Seine Geduld zahlte sich leider nicht aus. Schon ein Jahr zuvor hatte Jochen Weigel zum VfL wechseln sollen, Imre Farkaszinski wollte ihn unbedingt haben. „Ich habe mich meinem alten Verein aber verpflichtet gefühlt und abgesagt“, erinnert sich Weigel. Scheinbar zur besten Zeit verließ er den 1. FC Wolfsburg dann doch. 1969 schloss er sich dem Lokalrivalen an, empfahl sich über die zweite Mannschaft schnell für die erste und war dort pünktlich zur Bundesliga-Aufstiegsrunde 1970 gesetzt. Dann aber die bittere Wende: Eine Nierenbeckenentzündung bedeutete für den erst 24-jährigen Rechtsaußen das Aus – nach nur elf Pflichtspielen für den VfL war es mit dem Spitzenfußball vorbei. „Das war hart, allerdings nicht zu ändern. Ich habe mich dann eben voll auf den Job konzentriert.“
Spielender VW-Teammanager
Nicht nur seine berufliche, gar auch die sportliche Heimat sollte er bei Volkswagen finden. Als Lohnbuchhalter kam der gebürtige Wolfsburger 1968 ins Werk. Drei Jahre später begann eine lange Tätigkeit im Vertrieb Export. Die Förderung des Gebrauchtwagengeschäfts in Europa zählte zu Weigels Kernaufgaben, ehe er ab 1982 – nun im Vertrieb Nutzfahrzeuge – verstärkt Seminare durchführte und auch für die Präsenz auf Messen zuständig war. Auf dem ganzen Kontinent kam Weigel auf diese Weise mit Menschen in Kontakt. Und fand irgendwann sogar einen Weg, zwei seiner Leidenschaften unter einen Hut zu bekommen. „Schon beim VfL hatte ich innerhalb der Mannschaft immer alles Mögliche auf die Beine gestellt“, berichtet Jochen Weigel, der eigentlich Hans-Joachim heißt. „Die Stimmung hochzuhalten, auch die Reservespieler einzubeziehen, solche Dinge hatten mir immer gelegen. Zu meiner Rolle im ‚Export‘-Team passte das insofern sehr gut.“