Männer

„Wir müssen uns nicht verstecken“

Selbstbewusster Maximilian Arnold vor dem Gastspiel beim FC Augsburg.

Showdown in der Frauen-Bundesliga, der Kampf ums Finalticket der U19 und dann noch die knifflige Aufgabe der Wölfe in der Fuggerstadt – bei den Grün-Weißen kommt an diesem Wochenende einiges zusammen. Zur Partie beim FC Augsburg am Samstag (Anstoß um 15.30 Uhr) wäre auch VfL-Kapitän Maximilian Arnold lieber mit der Empfehlung eines Heimsiegs angereist. Warum er trotz des verpassten Dreiers gegen St. Pauli ausreichend Rückenwind spürt, welche Tugenden es für etwas Zählbares braucht und warum ihm das Mittagessen am Spieltag nicht gut in den Kram passt, verdeutlicht der 30-Jährige im Spieltagsinterview.

Maximilian Arnold, kurze Rückreise ins Jahr 2011. Was glaubst du, um welches Thema es geht?

Maximilian Arnold: Ich kann es mir schon denken. Gemeint ist sicherlich mein erstes Bundesliga-Spiel in Augsburg.

Falsch. Zuerst reden wir über das Pokalhalbfinale unserer U19 am Samstag.

Maximilian: Herrlich, voll in die Falle gelaufen (lacht).

Der Hintergrund ist, dass du mit den VfL-A-Junioren vor knapp 14 Jahren auch mal an dieser Schwelle gestanden hast. Erinnerst du dich?

Maximilian: Sehr gut sogar. Das war im Porschestadion gegen Freiburg unter Christian Streich. Zuerst ist mir ein richtig schönes Tor gelungen, dafür habe ich später aber im Elfmeterschießen versagt. Wir sind auf ganz bittere Weise ausgeschieden damals.

Mit deinem Werdegang bist du für unsere U19-Spieler unweigerlich ein Vorbild. Erhält man sich andersherum eine gewisse Verbundenheit zur Akademie, wenn man solche Spuren im Verein hinterlassen hat? Fieberst du aus der Ferne am Samstag mit?

Maximilian: Ich verfolge das Abschneiden auf jeden Fall. Einige Spiele habe ich zuletzt auch gesehen, speziell die DFB-Pokal-Spiele. Leider haben sie meist auswärts stattgefunden, genau wie jetzt auch wieder, sonst wäre ich gern auch vor Ort gewesen. Vom Spiel in Karlsruhe am Samstag werde ich zumindest die erste Halbzeit verfolgen können. Der zweite Durchgang wird leider wohl in unsere Mittagszeit fallen. Wenn ich dann aber vom Essen zurück bin, werde ich mich hoffentlich mit unseren Jungs über den Finaleinzug freuen können.

Ihr selbst tretet also am Nachmittag in Augsburg an. Wo du es schon angerissen hast: Hast du den 17-jährigen Max Arnold immer noch vor Augen, wenn du dort einläufst?

Maximilian: Nein, den sehe ich nun wirklich nicht mehr vor mir (lacht). Es ist natürlich unheimlich besonders, so lange im selben Klub zu spielen. Diese dreizehneinhalb Jahre, die mein Debüt in Augsburg nun her ist, sind im Fußball aber eine unfassbar lange Zeit. Wenn ich vor Ort bin, ist das für mich deshalb kein Thema mehr. Augsburg ist längst ein ganz normales Bundesliga-Spiel wie jedes andere auch.

In welcher Grundstimmung trittst du ansonsten diese Reise an? Ihr seid siebenfach ungeschlagen in der Bundesliga, habt aber auch eine frische Enttäuschung im Gepäck.

Maximilian: Ich finde, man sollte es eher so sehen, dass das Glas halbvoll ist. Von unseren Heimspielen hatten wir uns natürlich mehr erhofft. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir 2025 erst ein Spiel verloren haben. Ich fahre jedenfalls mit einem guten Gefühl nach Augsburg, auch wenn völlig klar ist, dass wir es mit einem stark aufgelegten Gegner zu tun bekommen.

Gutes Stichwort: Der FCA hat als einziges Team der Liga in der Rückrunde noch nicht verloren.

Maximilian: Gar keine Frage, das wird auf jeden Fall schwer. Zumal der Gegner jetzt auch noch Zesi in seinen Reihen hat, der sicherlich besonders heiß sein wird (lacht). Es wird ein ekliges Spiel in einer hitzigen Atmosphäre, wie so oft in Augsburg. Darauf sollten wir uns einstellen und entsprechend unseren Mann stehen. Allerdings müssen wir uns definitiv nicht verstecken oder irgendwie kleinmachen.

Wie müsst ihr das Spiel angehen, um etwas mitzunehmen?

Maximilian: Positiv! Wir müssen hart verteidigen, clever spielen, vielleicht auch bereit sein, uns mal ein bisschen am Rande des Erlaubten zu bewegen. Und dann geht es darum, vorne die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn wir das hinbekommen, bin ich sehr guter Dinge, dass wir dort erfolgreich sein werden.

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