Hugo Dreyer traute dem Braten nicht ganz. Mit dem neuen Torwart aus Schöningen schnappten sich die Wölfe ohne Frage zwar ein Riesentalent. Zur Sicherheit holte der VfL-Verantwortliche aber noch einen weiteren Schlussmann dazu, denn Heinz Knopp war gerade erst 17. „Während meiner gesamten VfL-Zeit war ich derjenige, der die Koffer und die Ballnetze schleppte“, lacht Knopp. „In der Hackordnung kam ich automatisch immer zuletzt.“ Zwischen den Pfosten stand der Jüngste im Team der Wölfe allerdings trotzdem. Mit einem Teenager im Tor rüsteten sich die Grün-Weißen Anfang der 50er Jahre somit für die Erstklassigkeit. Zwei vergebliche Aufstiegsrunden machte der Jungkeeper mit. Doch als der Durchbruch endlich gelang, war er schon wieder weg.
Reiselustige VfL-Fans
Als Heinz Knopp mit dem Fußballspielen begann, war der VfL Wolfsburg noch gar nicht gegründet. Ab 1942 spielte er in seiner Heimatstadt Hötensleben erstmals in einem Verein. Acht Jahre später schloss sich Knopp dem FC Schöningen an, für den er später noch bis zum 39. Lebensjahr aktiv bleiben sollte. Das Herzstück seiner Laufbahn bildeten zwei andere Klubs: der VfL Wolfsburg und Göttingen 05. „Ich hatte in meiner Karriere zwei richtig gute Trainer. Einer war ‚Pipin‘ Lachner und der andere Fritz Rebell.“ Ersterer war selbst gerade neu bei den Wölfen, als Knopp 1950 von Dreyer sowie Günter Brockmeyer zum VfL gelotst wurde. „In Wolfsburg entstand eine richtig starke Truppe, die jedes Jahr den Aufstieg als Ziel hatte. Vor allem erinnere ich mich an ein fantastisches Publikum. Auch wenn wir hinten lagen, haben uns die Leute ständig nach vorn gepeitscht. Sogar auswärts waren viele dabei.“