Frauen

Zum neunten Mal im Finale

Die VfL-Frauen gewinnen das DFB-Pokal-Halbfinale beim FC Bayern München mit 3:1.

Die Spielerinnen vom VfL Wolfsburg jubeln nach einem Tor.

Im DFB-Pokal sind die Frauen des VfL Wolfsburg einfach nicht zu schlagen – auch nicht von ihrem größten Konkurrenten, der sich auch in diesem Jahr wieder die Zähne am achtmaligen Champion ausbiss: Im Halbfinale setzten sich die Wölfinnen mit 3:1 (1:0) beim FC Bayern München durch. Damit greifen die Grün-Weißen am Samstag, 28. Mai (Anstoß um 16.45 Uhr/live in der ARD), in Köln nach ihrem neunten DFB-Pokalsieg – der Gegner wird im morgigen Duell zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FFC Turbine Potsdam ermittelt. Doppel-Torschützin Jill Roord und Tabea Waßmuth trafen am FC Bayern Campus für die VfL-Frauen, die das Duell der deutschen Top-Teams zwei Wochen nach dem 6:0-Erfolg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga erneut für sich entscheiden konnten und nun auf 39 gewonnene DFB-Pokalspiele in Folge kommen. Dies ist ebenso ein Rekord wie die Zuschauerzahl, die in fünf Tagen im UWCL-Halbfinal-Hinspiel erwartet wird: Am Freitag, 22. April (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN), gastiert der VfL beim FC Barcelona im legendären Camp Nou.

Personal

Im Vergleich zum klaren Liga-Erfolg gegen den FC Bayern München nahm VfL-Cheftrainer Tommy Stroot drei Änderungen in der Startformation vor: Für Alexandra Popp, Waßmuth und Joelle Wedemeyer rückten Lena Lattwein, Ewa Pajor und Lynn Wilms in die erste Elf. Für Pajor war es der erste Einsatz von Beginn nach ihrer Knieverletzung.

Spielverlauf

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase war es Bayern-Torhüterin Janina Leitzig, die unfreiwillig für die bis dahin größte Chance sorgte: Nach einer Hereingabe von Wilms unterlag die Keeperin im Luft-Zweikampf Sveindis Jonsdottir – der Ball trudelte in Richtung Torlinie, konnte aber noch geklärt werden. Dann musste Lena Oberdorf auf Grund einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Die Reaktion der Wölfinnen? Schockstarre? Von wegen. Eine Minute später zappelte der Ball im Netz der Bayern. Die Gäste waren das bessere Team: Vor allem dank großer Konsequenz in den Zweikämpfen ließen sie kaum Münchner Chancen zu. Es waren eher individuelle Nachlässigkeiten, die das Team von Trainer Jerome Reisacher, der den positiv getesteten Jens Scheuer ersetzte, hin und wieder ins Spiel brachten. Gegen Ende der ersten Hälfte hatte dann der VfL nochmal einige Halbchancen – musste aber auch zweimal tief durchatmen. Zunächst blockte Popp einen Schuss von Zadrazil (44.), bei der anschließenden Ecke kam Glodis Viggosdottir frei zum Kopfball – drüber (45.).

Der zweite Abschnitt begann mit einer dicken Chance nach 28 Sekunden: Beerensteyn rutschte in einer Bühl-Hereingabe, der Ball kullerte knapp am Pfosten vorbei. Wenig später durften die Bayern-Fans dann aber jubeln – durch einen Foulelfmeter. Die folgenden Minuten gehörten dann den Münchnerinnen, die das Momentum nutzen und die Partie nun komplett drehen wollten. Dann kamen die Grün-Weißen wieder besser rein – und auch zu Chancen und der erneuten Führung, als Bayern das Risiko erhöhte. Nach ihrem zweiten Treffer köpfte Roord nach einer Flanke von Wilms knapp am zweiten Pfosten noch einmal vorbei (73.). Doch die Entscheidung sollte noch kommen: Waßmuth schoss die Wölfinnen mit einem Traumtor ins Endspiel.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Ich bin extrem stolz auf die Gruppe und freue mich sehr für sie, weil sie sich genau diese Highlights wie das DFB-Pokalfinale in Köln einfach verdient hat. Wir haben in dieser Saison schon so viele Highlights erlebt, das ist einfach überragend. Und das war auch das Ziel für heute: Wir wollten unbedingt dieses Spiel in Köln erreichen. Wenn wir heute die mentale Ebene betrachten, dann war es sicher eines der stärksten Spiele auf diesem Gebiet, dafür hatten wir etwas weniger Ballbesitz als gewöhnlich. Wir waren total griffig und gierig in den wichtigen Duellen, haben uns gefeiert für defensive Situationen. Dieses Verlangen nach sportlichem Erfolg, dieses Verlangen, alles dafür zu tun – genau das macht diese Gruppe aus. Wir haben uns heute dafür belohnt, dass wir sehr oft die richtige Entscheidung getroffen haben. 

Tore

0:1 Roord (19. Minute): Pajor bringt den Ball von der rechten Seite ins Zentrum. Jonsdottir kann das Spielgerät nicht kontrollieren, doch Lattwein ist ja auch noch da – und die zieht nicht etwa ab, sondern legt für Roord auf. Die dreht sich noch einmal fast um die eigene Achse und trifft aus knapp 20 Metern ins linke Eck.

1:1 Damnjanovic (50. Minute): Almuth Schult entscheidet sich für die rechte Ecke, die Torschützin für die Mitte. Die Torschützin war auch die Gefoulte: Dominique Janssen holte die Serbin von den Beinen. Vorausgegangen war ein 50-Meter-Solo von Klara Bühl.

1:2 Roord (61. Minute): Svenja Huth setzt auf der rechten Seite zum Solo an und flankt ins Zentrum, wo sich Saki Kumagai verschätzt und den Ball durchlässt. Roord bedankt sich und erzielt Treffer Nummer zwei.

1:3 Waßmuth (81. Minute): Der Joker im Sturm, zuvor für Pajor eingewechselt, spielt Doppelpass mit Huth und nagelt die Kugel mit links an den Innenpfosten – von dort springt er ins Tor. Ein Traumtor. Und ein ganz wichtiges.

Aufstellungen und Statistiken

FC Bayern München: Leitzig – Wenninger, Glas (69. Gwinn), Kumagai, Viggosdottir (76. Simon) – Magull (76. Asseyi), Zadrazil – Beerensteyn, Lohmann (46. Dallmann), Bühl – Damnjanovic (69. Schüller)

Ersatz: Grohs (Tor), Rall

VfL Wolfsburg: Schult – Wilms, Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf (18. Popp), Lattwein – Huth, Roord, Jonsdottir (90. Bremer) – Pajor (62. Waßmuth)

Ersatz: Kassen (Tor), Starke, Blomqvist, Wedemeyer

Tore: 0:1 Roord (19.), 1:1 Damnjanovic (50./FE), 1:2 Roord (61.), 1:3 Waßmuth (81.)

Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)

Zuschauende: 2.330 am Ostersonntagnachmittag am FC Bayern Campus

Gelbe Karten: - / Janssen, Rauch

Wölfe TV: Alle Tore und Highlights

Wölfe TV: Die Stimmen zum Spiel

Wölfe TV: Stimmung nach dem Spiel