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„Dafür wäre ich nicht der Typ“

Zvjezdan Misimovic über seinen 40. Geburtstag, seine Drähte zum VfL und ein spezielles Souvenir aus seiner Wolfsburger Zeit.

Wer sich mit 25 Jahren Bundesliga beim VfL Wolfsburg beschäftigt, der kommt am größten Coup der Vereinsgeschichte nicht vorbei. Erst recht nicht, wenn eines seiner markantesten Gesichter runden Geburtstag feiert. „Zwetschge“ Misimovic, Strippenzieher der Meisterelf von 2009, wird an diesem Sonntag 40 Jahre alt. Im Interview zu seinem Ehrentag blickt der in München lebende Bosnier, der zwischen 2008 und 2010 in 65 Ligaspielen für die Wölfe 17 Treffer erzielte und inzwischen als Sportdirektor der bosnischen A-Nationalmannschaft tätig ist, auf seinen ehemaligen Klub zurück und räumt ganz nebenbei einen frechen Diebstahl ein.

Zwetschge Misimovic, herzlichen Glückwunsch zum runden Geburtstag! Was macht die Zahl 40 mit dir?

Zwetschge Misimovic: Vielen Dank. Für mich ist das eigentlich ein Geburtstag wie jeder andere. Hier passiert heute auch nichts Besonderes, außer dass wir im Familienkreis essen gehen. Für eine große Feier wäre ich ohnehin nicht der Typ.

Wie oft kommt es vor, dass sich jemand vom VfL Wolfsburg meldet? Welche Kontakte sind geblieben?

Zwetschge: Mit einigen Leuten aus der Geschäftsstelle tausche ich mich tatsächlich noch ab und zu aus. Den engsten Draht habe ich sicherlich zu Marcel Schäfer, mit dem ich ja noch beim VfL zusammengespielt habe.

An diese Zeit denkt man hier gerne zurück. Der VfL gehört bald ein Vierteljahrhundert der Bundesliga an. Du hast dir nicht die schlechteste Zeit ausgesucht, um ein Teil davon zu sein.

Zwetschge: Das stimmt wohl! Es ist toll, dass wir damals mit dem Meistertitel Geschichte schreiben konnten. Natürlich hoffe ich, dass der Verein in Zukunft an ähnlich erfolgreiche Zeiten wieder anknüpfen kann. Aber unabhängig davon sind 25 Jahre eine stolze Leistung. Der Verein ist ein fester Bestandteil der Bundesliga und gehört da auch hin.

Wann warst du zuletzt in Wolfsburg?

Zwetschge: Das ist gar nicht lang her, vor ungefähr einem Monat, glaube ich. Ich habe immer noch Bekannte und Freunde in Wolfsburg, die ich gerne besuche.

Wenn man andersrum dich besuchen würde: Was aus deiner VfL-Zeit könnte man bei dir entdecken? Hängt vielleicht ein Trikot an der Wand?

Zwetschge: So ähnlich. Ich habe mir damals einen Spielball stibitzt beim letzten Spiel gegen Bremen. Den muss ich hier allerdings gut verstecken, sonst würden meine drei Jungs glatt damit spielen.

Dein alter Mitspieler Claudio Pizarro hat mit 40 noch in der Bundesliga gespielt. Wie weit ist dieser Gedanke für dich weg?

Zwetschge: (lacht) Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Ich kicke in einer Freizeitmannschaft noch ab und zu mit. Aber aus dem Profifußball bin ich jetzt ja schon fünf Jahre raus. Dass Claudio so lange gespielt hat, ist eine Wahnsinnsleistung. Allerdings ist der Fußball so athletisch und körperlich fordernd geworden, dass das mit Sicherheit eine Ausnahme bleibt.

Wölfe TV: Vorlagenkönig Misimovic