Trotzdem nochmal ein kurzer Blick zurück: Bist du denn zufrieden mit der bisherigen Tor- und Vorlagen-Ausbeute?
Jakub: Ich wäre wahrscheinlich etwas zufriedener, wenn ich, wie gesagt, mehr Tore geschossen und mehr Vorlagen gegeben hätte. In dieser Saison hätte ich dem Team noch etwas mehr helfen können, weil ich viele Chancen hatte zu treffen, dann aber nicht gut genug abgeschlossen habe.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Bundesliga und der obersten Liga in Polen, der Ekstraklasa?
Jakub: Das ist ganz klar die Intensität, die ist in Deutschland sehr hoch. Als ich noch bei Lech gespielt habe, haben viele Teams sehr tief gestanden, fast mit dem kompletten Team verteidigt und nur auf Konter gelauert. In der Bundesliga sind die Spiele viel ausgeglichener. Man muss für alles bereit sein – egal, ob es sich dabei um eigene Konter oder das Verteidigen handelt. Das ist schon ein Unterschied. Außerdem sind viele Spieler in der Bundesliga individuell einfach besser.
Kommen wir zurück zu dieser Saison. Du hast fast in jedem Spiel auf dem Platz gestanden. Hättest du damit gerechnet, so schnell Stammspieler zu sein?
Jakub: Im Training habe ich zwar immer hart gearbeitet, das habe ich so aber nicht erwartet. Doch der Trainer hat meinen Einsatz gesehen und mir die Chance gegeben. Weil ich dazu meine Qualitäten auf dem Platz gezeigt habe, durfte ich bislang in fast jedem Spiel mitwirken und war nur dreimal nicht dabei.
Gegen Dortmund setzte es am vergangenen Sonntag die höchste Niederlage der Saison. Wie richtet man sich nach so einem Spiel auf und hakt es ab?
Jakub: Über das Spiel möchte ich gar nicht mehr so viele Worte verlieren. Solch ein Unfall wie in Dortmund kann einmal in der Saison passieren. Nun müssen wir diese Niederlage aber vergessen, auf die Aufgaben blicken, die anstehen und gegen Hoffenheim wieder unsere wahre Qualität zeigen. Wir haben noch drei Spiele, bis die Saison endet und noch kämpfen wir um den Einzug in den europäischen Wettbewerb. Es besteht sogar die kleine Möglichkeit, den sechsten Platz noch zu erreichen. Momentan liegen wir zwei Punkte hinter Leverkusen – wenn wir die letzten drei Partien gewinnen, sind unsere Chancen nicht ganz so schlecht, am Ende auch auf Platz sechs zu stehen.
Du hast den kommenden Gegner schon angesprochen. Am Samstag geht’s in der Volkswagen Arena gegen Hoffenheim. Was für einen Gegner erwartest du?
Jakub: Hoffenheim steht zwar unten in der Tabelle, hat aber eine gute Mannschaft. Schon im Hinspiel hat man gesehen, dass es nicht leicht ist, gegen sie zu spielen. Für uns ist es gut, dass wir zu Hause spielen, weil wir dadurch die Unterstützung unserer Fans haben. Generell ist es eine schwierige Situation für uns, weil wir nach dem Spiel in Dortmund unbedingt zeigen wollen, was wir können. Aber wir müssen bereit sein für dieses Spiel und sind es auch.
Sprechen wir zum Abschluss noch über deine Rückennummer. Beim VfL läufst du mit der 16 auf. Hat das einen besonderen Grund? Auch dein Landsmann Jakub „Kuba“ Blaszczykowski wählte die Nummer, nachdem sie frei wurde, damals bei den Wölfen.
Jakub: Wegen Kuba Blaszczykowski trage ich die Nummer tatsächlich auch. Ich habe ihn bei Dortmund und beim VfL spielen sehen – und er war in meiner Kindheit mein Idol. Bevor ich nach Wolfsburg gekommen bin, habe ich sogar mit ihm über den VfL und die Bundesliga gesprochen. Er hat mir schon gesagt, dass die Intensität in Deutschland sehr hoch ist und ich darauf vorbereitet sein muss, dass die Spieler hier besser sind.
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