Frauen

Hungrig auf Nummer neun

Die VfL-Frauen wollen mit einem Final-Sieg gegen Potsdam DFB-Pokal-Geschichte schreiben.

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Knapp zwei Wochen nach der Übergabe der Meisterschale wollen sich die Frauen des VfL Wolfsburg zum Double-Sieger krönen und zum achten Mal in Folge den DFB-Pokal gewinnen: Am morgigen Samstag, 28. Mai (Anstoß um 16.45 Uhr/live in der ARD und auf Sky), treffen die Wölfinnen im DFB-Pokalfinale in Köln auf den 1. FFC Turbine Potsdam. Im Erfolgsfall dürften sich die Grün-Weißen Rekord-Pokalsieger nennen: Es wäre der neunte Triumph in diesem Wettbewerb – dies gelang zuvor nur dem 1. FFC Frankfurt. Den Rekord für die längste Siegesserie im DFB-Pokal hält der VfL bereits. Tickets sind noch im Ticketportal des DFB der Frauen Tickets, Rhein-Energie-Stadion, 50933 Köln - online bestellen sowie an den Tageskassen, die bereits ab 11 Uhr öffnen, erhältlich.

Rückkehr der Fans

Die beiden „Corona-Endspiele“ 2020 und 2021, als die VfL-Frauen gegen die SGS Essen ins Elfmeterschießen mussten und dies gegen Eintracht Frankfurt nur knapp vermieden, waren sportlich ohne Zweifel spannend und Werbung für den Frauenfußball. Allerdings fehlte etwas Entscheidendes: die Fans. Nun erhält das Final-Event in Köln wieder seinen unverwechselbaren Rahmen: Zuschauende sind wieder zugelassen und auch das Fanfest vor dem Stadion feiert sein Comeback. Die Pokal-Reise 2021/2022 begann für die Wölfinnen mit einem 3:1-Erfolg beim MSV Duisburg, gefolgt von einem 3:0 beim SC Freiburg. Die Auslosung nach dem 7:0-Sieg gegen den SC Sand im Viertelfinale bescherte dem achtmaligen Champion dann die denkbar schwerste Herausforderung – aber auch die wurde gemeistert: Am FC Bayern Campus behielt das Team von Cheftrainer Tommy Stroot mit 3:1 die Oberhand.

Potsdam belohnt sich nicht

Die Gäste aus Potsdam stehen zum achten Mal in einem DFB-Pokalfinale, drei Mal konnte man den Pokal mit nach Brandenburg nehmen. Die letzte Endspiel-Teilnahme liegt bereits sieben Jahre zurück: 2015 mussten sich die Turbinen den Wölfinnen mit 0:3 geschlagen geben, nachdem es zwei Jahre zuvor beim Wolfsburger Premierensieg im DFB-Pokal eine 2:3-Niederlage gab. Die aktuelle Saison verlief durchaus erfolgreich, wenngleich sich das Team von Trainer Sofian Chahed in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga nicht dafür belohnen konnte: In erster Linie durch die Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt verspielte Turbine die Champions-League-Qualifikation. Am letzten Spieltag unterlag Potsdam mit 0:5 beim FC Bayern München. Bleibt also der DFB-Pokal, um mal wieder einen Titel zu feiern. Der letzte, die Deutsche Meisterschaft 2012, liegt bereits ein Jahrzehnt zurück. Auf dem Weg nach Köln schaltete Potsdam zunächst Hannover 96 (5:1), den 1. FC Köln (2:0) und den SV Henstedt-Ulzburg (7:0) aus. In unmittelbarer Nachbarschaft zum RheinEnergieStadion wurde es dann spannend: Bei Bayer 04 Leverkusen gab es ein 5:4 nach Elfmeterschießen, bei dem Isabel Kerschowski schon in der regulären Spielzeit vom Punkt aus traf. Für die Ex-Wölfin ist das DFB-Pokalfinale das letzte Spiel ihrer Karriere.

„Gibt keinen Favoriten“

Bereits seit dem gestrigen Donnerstag bereiten sich die Wolfsburgerinnen in der Domstadt auf das 39. und letzte Pflichtspiel der Saison vor – wie üblich reist der grün-weiße Tross zu diesem Spiel zwei Tage vorher an. Am heutigen Freitag stand das obligatorische Abschlusstraining im RheinEnergieStadion auf dem Programm. Zuvor lud der DFB zur offiziellen Final-Pressekonferenz. Dabei sprach Stroot über…

…die Personalsituation: Bis auf Pia-Sophie Wolter sind alle Spielerinnen einsatzfähig, was gerade am Ende einer so intensiven Saison eine tolle Sache ist. Natürlich heißt das nicht, dass alle auch eingesetzt werden können, da uns die Kadergröße eine Grenze setzt.

…die Zielsetzung: Wir wollen das Spiel und dementsprechend auch wieder einen Titel gewinnen. Das steht über allem. Aber das gilt für beide Teams. Auch Potsdam wird so ins Spiel gehen, dass sie das Spiel gewinnen wollen. Wir werden alles reinwerfen, wissen aber auch um die Schwere der Aufgabe.

…die Siegesserie im Pokal: Das spielt für uns keine große Rolle, wir nehmen dieses Spiel an wie jedes andere auch. Natürlich gehört es in der Vorbereitung dazu, sich auf gewisse Szenarien wie eine Verlängerung oder ein Elfmeterschießen einzustellen. Wir machen uns keinen Stress, weil wir eine Serie zu verteidigen haben. Unser Anspruch ist es ohnehin immer, jedes Spiel zu gewinnen.

…die Erwartungshaltung: Ich kann es nachvollziehen, dass man von uns einen Sieg erwartet – gerade nach dieser Titelserie in den letzten Jahren. Wir wissen aber alle nur zu gut, wie schwer es ist und was man dafür leisten muss, um diese Ziele immer wieder zu erreichen. Ich glaube, ein Teil unseres Erfolgsgeheimnisses ist es, eine gewisse Demut an den Tag zu legen, immer wieder bei null anzufangen und immer wieder alles zu investieren.

…die Favoritenrolle: Für mich gibt es in einem Finalspiel keinen Favoriten. Beide Mannschaften werden alles investieren, um das Spiel für sich zu entscheiden. Natürlich sorgen die Ausgangsposition und unsere Titelserie für eine gewisse Wahrnehmung. Aber das spielt keine Rolle für unsere Ausführung.

…die Stadionatmosphäre: Es könnte schon sein, dass es ein kleiner Vorteil für uns ist, in einem großen Stadion zu spielen. Wir haben in der Champions League in dieser Saison schon in einigen Arenen gespielt. Viele Spielerinnen kennen ja auch das RheinEnergieStadion und haben gute Erinnerungen aus den letzten Jahren daran.

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