Akademie

Pokal-Showdown im Südwesten

U19-Jungwölfe kämpfen beim Karlsruher SC ums Finalticket.

Wer löst das erste Ticket fürs Finale des DFB-Pokals der Junioren? Diese Frage wird am Samstag geklärt, wenn die U19-Jungwölfe ab 11 Uhr beim Karlsruher SC zu Werke gehen. Eines ist bereits vor Anpfiff klar: Die Partie wird vor würdiger Kulisse stattfinden, denn das Arthur-Beier-Stadion ist mit über 1.200 Zuschauern ausverkauft. Wer nicht im Südwesten der Republik dabei ist, kann das Halbfinale live auf Sky und YouTube verfolgen.

„Lassen uns keine Luft zum Atmen“

Auch wenn es das vorläufige Highlight der Saison ist, bleiben die Abläufe im grün-weißen Lager unverändert. „Die Jungs sind zunächst vier Stunden in der Schule, dann geht es zum Abschlusstraining und anschließend so schnell wie möglich in den Bus“, erklärt Daniel Bauer. Denn zwischen Wolfsburg und Karlsruhe liegen knapp 500 Kilometer. Der dort beheimatete KSC führt aktuell die Gruppe D der DFB-Nachwuchsliga mit 13 Punkten aus sechs Spielen an, gefolgt von RB Leipzig (12) und Borussia Dortmund (10). Zuletzt feierten die Karlsruher drei Siege in Serie. Besonders auffällig ist die Defensive des KSC, die insgesamt nur drei Gegentore zuließ. „Die Karlsruher sind eine extrem aggressive, unangenehme Mannschaft mit einer klaren Handschrift. Sie werden uns keine Luft zum Atmen lassen und agieren auch im eigenen Ballbesitz sehr flexibel. Wir sind bereit für einen guten Fight!“, so der U19-Coach. Karlsruhe hat auf seiner Pokalreise den FC Bayern München (3:2 i. E.), Hertha BSC (3:1) und Union Berlin (2:1) eliminiert.

Dosenöffner und perfektes Drehbuch

Die Jungwölfe haben im bisherigen Verlauf mit dem VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt und dem FC Schalke 04 mindestens genauso starke Teams aus dem Wettbewerb geworfen. Den packenden 4:2-Sieg nach Verlängerung in Stuttgart sieht Bauer als „Dosenöffner“ für die gesamte Saison, der „Energie freigesetzt“ und „Selbstbewusstsein aufgebaut“ hat. Das Achtelfinale mit dem 3:2 nach Elfmeterschießen gegen Frankfurt war „Gänsehaut pur, das perfekte Drehbuch für ein Spiel auf allerhöchstem Niveau“. Und im Viertelfinale auf Schalke (3:0) zeigten seine Jungs die „beste Leistung der Saison“. Das lag auch daran, dass die Grün-Weißen erstmals in Bestbesetzung aufliefen. Bauer und sein Trainerteam werden in Karlsruhe nicht aus dem Vollen schöpfen können: „Es gab kürzlich einen Umbruch. Mit Eryk Grzywacz haben wir in der Winterpause das Herzstück unserer Mannschaft verloren. Zudem haben wir leider einige Ausfälle zu beklagen, und einige Jungs sind bei den Profis. Unter diesen Umständen bin ich sehr zufrieden, wenn man sieht, welchen Altersdurchschnitt wir in den letzten Spielen hatten, teilweise mit U17-Spielern in der Startelf.“

„Müssen am Maximum agieren“

Die Jungwölfe haben sich am vergangenen Wochenende mit einem torlosen Remis im Rückspiel gegen Fortuna Düsseldorf rehabilitiert, nachdem sie unter der Woche noch mit 1:5 im Rheinland untergegangen waren. Die Bauer-Elf hat derzeit acht Punkte, genauso viele wie Gladbach auf Platz 3 und Hertha auf Rang 5. Damit steht sie momentan auf Platz 4 in der engen Gruppe B. „Die Reaktion der Jungs war phänomenal, besonders nach der rabenschwarzen zweiten Hälfte in Düsseldorf. Die Lernkurve und Leistungen passen, wir haben bislang nur zu wenig Punkte geholt“, so der U19-Trainer.

Freiburg oder Bremen?

Nachdem die Würfel in Karlsruhe gefallen sein werden, wird am Sonntag ab 11 Uhr zwischen dem SC Freiburg und Werder Bremen der zweite Finalist und damit potenzielle Endgegner der Jungwölfe ermittelt. Freiburg ist Rekordsieger (sechs Titel) des Wettbewerbs, während alle anderen Halbfinalisten noch von ihrem allerersten Pokalsieg träumen. „Die Jungs haben es sich hart erarbeitet, hier zu stehen. Wir hoffen, dass es nur das vorläufige Highlight dieser Saison bleibt. Dafür müssen wir in allen Spielphasen am Maximum agieren und dürfen nur wenige Fehler machen, weil der KSC sie gnadenlos bestraft“, so Bauer abschließend.