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Als die Wölfe in Stuttgart einen famosen und letztlich brotlosen Coup landeten.

Es ist nicht der erste Auswärtssieg beim VfB und auch nicht mal der höchste. Von allen Auftritten der Wölfe in Stuttgart markiert der 5:2-Erfolg am 8. April 2000 aber dennoch wohl den außergewöhnlichsten, allein schon aufgrund der verrückten Saison drumherum. Die Spielzeit 1999/2000, die erste der Klubgeschichte, in der Grün-Weiß in drei Wettbewerben startet, ist insgesamt frustbeladen und gespickt mit Enttäuschungen. Da wären teils derbe Packungen wie ein 2:7 gegen Werder und ein 0:5 bei den Bayern, zudem herrscht immer wieder auch Unruhe abseits des Rasens, etwa um einen möglichen Wechsel Peter Panders zu Hannover 96. Und am Ende fehlt der Truppe von Wolfgang Wolf, nachdem sie sich ungeahnt wieder den Fleischtöpfen in der Tabelle angenähert hat, trotzdem noch ein Punkt, um erneut nach Europa zu ziehen.

Zwischendrin aber wissen die Wölfe auch positiv zu verblüffen. Mit einem 4:4 gegen den HSV beispielsweise, nachdem sie 1:4 hinten gelegen haben. Das irre Remis gegen die Rothosen ist die Sternstunde Zoltan Sebescens, der in dieser Zeit als erster VfL-Profi zum A-Nationalspieler wird. Sieben Partien sind es, die der VfL in der Rückrunde ungeschlagen bleibt. Das Herzstück dieser Serie markiert das Duell beim VfB Stuttgart. Jonathan Akpoborie, den Grün-Weiß vor der Saison genau von dort geholt hat, schießt sich in einen Rausch und trifft dreimal ins Netz (10./67./84.). Die anderen beiden Treffer gehen auf das Konto Andrzej Juskowiaks (22./90.), der durch einen Ellenbogenschlag von Stuttgart Abwehrkante Thomas Berthold eine Schädelprellung erleidet, zehn Minuten später aber trotzdem per Kopf (!) das zwischenzeitliche 2:1 erzielt. Fünf Auswärtstreffer sind den Wölfen, auch das macht dieses Spiel besonders, in der Bundesliga bisher noch niemals gelungen. Bis sie aus Stuttgart das nächste Mal drei Punkte entführen, soll es dafür aber auch mehr als zwölf Jahre dauern.