Rückstand schnell gedreht
Gut 30 Jahre waren vergangen, seit der VfL das letzte Mal in der ersten DFB-Pokal-Runde zu Hause angetreten war. Auch ein Pflichtspiel im AOK Stadion hatte es für die Profis noch nicht gegeben. Sehr besonders waren zudem die grün-weißen Jubiläumstrikots, die eigens für den großen Geburtstag gestaltet worden waren. Die Wölfe starteten direkt mit einer Großchance. Doch nachdem Victor den Ball aus kurzer Distanz nicht ins leere Tor bugsiert bekam (5.), fiel der frühe Treffer auf der anderen Seite. Lacroix brachte Arlind Shoshi auf der Strafraumlinie zu Fall, Darryl Geurts trat an und brachte den Außenseiter in Front (9.). Nach dem unnötigen Rückstand rannte Grün-Weiß direkt wieder an. Renato Steffen (13.), Yannick Gerhardt, der aus elf Metern ans Lattenkreuz traf (18.), und erneut Victor (21.) vergaben hochkarätige Chancen (21.), ehe derselbe Victor nach einem abgeprallten Arnold-Schuss doch der mehr als überfällige Ausgleich gelang (23.). Und nicht nur das: Gerade hatte Steffen noch die Führung verpasst (26.), da stand Victor wieder goldrichtig und lenkte am langen Pfosten die Kugel zum zweiten Mal ein – 2:1 (29.). Damit hatte der VfL bis zur Pause nur einen Bruchteil seiner guten Gelegenheiten zu Toren genutzt.
Weit spannender als nötig
Trotz des dünnen Vorsprungs schien mit Wiederbeginn kaum vorstellbar, dass die Glasner-Elf die Siegerstraße noch einmal verließ. Zu eindeutig waren im ersten Abschnitt die Kräfteverhältnisse gewesen. Tatsächlich lag angesichts bester Gelegenheiten für Wout Weghorst (49.), Gerhardt (51.) und Steffen (56.) auch die Vorentscheidung schnell in der Luft. Mit einem Mal aber meldete sich die Elf von Ex-Wolf Matthias Maucksch und drohte in Form einer Doppelchance durch Shoshi und Lukas Stagge (57.) mit dem Ausgleich. Die Antwort der Wölfe: Gerhardt, allein aufs Tor geschickt von Paulo Otavio, zielte bei der nächsten Großchance genauer, und stellte auf 3:1 (60.). Fast kam der Regionalligist, der sich ausgesprochen teuer verkaufte, noch einmal heran, denn Pavao Pervan lenkte einen strammen Schuss von Geurts an die Latte (70.). Dass überhaupt noch Restspannung im Spiel war, lag nichtsdestotrotz nur an der ausbaufähigen grün-weißen Chancenverwertung. Victor (71.) und Bartosz Bialek, der ebenfalls noch zur Pflichtspielpremiere kam, ließen weitere Großgelegenheiten aus, ehe der Kapitän persönlich dann ein Einsehen hatte: Per Kopf nach einer Ecke sorgte Guilavogui für den hochverdienten 4:1-Endstand (77.).
„Mit vielem einverstanden“
VfL-Cheftrainer Oliver Glasner: Nach dem unglücklichen Start mit dem Elfmeter bin ich zunächst einmal froh, dass wir die nächste Runde erreicht haben. Aber wir hätten das Spiel natürlich viel früher entscheiden müssen angesichts einer Unzahl an glasklaren Chancen. Den Platz, den Fürstenwalde uns geboten hat, haben wir mit guten Läufen in die Tiefe immer wieder ausgenutzt. Positiv war auch, dass wir so viele Chancen kreiert haben. Die Verwertung müssen wir uns vorwerfen, da waren wir fahrlässig. Doch auch wenn wir es einfacher hätten haben können, ist das Wichtigste, dass wir gewonnen haben, am Ende sogar recht souverän. Ich bin mit vielem von dem, was wir heute gezeigt haben, einverstanden.
FSV Union Fürstenwalde: Richter – Wunderlich (46. Hempel), Weiß, Mares, Michel – Kanther (46. Martynets), Ciapa (64. Turci), Putze, Geurts – Stagge (64. Atici), Shoshi (81. Thamke)
VfL Wolfsburg: Pervan – Klaus, Lacroix, Guilavogui, Otavio (79. Horn) – Gerhardt, Arnold (62. Schlager) – Steffen (62. Marmoush), Mehmedi (74. Bialek), Victor – Weghorst (62. Ginczek)
Tore: 1:0 Geurts (9., Foulelfmeter), 1:1 Victor (23.), 1:2 Victor (29.), 1:3 Gerhardt (60.), 1:4 Guilavogui (77.)
Gelbe Karten: – / Otavio
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
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