Frauen

Perfekter Abschluss

Die VfL-Frauen gewinnen am letzten Liga-Spieltag mit 7:1 gegen Bayer 04 Leverkusen.

Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg feiern mit erhobenen Händen und der Meisterschale.

Die siebte Deutsche Meisterschaft war den Frauen des VfL Wolfsburg  bereits vor dem 22. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sicher – im abschließenden Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen schalteten die Wölfinnen deshalb aber keinen Gang zurück: Vor 3.689 Zuschauenden im AOK Stadion behielt das Team von Cheftrainer Tommy Stroot mit 7:1 (6:0) die Oberhand und komplettierte damit die perfekte Rückrunde mit elf Siegen. Anschließend fand die offizielle Meisterehrung statt, die Ehrungsdelegation wurde von DFB-Präsident Bernd Neuendorf angeführt. Eine weitere Titelchance bietet sich den Grün-Weißen in knapp zwei Wochen: Am Samstag, 28. Mai (Anstoß um 16.45 Uhr/live in der ARD und auf Sky), steigt das DFB-Pokalfinale gegen den 1. FFC Turbine Potsdam.

Personal

Wie erwartet nahm Stroot im Vergleich zum 10:1-Erfolg beim FC Carl Zeiss Jena einige Änderungen in der Startformation vor: Für Sveindis Jonsdottir, Felicitas Rauch, Jill Roord und Lynn Wilms rückten Anna Blässe, Lena Oberdorf, Tabea Waßmuth und Joelle Wedemeyer in die erste Elf. Für Blässe, die den VfL nach 15 Jahren verlassen wird, war es der erste Startelf-Einsatz seit Oktober 2020.

Spielverlauf

Vor der Saison-Rekordkulisse im AOK Stadion entwickelte sich eine attraktive Partie, woran auch die Gäste ihren Anteil hatte. Auch wenn die Wölfinnen früh in Führung gingen, kam auch Leverkusen immer wieder zu Offensivaktionen. So konnte sich Almuth Schult dann auch noch ein letztes Mal im AOK Stadion auszeichnen: In der elften Minute parierte sie gegen Kristin Kögel, in der 19. Minute biss sich dann Milena Nikolic an der scheidenden Keeperin die Zähne aus. In der Schlussphase der ersten Hälfte präsentierten sich die Wölfinnen dann gnadenlos effektiv – jeder Schuss war in dieser Phase ein Treffer. Der erste Höhepunkt nach dem Seitenwechsel war dann nicht das 7:0, sondern eine Auswechselung: In der 53. Minute standen die Teamkolleginnen Spalier, als Blässe zum letzten Mal den Rasen des AOK Stadions als Spielerin verließ. Emotionale Momente. Auch dass später die Laola-Welle durch die gut besuchte Arena schwappte, hat man schon lange nicht mehr erlebt. Fußball wurde natürlich auch noch gespielt, weitere Treffer inbegriffen. Am Ende war es ein Nachmittag, an dem es – abgesehen von den Gästen – keine Verlierer gab. Wenn überhaupt, waren all jene Verlierer, die nicht im AOK Stadion dabei waren.

 

Besondere Ereignisse

Direkt vor dem Anpfiff verabschiedeten VfL-Geschäftsführer Dr. Tim Schumacher und Ralf Kellermann, Sportlicher Leiter der VfL-Frauen, Turid Knaak, Shanice van de Sanden, Lotta Cordes, Almuth Schult und Anna Blässe.

Tore

1:0 Lattwein (3. Minute): Ex-Wölfin Friederike Repohl, frühere Abt, unterläuft eine Ecke von Svenja Huth, der Ball kommt zu Lattwein – und die hat keine Probleme. Frühe Führung.

2:0 Waßmuth (13. Minute): Pajor setzt sich rechts gegen Lara Marti durch und flankt ins Zentrum. Dort steht Waßmuth völlig frei und köpft ein. Repohl ist zwar noch dran, kann den zweiten Gegentreffer aber nicht verhindern.

3:0 Pajor (35. Minute): Nach einem unmotivierten Rückpass von Lisanne Gräwe sind sich Repohl und Lilla Turanyi nicht einig. Pajor fackelt nicht lange, erobert den Ball und schiebt ins leere Tor ein.

4:0 Blässe (38. Minute): Unfassbar! Blässe trifft in ihrem letzten Spiel – mit einer Direktabnahme aus halbrechter Position. Pajor hätte schon abschließen können, die Stürmerin legte aber für Huth auf und die wiederum für Blässe. Dieser Fußball schreibt Geschichten.

5:0 Pajor (41. Minute): Huth schickt Pajor mit einem langen Ball. Die Torjägerin setzt sich durch und platziert den Ball im rechten Winkel.

6:0 Waßmuth (45. Minute): Pajor zündet auf der linken Seite den Turbo, zieht nach innen und legt für Waßmuth auf. Im ersten Versuch kann Repohl noch klären, dann köpft Waßmuth den Abpraller über die Linie.

7:0 van de Sanden (70. Minute): Starke Spieleröffnung – mit zwei Stationen wird der Ball von hinten nach vorne getragen: Janssens tiefer Ball wird von Alexandra Popp verlängert. Wedemeyer ist durch und legt für van de Sanden quer. Noch ein Treffer einer Spielerin, die den VfL verlassen wird.

7:1 Pollak (74. Minute): Alles wie in der Vorwoche in Jena, auch da gab es beim Stand von 7:0 einen unnötigen Gegentreffer. Diesmal ist die eingewechselte Julia Pollak „schuld“ daran, dass die Null nicht steht. Nach Vorlage der ebenfalls eingewechselten Amira Arfaoui schiebt sie ins lange Eck ein.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Schult – Blässe (53. Wilms), Hendrich (64. Knaak), Janssen, Wedemeyer – Lattwein, Oberdorf (64. Roord) – Waßmuth, Lattwein, Popp (74. Starke) – Pajor (64. van de Sanden)

Ersatz: Kiedrzynek (Tor), Bremer

Bayer 04 Leverkusen: Repohl – Siems (83. Vinken), Turanyi, Friedrich, Marti – Gräwe – Zeller (66. Pollak), Wich (46. Matysik), Kögel (46. Blagojevic), Pando (66. Arfaoui) – Nikolic

Ersatz: Prabel (Tor), Zdebel

Tore: 1:0 Lattwein (3.), 2:0 Waßmuth (13.), 3:0 Pajor (35.), 4:0 Blässe (38.), 5:0 Pajor (41.), 6:0 Waßmuth (45.), 7:0 van de Sanden (70.), 7:1 Pollak (74.)

Schiedsrichterin: Mirka Derlin (Bad Schwartau)

Zuschauende: 3.689 am Sonntagnachmittag im AOK Stadion

Bilder zum Spiel

Bilder zur Siegerehrung