Wirkungsmessung im Schulprojekt „Wolfsburger Schule für Vielfalt“ 2021/2022

Das Bildungsprojekt Wolfsburger Schule für Vielfalt richtet sich seit dem Schuljahr 2019/2020 an Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 13 und behandelt das Oberthema „Vielfalt“ in facetten- und abwechslungsreichen Tagesworkshops sowie Projekttagen. Im Mittelpunkt der inhaltlichen Präventionsarbeit stehen unter anderem folgende Themen:

  • Begegnung mit Menschen mit Behinderungen
     
  • Erinnerungskultur
     
  • Formen der Diskriminierung
     
  • Kooperation und Teamentwicklung
     
  • Judentum und Antisemitismus
     
  • Sexualität und Geschlechtsidentität
     
  • Zivilcourage

Einige der Workshops sowie Projekte finden in Kooperation mit Institutionen der politischen Bildung wie der Amadeu Antonio Stiftung, Kickfair e.V. und Bildungseinrichtungen der Stadt Wolfsburg statt. In den vergangenen drei Jahren besuchten knapp 3.000 Schülerinnen und Schüler von 13 Schulen das Projekt. Teilgenommen haben sowohl Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien als auch Berufsbildende Schulen. Im ersten Schulhalbjahr belegten Schülerinnen und Schüler mindestens drei Workshops, bevor sie anschließend im zweiten Schulhalbjahr ein eigens für die Schulgemeinschaft initiiertes Projekt an der eigenen Schule umsetzten. Beispiele hierfür waren unter anderem Aufklärungskampagnen und -filme zum Thema Sexualität und Geschlechtsidentität. Mit den kooperierenden Bildungseinrichtungen wurden neben Regelworkshops und Seminaren auch Lesungen, Gedenkstättenfahrten und Begegnungen (u.a. internationaler Schüleraustausch, Projekt „Meet a Jew“) durchgeführt.

Im Sinne einer nachhaltigen Optimierung und Zielgruppenorientierung wurde im Projektjahr 2021/2022 eine Wirkungsanalyse unter den knapp 1.800 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Diese gliederte sich in eine Eingangsuntersuchung zu Denkweisen und Einstellungsmustern der Befragten sowie eine Ausgangsuntersuchung zu Wahrnehmung und Ergebnissen der Workshops. Ziele waren die kontinuierliche Ausrichtung an den Ausgangsvoraussetzungen und Bedürfnissen von Jugendlichen sowie die Evaluation von Inhalten, Methoden und Materialien. Die Relevanz des Bildungsprojekts spiegelte sich in folgenden Aussagen der Eingangsbefragung der Wirkungsmessung wider:

  • 57 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler hatten bereits eigene Vorurteils-Erfahrungen.

  • 79 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler zeigten sich politisch interessiert.

  • 49 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler waren motiviert, etwas an der eigenen Schule zu verändern, was den Mitschülerinnen und Mitschülern zugutekommt.


Im Folgenden werden Teilnehmendenstatistiken sowie relevante Ergebnisse der Ausgangsuntersuchung zusammengefasst:







96 Prozent der Schülerinnen und Schüler erleben die Workshop-Inhalte positiv.

  • Ich finde es allgemein sehr gut, dass das Thema „Vielfalt“ in einem Projekt nähergebracht wurde. Meiner Meinung nach hatte man in dem Workshop häufig die Möglichkeit, seine Meinung zu äußern sowie über Ansichten zu diskutieren, was mir sehr gut gefallen hat. (Schülerin, GyFa, 9. Klasse)

  • Mir hat gefallen, dass wir in so kurzer Zeit viel zum Thema Diskriminierung gelernt haben. (Schülerin, HNG, 9. Klasse)

Eingesetzte Materialien und Arbeitsformen empfinden 88 Prozent der Schülerinnen und Schüler als hilfreich.

  • Es war der beste Workshop, den ich in meiner Schulzeit hatte, in dem die Themen kreativ umgesetzt wurden. (Schülerin, Eichendorfschule, 10. Klasse)

  • Ich fand es sehr schön, dass Sie die Sachen spielerisch gemacht haben, weil es so viel mehr Spaß gemacht hat und interessant war. (Schülerin, HS Fallersleben, 10. Klasse)

  • Mir hat es gefallen, dass alle zusammengearbeitet haben. Die Lernatmosphäre war sehr angenehm, die Materialien gut durchdacht und hilfreich und die generelle Umsetzung fand ich gut. […] (Schülerin, HNG, 9. Klasse)

Auftreten, Interaktion sowie fachliche Kompetenz der Workshop-Leitenden werden von 98 Prozent der Schülerinnen und Schüler positiv bewertet.

  • Mir hat die offene und ehrliche, tolerante Umgangsweise miteinander sehr gut gefallen sowie das Thematisieren von eher „empfindlichen“. (Schülerin, THG, 9. Klasse)

  • Die Kompetenz und Motivation der Workshop-Leiter in Kombination mit deren Hintergrundwissen und Offenheit für Fragen haben mir gefallen. (Schüler, Neue Schule, 10. Klasse)

Die gemeinsame Arbeit im Klassenverband erlebten 92 Prozent der Schülerinnen und Schüler als bereichernd.

  • Dass wir als Klasse zusammen das Thema behandelt haben und dass sich alle das Thema nicht ausgegrenzt wurde. (Schüler, RS Vorsfelde, 9. Klasse)
     
  • Mir hat gefallen, dass wir die Aufgaben in Teams machen konnten, uns dabei verstanden und natürlich zusammengehalten haben. Mir hat auch noch gefallen, dass wir als Klasse bei solchen Projekten mitmachen durften. (Schüler, HS Fallersleben, 8. Klasse)

66 Prozent der Schülerinnen und Schüler erlebten die Beschäftigung mit dem Thema Vielfalt außerhalb des Regelunterrichts als förderlich.

  • Mir hat es sehr viel Spaß gemacht und es war cooler als Schule. Ich habe auch viel Neues dazugelernt, was ich am Anfang noch nicht wusste. (Schülerin, HNG, 9. Klasse)

  • Man hat sich wieder wie ein Kind gefühlt und konnte kreativ sein. Es war etwas Anderes als die Aufgaben in der Schule. (Schüler, THG, 9. Klasse)

Im Workshop erlebten sich 78 Prozent der Schülerinnen und Schüler aktiv und eigeninitiativ.

  • Tiefgründigere Themen wurden besprochen und wurden diskutiert. Außerdem wurden die eigene Meinung und das Gesagte von jedem Einzelnen respektiert und angenommen. Außerdem wurde auf jeden Einzelnen eingegangen, sodass man sich getraut hat, etwas zu dem Thema beizusteuern. (Schülerin, Carl Hahn Schule, 11. Klasse)

  • Mir hat es gefallen, dass wir am Ende des Workshops unseren Ideen freien Lauf lassen konnten mit der Gestaltung des neuen Denkmals. (Schülerin, Neue Schule, 10. Klasse)

63 Prozent der Schülerinnen und Schüler bestätigten, dass sich ihre Einstellung zu Vorurteilen und Diskriminierungsformen durch die Teilnahme am Workshop positiv verändert hat.

  • [...] Ich konnte ein paar Dinge neu lernen und bei den Dingen, die ich kannte, mein Wissen durch den Workshop erweitern. Insgesamt ein super Workshop. Hat sich positiv auf den Alltag ausgeübt. Gerne öfter! (Schüler, GyFa, 9. Klasse)

  • Mir hat der ganze Tag gefallen. Es hat mir mega die Augen geöffnet und ich habe Dinge gelernt, von denen ich nie etwas wusste [...]. (Schülerin, HS Fallersleben, 10. Klasse)

Nach der Workshop-Teilnahme zeigten sich 68 Prozent der Schülerinnen und Schüler bereit, Inhalte in aktives Handeln umzusetzen.

  • Ich fand es sehr hilfreich, weil ich mit diesem Thema schon einmal in Berührung kam. Doch ich wusste nicht, wie ich reagieren soll. Jetzt weiß ich es. (Schülerin, Ratsgymnasium, 9. Klasse)

  • Jetzt weiß ich viel mehr über das Thema und kann mich besser einsetzen. (Schülerin, HNG, 9. Klasse)

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