Zweikampf

Federico Macheda vs. Giovanni Sio

Es gab Zeiten, da konnte man die Aufgaben eines Spielers schon beim Einlaufen ablesen, ohne ihn überhaupt zu kennen. Wer die Neun trug, war fürs Knipsen zuständig. Der Zehner zog dahinter die Strippen, bekam vom stabsaugenden Sechser den Rücken freigehalten. Und wer mit der Fünf unterwegs war, der hielt als Libero hinten den Laden zusammen. Seit der Saison 1995/1996 ist es mit diesen Gewissheiten in der Bundesliga vorbei. Seitdem werden die Nummern für jede Spielzeit innerhalb eines Kaders fest vergeben, womit auch ein gewisser Wildwuchs seinen Anfang genommen hat: Auch Ziffern im höheren zweistelligen Bereich sind seither möglich. Einen beachtlichen Wert weiß in dieser Disziplin der VfB Stuttgart aufzuweisen: Angreifer Federico Macheda, im Winter 2013 von Manchester United ausgeliehen, bestritt zwar nur 14 Bundesliga-Partien für den VfB und traf kein Mal ins Tor. Trotzdem sorgte der Italiener für einen Rekord, weil er – mit der 93 auf dem Trikot – nicht nur im Stuttgarter Lager, sondern gar ligaweit mit der höchsten Rückennummer auflief.

VfL-seitig hält diesen Bestwert bis heute Giovanni Sio. Im Januar 2012, fast genau ein Jahr vor Macheda, betrat der Ivorer mit der 44 auf dem Jersey das Bundesliga-Parkett. Fast hätte dem Stürmer, der in zehn Ligaeinsätzen ebenfalls ohne Treffer blieb, Gil-Linnart Walther kürzlich den Rang abgelaufen. Das Mittelfeldtalent, das in der Spielzeit 2021/2022 zum VfL-Kader zählte, bekam im Aufgebot die Nummer 48 zugeteilt, blieb letztlich allerdings ohne einen Einsatz.