Alltäglich war dieses Hobby selbst in den 80ern nicht. „Damit habe ich natürlich längst aufgehört. Aber als Junge vom Dorf mit dem Vater im Schützenverein konnte man da schnell reinrutschen“, schmunzelt Uwe Piep, angesprochen auf seine Zeit als Querflötist im örtlichen Spielmannszug. Mutmaßlich noch mehr Talent wies der Wittinger damals als Fußballer auf, denn er brachte es auf sechs Spielzeiten im ersten Team des VfL Wolfsburg. Zum großen Wurf reichte es mit den Wölfen zwar nicht. Berichten kann Piep dafür von spannenden Lehrjahren mit viel Herz und Charme.
Einheit mit Lothar Matthäus
Wilfried Kemmer, Wölfi Krause, Imre Farkaszinski: Allein seine Trainer stehen für geballte VfL-Kompetenz. Von Letzterem bekam Piep seinen Spitznamen verpasst: „Piepchen“. Trotzdem schwärmt der 54-Jährige vom Ungarn noch heute. „Unter ‚Farka‘ hatten wir in der A-Jugend eine grandiose Zeit. Wir kamen körperlich in einer Topverfassung im Herrenbereich an.“ Dort erwischte Piep, der 1978 nach seinem Wechsel aus Knesebeck die VfL-B-Jugend direkt übersprungen hatte, einen Start nach Maß. „Drei Tore in den ersten drei Spielen – damit war ich erst mal gesetzt.“ Es war ein Großtalent, das mit dem laufstarken Mittelfeldspieler da in den Startlöchern stand. So vielversprechend sogar, dass er als 18-Jähriger einmal in Mönchengladbach unter Stars wie Lothar Matthäus, Ewald Lienen und Winfried Schäfer zur Probe trainierte. „Es hat aber erstens nicht gereicht. Zweitens wäre ich wohl schon allein wegen Volkswagen nicht darauf eingegangen.“