Nach dem Sieg im Topspiel gegen Frankfurt wartet auf die VfL-Frauen ein Liga-Neuling: Für die Wölfinnen steht am Freitag, 6. Oktober, die nächste Aufgabe in der Google Pixel Frauen-Bundesliga an. Ab 18.30 Uhr treffen sie vor heimischer Kulisse im AOK Stadion auf den 1. FC Nürnberg (live auf DAZN und Magenta Sport). Die Clubfrauen sind im Sommer als Zweitplatzierte der 2. Frauen-Bundesliga aufgestiegen. Der VfL erwartet rund 2.850 Zuschauende im AOK Stadion, Fans können weiterhin Tickets für die Partie erwerben.
„Es ist etwas Besonderes“
Die Nürnbergerinnen tun sich in der Frauen-Bundesliga bislang schwer: Am ersten Spieltag verloren sie mit 1:5 gegen Werder Bremen, am zweiten Spieltag unterlagen sie mit 0:6 Bayer 04 Leverkusen. „Fehler zu machen ist absolut in Ordnung“, sagt Osman Cankaya, Sportlicher Leiter der Frauen des 1. FC Nürnberg, in einem Interview auf der Website des Clubs. Das gelte insbesondere mit Blick auf das junge Alter der Mannschaft. Er erklärt weiter: „Es muss uns aber bewusstwerden, dass wir diese nicht permanent wiederholen dürfen. Das ist Entwicklung. Wir haben bereits in der vergangenen Saison beweisen können, wie wir Fußball leben und sehen.“ Das Spiel gegen die Wölfinnen sieht er als Belohnung für die starken Leistungen in den vergangenen Jahren. Erst in der Saison 2020/2021 gelang den Nürnbergerinnen der Aufstieg aus der Regionalliga in die zweite Liga. Nur zwei Jahre später ist der Club in der höchsten deutschen Spielklasse angekommen. „Dass wir am Freitag als 1. FC Nürnberg bei einem der besten Teams der Welt antreten dürfen, ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit und für alle etwas Besonderes“, sagt Cankaya.
Deutlicher Sieg im Pokal
Die Wölfinnen können unterdessen zufrieden auf die ersten beiden Spieltage in der Google Pixel Frauen-Bundesliga zurückblicken: Am vergangenen Sonntag gewannen sie vor rund 13.500 Zuschauenden in Frankfurt mit 4:2. Und das, obwohl das Team in der umkämpften Partie zweimal zurücklag. Am ersten Spieltag siegten die VfL-Frauen außerdem souverän mit 3:0 gegen Bayer 04 Leverkusen. Gegen den 1. FC Nürnberg spielte das Team zuletzt im November 2022 im Achtelfinale des DFB-Pokals. Damals gelang den Grün-Weißen mit einem 6:0 ein Kantersieg. Cheftrainer Tommy Stroot hat deshalb allen Grund, optimistisch auf die Partie am Freitagabend zu schauen.
Vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg sprach Stroot mit den Medien über…
…die Personalsituation: Bei Camilla Küver, Rebecka Blomqvist, Tabea Sellner und Sveindis Jonsdottir ist ja bereits bekannt, dass sie langfristiger ausfallen. Darüber hinaus hat Lena Oberdorf leichte Knieprobleme, bei denen wir – auch mit Blick auf die Belastung in den kommenden Wochen – nichts forcieren wollen, was vielleicht gar nicht nötig ist. Deshalb steht sie bei der Partie gegen Nürnberg wahrscheinlich nicht im Kader. Marina Hegering konnte gestern einen Großteil der Einheit absolvieren, wir wollen das Training heute aber nochmal abwarten. Bei Lena Lattwein deutet sich an, dass sie nach ihrer Erkältung ganz normal zur Verfügung steht. Vivien Endemann hat leichte Wadenprobleme. Aufgrund der englischen Wochen, die auf uns warten, überlegen wir auch bei ihr genau, inwieweit sie spielt.
…Rotationen in der Startelf: Grundsätzlich wissen wir um die Qualität unseres Kaders. Es wird deshalb nicht nur eine A-Elf geben, sondern wir werden diese englischen Wochen gemeinsam als komplettes Team absolvieren. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Neuzugänge in die Abläufe reinkommen, unsere Spielidee erleben. Auch morgen wird es uns darum gehen, das weiter zu stabilisieren.
…Verbesserungen zur vorherigen Saison: Der große Unterscheid zur letzten Saison ist, dass wir die einzelnen Positionen in dieser Saison noch klarer doppelt besetzten haben. Wenn Alexandra Popp beispielsweise nicht auf dem Platz steht, müssen wir unser Spiel nicht verändern, weil Fenna Kalma dann spielen kann. Im Vergleich zu einem ähnlichen Zeitpunkt in der letzten Saison können wir die Aufgaben, die uns gestellt werden, außerdem mit einer anderen Festigkeit lösen. Die große Gruppe, die schon ein bisschen länger mit uns arbeitet, weiß genau, was wir verlangen. Wir können mit kleinen Rückschlägen, wie zum Beispiel dem Rückstand gegen Frankfurt, deshalb besser umgehen. Es fällt uns leichter, trotzdem unser Spiel durchzuziehen und dafür zu sorgen, dass am Ende das richtige Ergebnis auf der Anzeigetafel steht.
…die bisherigen Liga-Spiele der Gegnerinnen: Es ist ein bisschen verrückt. Nürnberg hatte Top-Ergebnisse in der Vorbereitung, ihr Spiel wirkte beispielsweise gegen Ajax Amsterdam oder Eintracht Frankfurt sehr stabil. Vielleicht war für sie dann das Ausscheiden gegen Jena im DFB-Pokal ein Schlüsselerlebnis, das das Selbstvertrauen sehr früh in der Saison angekratzt hat. Auch die Spiele gegen Werder Bremen und Bayer Leverkusen haben sicherlich nicht auf das Selbstvertrauen eingezahlt. Von daher denke ich, dass sie in der vergangenen Woche nochmal versucht haben, einige Dinge anzupassen. Ich gehe davon aus, dass sie gegen uns noch kompakter stehen werden und noch mehr versuchen werden, über die Defensivarbeit ins Spiel zu kommen.