Zum Titel-Jubiläum: Was aus den Meisterhelden des VfL Wolfsburg wurde.
Am 23. Mai 2009 krönte sich der VfL Wolfsburg mit einem 5:1-Sieg gegen Werder Bremen erstmals zum Deutschen Meister und stürzte damit den FC Bayern München vom Thron. Zum 15. Jubiläum des historischsten Tages der Vereinsgeschichte erfahrt ihr, was aus den Meisterhelden wurde…
Torhüter Nur die Ruhrpott-Rivalen Schalke 04 (35) und Borussia Dortmund (37) haben in der Bundesliga-Saison 2008/2009 weniger Gegentore als der VfL Wolfsburg (41) kassiert. Das ist ein großes Verdienst der grün-weißen Keeper, die insgesamt elfmal die weiße Weste bewahrt haben.
Diego Benaglio hat sich nach über neun Jahren in Diensten des VfL Wolfsburg zur AS Monaco verabschiedet. Im Fürstentum beendete der schweizerische Keeper im Sommer 2020 seine Karriere. Mittlerweile ist Benaglio Experte beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) sowie Botschafter für „sportlifeone“.
Andre Lenz war der zweite Mann hinter Benaglio und brachte es in der Saison 2008/2009 auf drei Startelfeinsätze sowie zwei späte Einwechslungen. Drei Jahre nach der Meisterschaft beendete der Keeper seine Karriere in Wolfsburg, wirkte in der Zeit danach unter anderem noch als Torwarttrainer unter Felix Magath beim FC Fulham und bei Shandong Taishan.
Der damals noch junge Marwin Hitz erhielt in der Meistersaison zwar keine Spielzeit bei den Profis, ist in den darauffolgenden Jahren aber in Liga, Pokal und sogar international vereinzelt für die Wölfe zum Einsatz gekommen. Sein Weg führte den heute 36-Jährigen über den FC Augsburg und Borussia Dortmund zum FC Basel, wo der Schweizer einen Vertrag bis Juni 2025 besitzt.
In seinen vielen Jahren beim VfL Wolfsburg stand Patrick Platins ausschließlich für die Reserve der Wölfe zwischen den Pfosten. Im Anschluss an seine Zeit bei den Grün-Weißen war Platins bei Arminia Bielefeld, dem SV Darmstadt 98 sowie dem TSV Ehmen unter Vertrag. Nach seinem Karriereende im Jahr 2016 kehrte der gebürtige Allgäuer zum VfL zurück, wo er zunächst die Torhüterinnen der Wölfinnen trainierte. Seit Sommer 2019 bildet Platins die Keeper an der VfL-Akademie aus.
Verteidiger Torhunger war eines von Felix Magaths Markenzeichen. Der explosiven Offensive fiel aber keineswegs die Abwehr zum Opfer. Ein gesunder Mix aus arrivierten VfL-Kräften und neuen Gesichtern sorgte für einen soliden Rückhalt.
Andrea Barzagli blieb den Wölfen nach der Meisterschaft noch eine Weile erhalten, im Januar 2011 wechselte der Italiener dann zu Juventus Turin, wo er unzählige weitere Titel gewann, zur Legende reifte und auch seine Karriere beendete. Bis August vergangenen Jahres ist der Weltmeister von 2006 noch Techniktrainer in der italienischen U20-Nationalmannschaft gewesen, inzwischen ist der 43-Jährige Inhaber eines Weinguts in Messina und einer Padel-Tennis-Arena in Perugia sowie Experte bei DAZN.
Sergej Karimow ist als Jugendlicher nach Wolfsburg gekommen, hat zahlreiche Altersklassen der VfL-Akademie durchlaufen und sogar ein Spiel in der Meistersaison absolviert. Der Kasache ist am 24. Dezember 2019 im Alter von nur 33 Jahren verstorben.
Mit Zwischenstopp bei Eintracht Frankfurt ist Alexander Madlung bei Fortuna Düsseldorf gelandet, wo der Innenverteidiger 2017 seine Karriere beendet hat. Heute besitzt Madlung sein eigenes Immobilien-Unternehmen in Braunschweig, kümmert sich um Ankäufe, Renovierungen und Vermietungen.
Peter Pekarik hat den VfL Wolfsburg im Sommer 2012 in Richtung Hauptstadt verlassen. Die Fußballschuhe hat der Slowake noch nicht an den Nagel gehängt. Nach über zehn Jahren in Diensten von Hertha BSC bestritt der 37-Jährige aber kürzlich sein letztes Spiel für die Berliner.
Daniel Reiche war Stammspieler in der Reserve des VfL Wolfsburg. Für die Profis ist er nur ein einziges Mal zum Einsatz gekommen – und zwar am 4. Spieltag der Meistersaison bei Hertha BSC. Aktuell steht der gebürtige Braunschweiger noch beim FSV Schöningen in der Oberliga unter Vertrag.
Frankreich, Spanien, Katar, Griechenland, Schweiz – nach seiner Zeit beim VfL hat Ricardo Costa noch viel von der Welt gesehen, bevor er zu seinem Jugendklub Boavista Porto zurückkehrte, wo er nach seinem Karriereende im Sommer 2020 auch als Sportdirektor übernommen hatte. Inzwischen ist der Portugiese U17-Trainer beim FC Porto.
Rodrigo Alvim brachte es im Wölfe-Trikot lediglich auf vier Einsätze, kehrte ein halbes Jahr nach dem Gewinn der Meisterschaft in sein Heimatland Brasilien zurück. Seine Karriere beendete der Linksverteidiger aber vor etwas mehr als sieben Jahren bei Miami United. Inzwischen lebt der 40-Jährige mit seiner Familie in Porto Alegre.
Nach zehn Jahren im Trikot des VfL Wolfsburg ließ Marcel Schäfer seine Karriere zwar bei den TB Rowdies in den USA ausklingen, kehrte dann aber als Sportdirektor zu den Wölfen zurück. Seit Februar 2023 fungierte Schäfer als Geschäftsführer, ehe sich im April dieses Jahres die Wege trennten.
Jan Simunek machte noch Halt bei weiteren Klubs in Deutschland, seinem Heimatland Tschechien und Ungarn, wo er im Winter 2018 seine Karriere beim Vasas FC beendete. Inzwischen wohnt der 37-Jährige in der Nähe von Prag und ist im Immobilienwesen tätig.
Cristian Zaccardo ergänzte seine Vita nach eineinhalb Jahren beim VfL um zahlreiche Stationen in Italien sowie auf Malta und in San Marino. Mittlerweile ist der Italiener als Spielerberater tätig und hat sich immer wieder mal in Wolfsburg blicken lassen.
Mittelfeld Mit einer Raute im Mittelfeld meisterte Magath die Gratwanderung zwischen defensiver Stabilität und offensiver Kreativität. Im gegnerischen Ballbesitz verteidigten beide Halbpositionen gemeinsam mit Abräumer Josue. Bei eigenen Angriffen unterstützten sie Spielmacher Zvjezdan Misimovic , der mit 20 Torvorlagen zum damaligen Zeitpunkt gar einen neuen Bundesliga-Rekord aufstellte.
Sebastian Schindzielorz beendete seine Laufbahn als Profifußballer im Sommer 2013 beim VfL Wolfsburg. Eineinhalb Jahre später heuerte der gebürtige Pole bei seinem Ex-Klub VfL Bochum als Assistent der Geschäftsführung an und stieg dort auch zum Geschäftsführer Sport auf. Seit Februar 2023 kümmert sich Schindzielorz um die sportlichen Belange der Wölfe.
Christian Gentner streifte sich in der Bundesliga nach seinem Abgang aus Wolfsburg noch das Trikot des VfB Stuttgart sowie von Union Berlin über, seine Karriere beendete der fünfmalige A-Nationalspieler aber in der Schweiz beim FC Luzern. Im Januar 2023 kehrte Gentner zum VfB zurück, wo er seither als Leiter Lizenzbereich fungiert.
Im zarten Alter von 40 Jahren ist Makoto Hasebe immer noch auf Bundesliga-Niveau unterwegs gewesen. Nach einem kurzen Abstecher zum 1. FC Nürnberg ist der Japaner bei Eintracht Frankfurt gelandet, wo er nach etwa zehn Jahren vor Kurzem seine Karriere beendete.
Daniel Adlung ist mit 36 Jahren immer noch aktiv – und zwar in seiner Geburtsstadt. Bei Greuther Fürth feierte der offensive Mittelfeldspieler sein Profidebüt, inzwischen ist Adlung spielender Co-Trainer in der U23-Mannschaft.
Sechsmal ist Jonathan Santana in der Hinrunde der Meistersaison zum Einsatz gekommen, die Zeit nach der Winterpause verbrachte der gebürtige Argentinier auf Leihbasis in seiner Heimat bei San Lorenzo. Nach einem kurzen Abstecher in die Türkei ging es für den inzwischen 42-Jährigen zwischen Paraguay und Argentinien hin und her. Den Schlussstrich zog Santana im Januar 2021 bei Sportivo Trinidense. Inzwischen arbeitet der Ehemann und vierfache Vater als Sportmanager für den paraguayischen Klub.
Jacek Krzynowek ist in der Winterpause der Meistersaison gen Hannover abgewandert, wo der gebürtige Pole im Sommer 2010 auch seine Karriere beendete. Nach einem kurzen Intermezzo als Sportdirektor des polnischen Viertligisten GKS Belchatow hat sich Krzynowek mittlerweile 80 Kilometer südlich von Lodz niedergelassen, ist im Immobilienbereich tätig und hält an Schulen Vorträge über seinen Werdegang zum Fußballprofi.
In der laufenden Meistersaison wechselte Vlad Munteanu auf Leihbasis zum späteren Absteiger Arminia Bielefeld. Einer weiteren Leihe folgte der Wechsel zurück nach Rumänien, seine Karriere beendete Munteanu aber auf deutschem Boden bei Erzgebirge Aue. Kurz darauf heuerte er als Präsident von Universiatea Cluj an, seit 2018 arbeitet der ehemalige linke Mittelfeldspieler für den rumänischen Fußballverband als sportlicher Direktor.
Josue schaffte beim VfL Wolfsburg den Durchbruch, wurde nach einer Saison zum Kapitän ernannt und führte die Wölfe als Kapitän zur Meisterschaft. Der Brasilianer lebt inzwischen als Privatier, lässt sich regelmäßig im Fitnessstudio blicken und pflegt immer noch eine enge Verbindung zum VfL.
Bevor Zvjezdan Misimovic seine Fußballschuhe Ende 2016 im Schrank verstaute, machte der VfL-Meisterspieler noch Halt in China, Russland und der Türkei. Derzeit ist Misimovic als Technischer Direktor beim Fußballverband von Bosnien und Herzegowina angestellt.
Drei Jahre nach seinem Abgang aus Wolfsburg verschlug es Sascha Riether zu seinem Ausbildungsverein SC Freiburg. Nur eine Saison später ging es für ihn zum FC Schalke 04, wo er nach seiner Profikarriere als Lizenzspieler-Chef von 2019 bis 2021 tätig blieb. Aktuell fungiert er als Spieleragent bei Sports360 GmbH.
Kevin Wolze absolvierte in seiner Zeit beim VfL keine einzige Partie für die Profis. Den Großteil seiner Laufbahn verbrachte der gebürtige Wolfsburger beim MSV Duisburg. Nach zwei Jahren in Osnabrück wechselte er für eine Saison zum SV Straelen. Dort wurde Wolze nach dem Ende seiner Spielerkarriere zum Sportlichen Leiter und übernahm bereits mehrfach kommissarisch das Amt des Trainers.
Stürmer 80-mal ließen es die Stürmer des VfL Wolfsburg in der besten Saison der Vereinsgeschichte klingeln. So oft wie kein anderes Team. Allein 54 Tore gingen auf das gemeinsame Konto von Edin Dzeko (26) und Grafite (28). Mit ihrer unvergleichlichen Chemie und Treffsicherheit überstrahlten sie alles, was die Bundesliga bislang an Sturm-Duos zu bieten hatte.
Torgarant Edin Dzeko spielte auch noch lange nach seiner Zeit beim VfL eine große Rolle auf der europäischen Fußballbühne, räumte mit Manchester City und Inter Mailand zahlreiche weitere Titel ab. Seit der Saison 2023/2024 läuft er für Fenerbahce Istanbul auf.
Nach Stationen in Dubai und Katar kehrte Grafite in sein Geburtsland Brasilien zurück. Dort lief er für Santa Cruz-PE und Atletico-PR auf, ehe er vor fünf Jahren seine Profikarriere beendete. Mit Fußball hat der Torschützenkönig der Saison 2008/2009 aber nicht abgeschlossen – derzeit arbeitet Grafite als Fußball-Experte für den brasilianischen Sender „TV Globo“. Für den VfL Wolfsburg ist der 45-Jährige noch als internationaler Markenbotschafter im Einsatz.
Wolfsburg war Caiubys erste Station in Europa. Scheinbar hat es dem Brasilianer gut gefallen, denn er ging insgesamt mehr als zehn Jahre für verschiedenste Klubs auf Torejagd. Zum Jahresbeginn ist der 35-Jährige in sein Heimatland zurückgekehrt, im April hat er mit dem SC Aymores einen neuen Verein gefunden.
Ashkan Dejagah kehrte viereinhalb Jahre nach seinem Abgang aus Wolfsburg für die Rückrunde der Saison 2016/2017 zum VfL zurück. Anschließend spielte er in England, im Iran sowie in Katar. Nach einem Jahr ohne Verein gab der Iraner kürzlich sein Karriereende bekannt.
Alexander Esswein spielte seit 2010 abwechselnd in der Bundesliga und zweiten Liga und stand mit Augsburg, Hertha und Stuttgart zeitweise auf der gegnerischen Seite des Platzes. Mit dem MSV Duisburg ist Esswein kürzlich aus der dritten Liga abgestiegen.
Yoshito Okubo spielte im Schatten von Dzeko und Grafite, doch in Japan reifte der Stürmer zu einer Legende. Der inzwischen 41-Jährige ist mit 191 Toren in 478 Spielen der Rekordtorschütze der ersten japanischen Liga. Im Frühjahr 2022 beendete der Nationalspieler seine Torejagd bei Cerezo Osaka.
Mahir Saglik wechselte in der Winterpause der Meistersaison zum Konkurrenten Karlsruhe. Mit dem KSC stieg der deutsch-türkische Stürmer aus der höchsten deutschen Spielklasse ab. Im Sommer 2022 beendete Saglik, der zwischenzeitlich in Ungarn und in der Türkei gespielt hat, seine Karriere und bildet inzwischen Nachwuchstalente im Sturm bei Galatasaray Istanbul aus.