleich sportlich groß eingeschlagen, dann wäre ich sicherlich auch geblieben. So aber hat mir auch hier die Perspektive gefehlt.“