Die wenigsten von ihnen hatten jemals im Europapokal gespielt, doch selbst für sie war diese Tour ein Erlebnis, an das sie noch lange zurückdenken dürften. Rund 26 Stunden waren die Altwölfe am Wochenende zusammengerechnet im Bus unterwegs, um erstmals im Ausland ein Spiel zu bestreiten. Zielort war Bielsko-Biala, die ganz im Süden Polens gelegene Partnerstadt Wolfsburgs, die das VfL-Traditionsteam eingeladen hatte. Was die grün-weißen Städte- und Klubbotschafter vor Ort erlebten, ging jedoch weit über den sportlichen Abgleich hinaus und war deshalb, so der Tenor im grün-weißen Lager auf der Rückfahrt, die beachtlichen Mühen allemal wert. „Das war eine unheimlich tolle Reise, sportlich genauso wie kulturell“, so Siegfried Reich. „Es hat großen Spaß gemacht und war super organisiert.“
Wiedersehen mit Kryger und Tyszkiewicz
Besonders war die Unternehmung nicht nur aufgrund der Distanz. Denn der VfL hatte sich in einer speziellen Konstellation auf den Weg gemacht: Ein Kernkader des Traditionsteams, ergänzt um sieben Spieler der Altsenioren-Stadtauswahl aus dem Spiel am 10. Juni sowie ein Vertreter der Wolfsburger Grizzlys – die Delegation, die am frühen Freitag von Oberbürgermeister Dennis Weilmann sowie Stephan Ehlers, dem Geschäftsführer des e.V., an der Volkswagen Arena verschiedet wurde, war nicht nur ein Fußballteam, sondern eine Auswahl Wolfsburger Repräsentanten. Vor Ort stießen zur Freude in beiden Lagern noch zwei ehemalige VfL-Profis dazu: Waldemar Kryger kam 400 Kilometer aus Posen angereist, Piotr Tyszkiewicz aus dem 560 Kilometer entfernten Olsztyn. Beide übernachteten mit der Truppe im Hotel und zogen am Samstag natürlich auch das VfL-Trikot an.
Gemeinsames Feiern nach Spielschluss
Beim Treffen mit dem BKS Bielsko-Biala, der an diesem Wochenende 100 Jahre alt wurde, ging es durchweg mehr um das Mit- als um das Gegeneinander. Schon nach der Ankunft des VfL-Trosses am Freitag empfingen Vertreter der Stadt sowie das komplette BKS-Team die Grün-Weißen im Hotel. Roy Präger überreichte ebenso Geschenke wie die Gastgeber, die eigens einen Begegnungsschal hatten anfertigen lassen. Gemeinsame Wege sollte man genauso am Samstag auch nach Abpfiff noch gehen, als sich beide Mannschaften erst zum Essen wiedertrafen, um später zum Teil in gemischten Teams in die Stadt weiterzuziehen, wo der gesamte Trubel um den runden Klubgeburtstag noch weiterging.