Dass es Praktikanten bei Volkswagen weit bringen können, dafür ist Heinz Fischer das beste Exempel. Schon nach dem Abitur 1961 lernte er den Betrieb für ein halbes Jahr kennen. Als er 2001 dann aus dem Werk ausschied, hatte er sich nicht nur in verschiedenen Abteilungen und Aufgabenfeldern in Führungspositionen gebracht. Sondern war im Namen von Volkswagen auch um die Welt gekommen. „Ursprünglich hatte ich mir das mal ganz anders ausgemalt. Aber rückblickend bin ich heilfroh, dass sich alles so entwickelt hat“, so der 71-Jährige.
Einziger Student im Team
Als Aktiver war Fischer im doppelten Sinn ein Exot. Im VfL-Team der 60er Jahre war er erstens als einziger in Wolfsburg geboren. Zweitens zählte er zu den ganz wenigen, die nebenher studierten – wohlgemerkt nicht in der Region. „Ich hatte schon zwei Semester in Braunschweig absolviert, mich dann aber entschieden, nach Frankfurt zu gehen. Von dort bin ich gependelt.“ Im Team von Ludwig Lachner war Fischer ein klassisches Eigengewächs. Mit zehn Jahren hatte er in der vierten VfL-Schülermannschaft begonnen und kam nach Stationen in der Jugend, der Zweiten und bei den Amateuren 1961 in der ersten Mannschaft an. Den Tag seines Durchbruchs wird er nie vergessen: „Am Vormittag hatte ich meine Abi-Abschlussfeier, nachmittags war das Derby gegen den 1. FC. Vor 6.000 Zuschauern haben wir 2:0 gewonnen, ich habe beide Tore gemacht.“ Mit 19 Jahren war Fischer in der ganzen Stadt bekannt. Zu verdanken hatte er das auch seinem Kumpel Wilfried Kemmer, der ihm eigens seine Schuhe für dieses Spiel ausgeliehen hatte. „Meine waren schon ziemlich hinüber, neue konnte ich mir nicht leisten. Da hat er mir einfach seine gegeben“, lacht Fischer.