Im Schnitt vier Jahre und drei Monate, das hat eine Studie gerade ergeben, arbeiten Deutsche in ihrem Job. Auch in statistischer Hinsicht ist Wolfgang Hotze somit ein Phänomen. Mehr als zwei Jahrzehnte, davon die meiste Zeit als Geschäftsführer für Finanzen, ist Hotze in verantwortlicher Position für den VfL Wolfsburg tätig gewesen. Am Sonntagabend nun kam diese lange und ereignisreiche Reise zu einem symbolischen Ende. Denn im Rahmen der „VfL-Weihnachtsparty 2018“ trat das Urgestein, nachdem es schon am Samstag in der Volkswagen Arena vor den VfL-Fans verabschiedet worden war, noch einmal vor die Belegschaft, um Lebewohl zu sagen. Ehe ihn die VfL-Familie daraufhin mit tosendem Beifall in den mehrfach aufgeschobenen Ruhestand entließ, gab es für Hotze neben vielen warmen Worten vom Aufsichtsrat und der Geschäftsführung auch noch originelle Geschenke.
„Einzigartig und bemerkenswert“
Als er das erste Mal in offizieller Funktion eine VfL-Weihnachtsfeier besuchte, trugen noch Roy Präger, Michael Spies und Uwe Zimmermann das Wölfe-Trikot. Entsprechend gerührt blickte der gebürtige Essener vor der Weihnachts-Rekordkulisse von 450 Gästen auf sein grün-weißes Lebenswerk zurück. „Ich bin überwältigt. Der Verein hat mir Vieles gegeben. Wir sind aufgestiegen, Meister und Pokalsieger geworden, dazu Triple-Sieger und Double-Gewinner mit den Frauen. Vielen Dank für diese 22 Jahre“, so ein sichtlich gerührter Hotze. Aufsichtsratschef Frank Witter, mit dem er schon vor seiner VfL-Zeit lange bei Volkswagen zusammengearbeitet hatte, dankte ihm in aller Form, dass er „in der schwierigsten Phase die Handlungsfähigkeit in der Geschäftsführung aufrecherhalten“ habe. „Das war einzigartig und bemerkenswert“, so Witter und überraschte seinen alten Weggefährten mit einem ausgefallenen Präsent: einer Patenschaft für vier Rebstöcke auf Mallorca.