Vor dem Spiel sprach VfL-Cheftrainer Tommy Stroot mit den Medien über…
…die Personallage: Wir haben Kristin Demann als Langzeitverletzte und Camilla Küver, die wieder mittrainiert hat, aufgrund der wenigen Einheiten aber noch keine Rolle für das Köln-Spiel spielen wird. Bei Luca Papp ist es ähnlich. Sie ist einen Tick länger wieder im Training als Camilla. Dadurch, dass wir viele Spielerinnen zur Verfügung haben, werden aber bei beiden noch mehr Einheiten benötigt, um wieder dabei zu sein. Marina Hegering fällt mit Fieber weiterhin aus, genauso wie Lena Lattwein, die aufgrund von Zahnproblemen und Antibiotika-Einnahme auch nicht zur Verfügung steht. Sarai Linder ist dafür wieder zurück.
…den Wechsel im Tor: Wir haben eine Hinserie gesehen, in der wir als gesamtes Team am Anfang ein bisschen anfälliger für Gegentore waren und auch nicht immer so souverän gewirkt haben, wie wir es gegen Ende der Hinserie waren. Die Systemumstellung, die wir vorgenommen haben, war in dem Zusammenhang ein absoluter Schlüsselmoment für uns. Die Umstellung auf die Fünferkette hat uns sehr geholfen – mit allen Facetten, die dazugehören. Wir haben dadurch unsere Pressinghöhe angepasst. Wir laufen jetzt nicht mehr wie vorher im 4-3-3 sehr aggressiv vorne an, sondern sind ab und an ein bisschen geduldiger unterwegs. Wir haben weniger Tiefe hinter der letzten Linie. Dementsprechend hat sich das Torwartspiel, das von uns abverlangt wird, ein Stück weit verändert im Vergleich zu dem, wie wir es vor der Saison geplant hatten und im Vergleich dazu, wie wir es in den dreieinhalb Jahren vorher gespielt haben. Aus dem veränderten Torwartspiel haben sich wieder neue Erkenntnisse und Entwicklungen ergeben. Wir haben eine Anneke gesehen, die genau das mitbringt, was uns dahingehend jetzt helfen kann. Sie steht da vom Typ her vielleicht ein bisschen konträr zu Lisa und Merle. Das haben wir bei der Zusammenstellung der Keeperinnen-Gruppe aber ganz bewusst so gewollt. Hinzu kommt eine Verlässlichkeit und eine Entwicklung, die Anneke in den letzten eineinhalb Jahren genommen hat, sodass wir am Ende diese sportliche Entscheidung getroffen haben.
…ein möglicherweise verändertes Auftreten der Kölnerinnen: Wir haben gute Analysten, die alle Inhalte, die es irgendwo gibt, auch bekommen und auswerten. Durch die Absage des letzten Spieltags fehlt uns aber natürlich ein Pflichtspiel für die Vorbereitung. Wir haben daher nur kleine Testspieleinblicke, die vielleicht noch nicht alles von dem preisgeben, was Britta Carlson als neue und erfahrene Trainerin ins Team einbringt. Deshalb sind wir sehr gespannt darauf, wie die Kölnerinnen auftreten. Uns hat es aber schon sehr geholfen, dass wir gegen Jena gegen eine Fünferkette agieren durften, weil wir das in der Vorbereitung weniger hatten. Deshalb sind wir flexibel und auf verschiedene Lösungen der Kölnerinnen eingestellt.
…die Breite seines Kaders: Die Bedeutung der Kaderbreite ist groß! Wir haben im Rahmen der Vorbereitung bewusst sehr viel Wert daraufgelegt, den Großteil der Gruppe auch auf Spielbelastungen vorzubereiten und in Abläufe zu bringen. Als Beispiele kann ich da unser internes Testspiel mit den zweimal 35 Minuten und den Test gegen Twente mit den viermal 25 Minuten nennen, wo Einsatzzeiten gleich verteilt waren.
…die Entwicklung des Kaders über die Winterpause: Durch die Systemumstellung im Oktober hatten wir nicht viel Zeit, um voll in unsere Abläufe zu kommen. Über den Winter konnten wir das neue System für den gesamten Kader nochmal mit Leben füllen. Die Spielerinnen wissen genau, wo ihre Mitspielerinnen stehen und wie sie vom Timing her auf welcher Position unterwegs sein sollten. Genau diese Stabilität habe ich auch gegen Jena gesehen. Ich fand, dass wir in Ballbesitz wirklich sehr gut unterwegs waren. Wir sind in vielen Situationen mit einem gewissen Mut aufgetreten. Es gab noch die eine oder andere Kombination, die wir einfach ins Tor bringen müssen. Auf der anderen Seite stehen aber die 14 Eckbälle, die wir hatten, die ja alle aus Möglichkeiten resultieren.
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