Die siebte Deutsche Meisterschaft ist bereits seit dem 10:1-Erfolg in Jena unter Dach und Fach – doch in Thüringen mussten die Frauen des VfL Wolfsburg noch mit einer Meisterschale aus Pappe feiern. Nach dem Saisonfinale der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen Bayer 04 Leverkusen am kommenden Sonntag, 15. Mai (Anstoß um 14 Uhr/live im NDR und auf Magenta Sport), bekommen die Wölfinnen endlich das Original: DFB-Präsident Bernd Neuendorf wird den Spielführerinnen die 7,1 Kilogramm schwere Trophäe überreichen. Vor der Partie werden die VfL-Urgesteine Anna Blässe und Almuth Schult sowie Lotta Cordes, Turid Knaak und Shanice van de Sanden offiziell verabschiedet.
Wie vor zwei Jahren
Ein Heimspiel gegen Leverkusen am letzten Spieltag als bereits feststehender Meister – diese Konstellation ist nicht neu: Bereits vor zwei Jahren, beim letzten Titelgewinn der Wölfinnen, war das Team aus dem Rheinland bei der pandemiebedingt überschaubaren Meisterfeier zu Gast. Damals hatten die Grün-Weißen bereits drei Spieltage vor Schluss für Klarheit im Titelrennen gesorgt. Zum Abschluss der mit 62 Punkten stärksten VfL-Saison überhaupt gab es ein 5:0 gegen die Bayer-Frauen, die der bislang letzte Stolperstein für die Grün-Weißen waren. Im Dezember kamen die Wolfsburgerinnen im Ulrich-Haberland-Stadion nicht über ein 1:1 hinaus. Es folgten zehn Rückrunden-Siege in Folge – und Nummer elf soll folgen. Auch wenn die Partie von außen betrachtet kaum noch relevant zu sein scheint, ist der Erfolgshunger bei den Wölfinnen noch nicht gestillt.
17 neue Deutsche Meisterinnen
„In allen Statistiken vorne sein“ – im aktuellen Interview gibt Wölfinnen-Torfrau Almuth Schult die Zielsetzung für das Saisonfinale aus. Was die Teamstatistiken betrifft, ist der VfL diesbezüglich auf einem guten Weg: Die meisten Siege, die meisten Tore, die wenigsten Gegentore – hier rangiert der VfL ebenso im Vergleich mit dem FC Bayern München vorne wie in der Tabelle. Dafür dürfte der Konkurrent aus dem Süden die Torschützenkönigin stellen: In diesem Ranking liegt Lea Schüller (15) vier Treffer vor der erfolgreichsten Wölfin Tabea Waßmuth. Ganz egal, welche Statistiken der VfL anführt oder auch nicht: Kurz nach 16 Uhr am Sonntag dürften Zahlen nur noch eine Nebenrolle spielen. Dann nämlich kehrt die Meisterschale dahin zurück, wo sie sich seit 2013 ganz offensichtlich am wohlsten fühlt. Ein besonderer Moment für jede VfL-Spielerin, aber vor allem für insgesamt 17 Wölfinnen, die ihre erste Deutsche Meisterschaft feiern können.