Frauen

„Fahren nach München, um zu gewinnen“

Das sagen Spielerinnen und Trainer vor dem Topspiel der VfL-Frauen gegen den FC Bayern.

Die VfL-Frauen eröffnen am Freitag mit dem Topspiel gegen den FC Bayern München den 17. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Ab 16.55 Uhr sind die Wölfinnen auf dem FC Bayern Campus zu Gast. Das ZDF, Magenta Sport und DAZN übertragen die Partie live. Momentan haben die FCB-Frauen drei Punkte mehr als die Grün-Weißen. Bereits die Ausgangslage verspricht Spannung: Durch einen Sieg könnten die VfL-Frauen daher einen Punktegleichstand erreichen. Umgekehrt könnten sich die Bayern mit einem Heimerfolg von den Wolfsburgerinnen absetzen. 

„Es ist ein 50:50-Ding“

Ihre bislang einzige Niederlage in dieser Bundesliga-Saison mussten die Münchenerinnen im vergangenen Oktober gegen Wolfsburg einstecken. Außerdem stehen zwei Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt und den SC Freiburg in ihrer Statistik. Ansonsten sieht die Zwischenbilanz der FCB-Frauen bislang relativ makellos aus, sie sind noch in allen drei Wettbewerben vertreten. Am vergangenen Wochenende schlugen sie den 1. FC Köln souverän mit 3:0. In der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Wolfsburg sagte Bayerns Mittelfeldspielerin Sydney Lohmann: „Wir wissen, dass wir nur gewinnen können, wenn wir Vollgas geben. Wir freuen uns unfassbar auf das Spiel. Es ist ein 50:50-Ding.“ Auch FCB-Cheftrainer Alexander Straus bekundete seinen Respekt vor den Wolfsburgerinnen und betonte: „Wenn man gegen die Besten spielen kann, dann wächst man daran, und das ist für mich das Wichtigste. Das sage ich schon seit drei Jahren: Für mich geht es um Wachstum. Wir müssen immer besser werden. Manchmal hat man dabei Hindernisse, so wie am Freitag Wolfsburg.“

„Gezeigt, dass wir Topspiel können“

Nach dem 2:0-Sieg gegen RB Leipzig und der anschließenden Regeneration standen bei den Wölfinnen am Mittwoch und Donnerstag intensive Einheiten auf dem Programm. „Wir nutzen die Woche, um alles noch mal durchzugehen – offensive Abläufe und defensive Abläufe. Das Ziel ist, dass wir im Spiel alle die gleichen Ideen haben und gut vorbereitet sind“, erklärte Keeperin Anneke Borbe im Anschluss. Morgen folgt das Abschlusstraining am Elsterweg, ehe es am frühen Nachmittag mit dem Flugzeug nach München geht. Dort würden die Grün-Weißen gerne an ihre Leistung in der Hinrunde anknüpfen, in der sie in der Volkswagen Arena mit 2:0 gegen München gewannen: „Wir sind in das Spiel mit Feuer reingegangen. Wir waren alle von Anfang an da, haben gut Druck gemacht und alle das gleiche Spiel gemacht. Wenn wir es am Freitag wieder so angehen, kann uns das auf jeden Fall helfen“, erklärte Borbe. Sie betonte außerdem: „Das Spiel gegen Frankfurt hat gezeigt, dass wir Topspiel im Moment können. Wenn wir so spielen, dann kann das gut werden.“ VfL-Cheftrainer Tommy Stroot steht in München nach überstandener Grippe wieder an der Seitenlinie. Er sagte am Mittwoch gegenüber Medienvertretenden: „Ich bin froh, wieder zurück zu sein und uns und das Team auf das Spiel gegen die Bayern vorbereiten zu können.“ 

Vor dem Spiel gegen München sprach Stroot mit den Medien über…

…die Personallage: Camilla Küver fällt weiterhin aus. Wir gehen davon aus, dass sie in der Länderspielpause wieder zur Mannschaft dazustößt. Kathy Hendrich wird am Freitag ebenfalls noch fehlen. Bei ihr ist die Frage, ob sie es schafft, vor der Länderspielpause vielleicht ein oder zwei Spiele zu absolvieren. Das ist realistisch, aber aktuell nicht final absehbar. Kristin Demann trainiert wieder mit dem Team. Das Spiel kommt aber zu früh, um sie mit in den Kader zu nehmen. Bei Luca Papp ist es ähnlich. Sie war in den letzten Wochen verletzt und hat jetzt mehr und mehr mittrainiert. Diese Woche reicht es noch nicht für den Kader, sie sollte danach aber komplett einsatzfähig sein. Merle Frohms steht uns außerdem nicht zur Verfügung, sie hat mit einem ordentlichen grippalen Infekt zu tun. Bei ihr wird es aber auch so sein, dass sie in den nächsten Tagen individuelle Einheiten hier am Elsterweg absolviert.

…die Gegnerinnen: Die Bayern zeigen in ihrem Spiel das, was sie auch in den letzten zwei, drei Jahren ausgezeichnet hat. Sie haben gute Ballbesitzphasen, sie sind im defensiven Verbund sehr kompakt und haben eine große individuelle Qualität. Ich weiß, wie ich vor einem halben Jahr gesagt habe, dass ich sie als Favoritinnen auf die Meisterschaft sehe. Dass die Ausgangslage in der Frauen-Bundesliga zum jetzigen Zeitpunkt so eng ist, ist für mich deshalb eher eine Überraschung. Die Münchenerinnen haben den einen oder anderen Punkt liegengelassen, und da gilt es anzusetzen. Wir sehen, dass sie immer mal wieder Möglichkeiten für die Gegner zulassen, wie zum Beispiel in ihrem Hoffenheim-Spiel oder im Pokal gegen Frankfurt. Sie waren nicht in allen Phasen so dominant, wie ich es erwartet hätte. 

…das Ziel für Freitag: Wir fahren nach München, um ein Spiel zu gewinnen. Es geht darum, dafür zu sorgen, dass wir an dem Tag in der Lage sind, eine Top-Performance auf den Platz zu bringen. In großen Spielen wie diesem ist die Tagesform ein ganz wichtiger Faktor, den es zu beeinflussen gilt. Es geht darum, sich in den richtigen Rhythmus zu spielen. Wir wollen die Möglichkeit auf drei Punkte so hoch wie möglich gestalten.

…die Mentalität der Mannschaft: Wir wissen, was wir für eine große Gewinnermentalität bei uns im Team haben. Diese Mentalität gilt es auch am Freitag wieder zu zeigen und dahingehend ein gewisses Grundvertrauen zu haben. In vielen Momenten, in denen wir in dieser Saison da sein mussten, waren wir da. Das hat man zum Beispiel in den Spielen gegen München, Rom oder Frankfurt gesehen. Ich glaube, dass das ein ganz entscheidender Faktor ist, der uns für dieses Spiel Vertrauen gibt. Besonders in den Spielen, in denen es um viel geht, weiß ich, dass ich mich komplett auf meine Mannschaft verlassen kann.

…den Taktik-Kniff im Hinspiel: Grundsätzlich dürfen wir das Thema nicht überbewerten. In der damaligen Situation war es so, dass wir schnellstmöglich eine gewisse Stabilität benötigt haben, um das Spiel gegen München anzugehen. Es ging nicht darum, die Bayern zu überraschen, sondern unsere Möglichkeiten auf den Erfolg zu erhöhen. Das ist uns damals gelungen, und genauso ist es jetzt auch: Es geht darum, ein Spiel zu gewinnen und eine Grundlage dafür zu haben. Wir glauben, dass wir dahingehend inzwischen auch weiter sind. Wir haben in der Zwischenzeit Qualitäten für uns entdeckt, die wir am Freitag einbringen können.

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