Frauen

Die zweite Chance nutzen

Am letzten Gruppen-Spieltag der UWCL gastieren die VfL-Frauen in St. Pölten.

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Für das Viertelfinale in der UEFA Women’s Champions League hatten sich die Frauen des VfL Wolfsburg so früh wie kein anderes Team qualifiziert – der Kampf um den Gruppensieg wird hingegen am letzten Spieltag entschieden. Auch nach dem vergebenen ersten Matchball beim torlosen Remis gegen Slavia Prag haben die Wölfinnen alles in eigener Hand: Mit einem Sieg beim SKN St. Pölten am morgigen Donnerstag, 22. Dezember (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN), zöge Grün-Weiß wie in der Vorsaison als Erster in die Runde der letzten Acht ein.

Weiße Liga-Weste

Das Weiterkommen in der Königsklasse ist für den österreichischen Meister Sportklub Niederösterreich St. Pölten – so die ausführliche Version des Vereinsnamens – kein Thema mehr. Und dennoch: Schon das Erreichen der Gruppenphase bedeutete, zusammen mit dem Achtelfinaleinzug 2020/2021, den größten Erfolg der Abteilungsgeschichte. Und mit dem 1:0-Auswärtsdreier in Prag gelang bereits ein Sieg, der letztlich auch eine Rolle im UEFA-Koeffizienten-Ranking spielen kann. In der Liga gewannen die österreichischen Wölfinnen – St. Pölten trägt den Wolf sogar im Wappen – bislang sieben von sieben möglichen Partien. Die beiden Teams eint also nicht nur der Wolf, sondern auch die weiße Weste im nationalen Wettbewerb. Im Unterschied zu den VfL-Frauen sind die Niederösterreicherinnen dort allerdings schon seit Anfang November tatenlos. Kurz davor, Ende Oktober, musste sich der SKN mit der deutschen Co-Trainerin Tanja Schulte und Ex-Jungwölfin Rita Schumacher zum Start in die Gruppenphase mit 0:4 im AOK Stadion geschlagen geben. Das Rückspiel wird in der 8.000 Zuschauenden fassenden NV Arena ausgetragen.

Mission Gruppensieg

36:1 Torabschlüsse, 69 vorgetragene Angriffe – und auf der anderen Seite keine einzige Parade, aber derer 13 auf dem Konto der gegnerischen Keeperin. Die von der UEFA veröffentlichte Statistik aus dem VfL-Heimspiel gegen Slavia Prag hätte normalerweise für mehrere Siege gereicht. Wer nach dem Abpfiff jubelte und wer eher enttäuscht vom Feld ging – diese Frage beantwortete sich von selbst. Dabei hatten sich die Wölfinnen gar nicht viel vorzuwerfen, bis auf die Tatsache, dass in letzter Konsequenz eben die nötige Präzision fehlte. Folgen hat dieses Remis nicht, sofern in St. Pölten ein Sieg gelingt. Dass die AS Rom in Prag nicht gewinnt, wäre eine weitere Option, um Gruppensieger zu werden. Verlassen möchte sich darauf niemand, auch wenn die Prager Defensivqualitäten bekannt sind. Die Mission Gruppensieg begann am heutigen Mittwochmorgen am Elsterweg: Wie schon vor dem Spiel in Rom absolvierte der VfL sein Abschlusstraining noch auf gewohntem Untergrund. Am Nachmittag geht es dann von Braunschweig nach Wien und weiter ins gut eine Busstunde entfernte St. Pölten. Die übliche Pressekonferenz fand bereits am Morgen statt, dabei vertrat Co-Trainerin Kim Kulig den erkrankten Cheftrainer Tommy Stroot. Zudem stand Lena Lattwein den Pressevertretern für Fragen zur Verfügung.

Kulig sprach über…

…die Personalsituation: Auch wenn es für morgen noch etwas offen ist, gehe ich momentan nicht davon aus, dass Tommy dabei sein wird. Er hat leider starke Erkältungssymptome. Wir sind darauf vorbereitet, das als Trainerteam aufzufangen und gut zu meistern. Leider hat es im Kader auch Lena Oberdorf mit Erkältungssymptomen erwischt, sie wird auch definitiv nicht mitfahren. Es bleibt zudem dabei, dass Jill Roord und Sara Agrez nicht dabei sein können. Ansonsten sind alle anderen Spielerinnen gleich im Abschlusstraining, so dass wir danach die finalen Entscheidungen treffen können.

…Torabschlüsse als Trainingsinhalt: Wir hatten gestern eine Einheit, in der wir nach der Analyse vom Slavia-Spiel bereits wussten, wo das Entwicklungspotenzial steckt, woran wir arbeiten wollen. Daher haben wir gestern noch einmal die Zeit genutzt, um entsprechende Inhalte zu platzieren. Vielleicht greifen sie uns morgen auch früh an, es ist ihr letztes Spiel und sie werden vor heimischer Kulisse noch einmal alles reinwerfen. Fakt ist: Wir sind auf alles vorbereitet – ob sie nun angreifen oder aber tief stehen. Wir haben für alle möglichen Szenarien Lösungen parat.

…die Favoritenrolle in der Gruppe: Insgesamt merkt man schon, dass alles enger zusammenrückt. Wir waren schon unzufrieden, dass wir gegen Slavia den Dreier nicht geholt haben, was unser absoluter Anspruch ist. Trotzdem: Wir haben eine gute Ausgangslage und wollen jetzt das letzte Spiel positiv gestalten und ein tolles Jahr mit einem Positiverlebnis beenden. Das ist die Marschroute. Wir schauen auf uns und unsere Leistung. Wo können wir ansetzen? Wo sehen wir die Entwicklung? Grundsätzlich wollen wir es mit den ganz Großen aufnehmen. Unser Ziel ist es erstmal, Gruppenerster zu werden.

…den gerade bekanntgegebenen Vertragsverlängerungen: Wir mussten nicht lange überlegen. Grundsätzlich schätzen wir alle hier die total professionellen Bedingungen. Wir haben ein super Trainerteam und eine große Expertise in allen Bereichen.

Lattwein sprach über…

…den Grad der Wut nach den verschenkten Punkten gegen Slavia Prag: Der ist extrem. Das war das Unentschieden, das mich bisher am meisten geärgert hat, auch wenn das in Rom auch schon sehr ärgerlich war. Wenn man gegen Prag 36 Torschüsse hat, bei denen auch einige Großchancen dabei waren, und man es nicht schafft, ein Tor zu erzielen, geht man sehr genervt aus dem Spiel. Daraufhin ist man aber noch eine Schippe stärker motiviert im Training, um das Ganze jetzt besser zu machen und morgen für einen guten Jahresabschluss zu sorgen.

…das Spiel gegen St. Pölten: Es kann ein ähnliches Spiel werden wie gegen Prag. St. Pölten wird tief stehen und wir müssen die richtigen Räume finden, um uns Torchancen zu erspielen – mit einer guten Positionierung und einem guten Spieltempo. Dazu müssen wir immer aufpassen, dass die Konterabsicherung passt, denn nach Balleroberung haben sie schon auch Tempo nach vorne und können immer wieder Nadelstiche setzen.

Matchcenter: Alle Infos zur Partie der Wölfinnen

Wölfe TV: Die VfL-Frauen vor der letzten Partie des Jahres