Warm-up: Alle Vorabinfos zum Spiel

Als die Wölfe am Bruchweg ihren einzigen zählbaren Auswärtserfolg landeten.

Wer sich jemals fragte, warum der VfL Wolfsburg nicht schon 1994 in die Bundesliga eingezogen ist, dem liefert ein Blick auf die Tabelle(n) jener Spielzeit eine schlüssige Antwort. Platz fünf in der Endabrechnung war freilich aller Ehren wert, nachdem sich Grün-Weiß in der Vorsaison als Aufsteiger tapfer geschlagen und per Kraftakt in 46 Saisonspielen die Klasse gehalten hatte. Schaut man aber in die zwei extrem verschiedenen Gesichter der Eckhard-Krautzun-Truppe des Spieljahres 1993/1994, dann möchte man meinen, dass durchaus mehr drin gewesen wäre: Die Heimtabelle weist den VfL Wolfsburg als Zweiten aus, punktgleich mit dem wiederaufsteigenden VfL Bochum. Auswärts hingegen bekamen die Wölfe derart wenig auf die Kette, dass es mitreisende Fans in den Wahnsinn getrieben haben muss. Gerade neun Punkte in 19 Auftritten kramten die Grün-Weißen zusammen und wurden damit unter sämtlichen 20 Teams dieser Zweitligaspielzeit das schwächste.

Der Auswärtspartie des 13. Spieltags kommt rückblickend somit eine besondere Bedeutung zu. Der VfL gastiert an diesem 24. Oktober 1993 beim 1. FSV Mainz. Beim ersten Gastspiel am Bruchweg in der Vorsaison, zugleich das erste Pflichtspielduell beider Klubs der Historie, hat es eine 1:2-Pleite gesetzt. Diesmal löst Grün-Weiß die Aufgabe besser: Trotz eines Rückstands durch Jürgen Klopp in Minute 42 nehmen die Niedersachsen beide Punkte mit, weil Detlev Dammeier (42.) und Siggi Reich (68.) den Rückstand noch drehen. Der Erfolg bedeutet eine doppelte Premiere, nämlich den allerersten von bislang acht VfL-Siegen beim FSV sowie den ersten Auswärtssieg der Spielzeit 1993/1994, der auf gewisse Weise auch der einzige bleiben soll. Auch am 29. Spieltag bei Rot-Weiss Essen (1:0) gehen die Wölfe zwar als Gewinner vom Feld. Noch während der Saison wird RWE jedoch die Lizenz entzogen, sodass alle Punkte ohnehin letztlich den Gegnern zugesprochen werden.