Männer

„Wieder aufstehen“

Niko Kovac gibt sich nach der deutlichen Niederlage in Dortmund vor dem Hoffenheim-Spiel zuversichtlich.

VfL-Wolfsburg-Trainer Niko Kovac im Gespräch mit Micky van de Ven.

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Am morgigen Samstag, 13. Mai, geht es ab 15.30 Uhr in der Volkswagen Arena für beide Kontrahenten um viel. Während die Wölfe die 0:6-Schlappe in Dortmund verdaut haben und weiter um die internationalen Plätze spielen, kann die TSG Hoffenheim mit einem eigenen Dreier einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen. In der Pressekonferenz vor der Partie sprach VfL-Cheftrainer Niko Kovac am Freitag über…

…die Personallage: Klar ist, dass wir Paulo Otavio, Lukas Nmecha und Maxence Lacroix sowie Niklas Klinger nicht dabeihaben. Wir haben ansonsten alle an Bord, auch Patrick Wimmer und Bartol Franjic.

...die durch die Ausfälle gebeutelte Defensive: Wir haben mit Paulo und Maxence zwei Spieler verloren, die schon wichtig für uns waren. Daran sieht man, wie schnell es im Fußball gehen kann. Stellen wir uns mal vor, wir hätten Josh Guilavogui im Winter noch abgegeben, dann hätten wir ein massives Problem. Wir haben das in den letzten Spielen verschieden gelöst und man hat schon Möglichkeiten, aber es zeigt auch, dass nicht allzu viel passieren darf.

…die Rolle von Nicolas Cozza: Er hat den Nachteil gehabt, dass er sehr spät nach der Vorbereitung kam, das heißt: All das, was wir im Laufe der Saison impliziert haben, hat er nur punktuell durch die Trainingseinheiten mitgemacht. Bisher war es noch nicht so, dass ich gesagt habe: Wir entscheiden uns für ihn. Er kommt immer wieder rein und wenn er reinkommt, ist es so weit auch solide. Wir hatten mit Paulo aber schon auch einen Spieler, der eine sehr hohe Dynamik, Aggressivität und Präsenz hatte – sowohl im vorderen Bereich als auch in der Verteidigung. Das ist es, was es auch braucht, bei Ballverlust muss man sofort zurück. Das hat Paulo außerordentlich gut gemacht. Das sind noch Bereiche, wo Nicolas ansetzen kann und wird. Man muss den Spielern aber auch die Zeit geben in einem fremden Land mit einer anderen Kultur und Mentalität. Man muss sich erstmal eingewöhnen. Daher geben wir ihm die Zeit. Im Sommer ist es dann für ihn mit Sicherheit ein Neustart. Dann kann zeigen kann, weswegen wir ihn verpflichtet haben.

…das BVB-Spiel und die defensive Systematik: Wir haben mit Paulo einen Spieler aus der Viererkette verloren, den wir so in der Form nicht ersetzen können. In der Regel bin ich kein Freund davon, Micky van de Ven aus der Mitte rauszuziehen. Deswegen waren wir auch schon gezwungen, auf eine Dreierkette umzustellen, um Micky in der Mitte zu halten und jeweils einen Wing Back spielen zu lassen – das waren dann Kuba und Ridle. Ich bin auch der Meinung, dass die Dreierkette in den letzten Spielen sehr gut funktioniert hat. Gegen Dortmund hat es nicht wegen des Systems nicht funktioniert, sondern einzig und allein deswegen, weil wir die schwächste Defensivleistung in dieser Saison hatten – wir haben da die wenigsten Zweikämpfe geführt in den 31 Spieltagen. Dann wird es in Dortmund schwer, zu parieren. Wir sind körperlich nicht robust genug gewesen, deswegen sind wir dort in dieser Höhe untergegangen.

…die Erkenntnis aus der BVB-Pleite: Ich habe den Jungs sofort gesagt, dass ich dieses 0:6 nicht überbewerten will, weil wir zuvor in den letzten zehn Spielen zwei verloren haben, aber auch sehr viele gute Spiele gehabt haben. Das ist ein Ausrutscher, der vorkommt, der aber nicht in der Höhe passieren darf. Zu verlieren, ist Teil des Sports, des Fußballs, des Lebens. Nur die Art und Weise hat mir nicht gefallen. Wenn man sich nicht wehrt gegen die Niederlage und nicht körperlich präsent ist, dann hat man auch nichts zu erwarten. Wir sind hingefallen und müssen morgen wieder aufstehen. Die Spieler haben die Fehler erkannt, die sie gemacht haben, aber die Wucht, die von der Tribüne kam, hat den einen oder anderen schon beschäftigt. Der äußere Rahmen hat schon auf den einen oder anderen eingewirkt. Das ist das, was wir verbessern müssen. Auch deswegen wäre es wichtig, international zu spielen, um öfter in solche Situationen zu kommen.

…das Ziel Europa und den kommenden Gegner Hoffenheim: Wir haben noch alle Möglichkeiten. Wir haben noch drei Spiele und die Jungs wollen die drei Spiele gewinnen. Mit Hoffenheim kommt morgen ein Gegner, der noch um den Klassenerhalt kämpft – und wir müssen den Kampf annehmen. Wenn wir das schaffen, glaube ich, dass wir uns fußballerisch so weit entwickelt haben, um wieder Torchancen zu kreieren, richtig auszuspielen und dann die Tore zu machen.

…Hoffenheims Andrej Kramaric: Er hat unter mir sein erstes Länderspiel für Kroatien gemacht, daher kenne ich seine Qualitäten. Er ist ein Spieler, der immens gefährlich ist und den man sehr schwer greifen kann. Dazu ist er läuferisch sehr stark und erkennt gerade in der Vorwärtsbewegung sehr viele Räume. Wir müssen Obacht geben und gemeinsam gut verteidigen.

…die Hoffenheimer: Die letzten Ergebnisse haben gezeigt, dass sie sich nach Anlaufschwierigkeiten gefangen haben und auf einem guten Weg sind. Es ist eine Mannschaft, die Fußballspielen will und kann und von der Qualität mit Sicherheit tabellarisch eher einstellig als zweistellig ist. Sie werden physisch arbeiten und wir müssen dagegenhalten. Wenn wir hundert Prozent Einsatz und Leidenschaft auf den Platz bringen, bin ich sicher, dass wir das Spiel gewinnen werden.

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