Die Kulisse war bereits eines Endspiels würdig – und genau diesem sind die Frauen des VfL Wolfsburg wieder einen Schritt nähergekommen: Im DFB-Pokal-Achtelfinale setzte sich der neunmalige Titelträger mit 6:0 (3:0) bei Zweitligist 1. FC Nürnberg durch. Für die Treffer vor 17.302 Zuschauenden im Max-Morlock-Stadion sorgten Doppel-Torschützin Jill Roord, Ewa Pajor, Sveindis Jonsdottir, Pauline Bremer und eine Eigentorschützin. Bereits übermorgen geht es für die Wölfinnen wieder auf Reisen – das Ziel liegt dann aber deutlich weiter im Süden: Am kommenden Mittwoch, 23. November (Anstoß um 21 Uhr/live auf DAZN), wollen die Grün-Weißen bei der AS Rom einen großen Schritt Richtung Gruppensieg in der UEFA Women’s Champions League machen.
Personal
Dass Lena Oberdorf aufgrund einer Schulterverletzung nicht dabei sein konnte, war im Vorfeld klar. Auch Alexandra Popp, am Vorabend zu Gast bei „Wetten dass…?“, fehlte. Unter dem Strich nahm VfL-Cheftrainer Tommy Stroot im Vergleich zum 4:0-Erfolg gegen den MSV Duisburg vier Änderungen in der Startformation vor: Für Jule Brand, Kathrin Hendrich, Oberdorf und Lynn Wilms rückten Kristin Demann, Marina Hegering, Jonsdottir und Pia-Sophie Wolter in die erste Elf. Für Demann und Hegering war es das Startelf-Debüt in einem Pflichtspiel für Grün-Weiß.
Spielverlauf
Von Beginn honorierten die Fans der Gastgeberinnen jede gelungene Aktion ihres Teams mit lautem Jubel – eine unfassbare Atmosphäre für einen Zweitligisten, der ansonsten vor wenigen hundert Fans spielt. In der siebten Minute hätte Roord für den frühen Stimmungsdämpfer sorgen können, doch Club-Torhüterin Lea Paulick parierte den Schuss der Niederländerin aus halblinker Position – danach drosch Jonsdottir drüber. Klar war der VfL das dominierende Team, das war nicht anders zu erwarten. Aber Nürnberg hatte immer wieder Momente, die das Publikum feiern konnte. So wie in der 15. Minute, als Paulick einen Schuss von Pajor parierte. Die Torhüterin hatte einen guten Tag erwischt und einen großen Anteil, daran dass sich Nürnberg auch bis zur Halbstunden-Marke schadlos hielt. Dann war sie allerdings zum ersten Mal geschlagen, was das Publikum kaum zu interessieren schien. Zumindest brandete in der 37. Minute erneut Jubel auf, als Paulick einmal mehr eine gute VfL-Chance entschärfte. Pajor hatte auf der linken Seite den Turbo gezündet, Huth scheiterte an der Keeperin. Doch es sollte nicht bei einem 0:1-Pausenrückstand bleiben: Zwei weitere VfL-Treffer bis zum Pausenpfiff sorgten dafür, dass die Partie bereits vorentschieden war. Nach dem Wiederanpfiff schaffte Emma Kusch zumindest einen Abschluss, der als „Schuss aufs Tor“ in die Statistik einging. Zu unplatziert allerdings und somit kein Problem für VfL-Torhüterin Merle Frohms (50.). Natassja Lein erarbeitete sich zwei Minuten später ebenfalls eine Möglichkeit. Es waren jeweils schnell vorgetragene Gegenzüge, die der Stimmung im Max-Morlock-Stadion guttaten, aber nichts an der grün-weißen Überlegenheit änderten. Die Wölfinnen hielten das Tempo weiter hoch und kreierten auch immer wieder Torgefahr – nur fehlte eben hier und da die letzte Präzision in den Abschlusssituationen. Erst in der Schlussviertelstunde drehten die VfL-Frauen bei ihrem 42. Sieg in einem DFB-Pokalspiel in Folge noch einmal am Ergebnis.