Frauen

Titel­verteidiger startet mit 2:0-Erfolg

VfL Wolfsburg Frauen siegen in 2. DFB-Pokalrunde beim SV Berghofen.

Nach zwei Siegen zum Saisonauftakt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen den SC Sand (1:0) und beim MSV Duisburg (6:1) starteten die Wölfinnen auch erfolgreich die DFB-Pokal-Saison. In der 2. Runde setzte sich das Team von Cheftrainer Stephan Lerch mit 2:0 (1:0) beim SV Berghofen durch. Der Regionalligist aus dem Ruhrgebiet überzeugte mit einer kämpferischen Leistung und versuchte zu jedem Zeitpunkt der Begegnung, die Offensivbemühungen des fünfmaligen Pokalsiegers zu unterbinden. Im ausverkauften Waldstadion Aplerbeck sorgte Pia-Sophie Wolter vor 2.000 Zuschauern in der 15. Spielminute für den ersten Treffer in dieser Partie. Erst kurz vor dem Abpfiff führte das Tor von Lara Dickenmann zur Entscheidung. Die Schweizerin traf per Abpraller zum 2:0 (89.). Mit diesem Erfolg stehen die Wölfinnen im Achtelfinale des DFB-Pokals.

Rolfö mit Debüt

Fridolina Rolfö, im Sommer vom FC Bayern München zum Double-Gewinner gekommen, gab nach ihrer auskurierten Fußverletzung im Trikot der Grün-Weißen ihr Debüt. Außerdem kam Hoffenheim-Neuzugang Friederike Abt zu ihrem ersten Pflichtspieleinsatz in dieser Saison. Die Torhüterin stand für Hedvig Lindahl zwischen den Pfosten. Darüber hinaus feierte Dickenmann ihr Comeback. Erstmals bestritt sie nach ihrer Kreuzbandverletzung zu Beginn der vergangenen Saison wieder ein Pflichtspiel für die Wölfinnen. Ebenfalls neu in der Startelf standen Anna Blässe, Joelle Wedemeyer, Anna-Lena Stolze und Babett Peter, die das Team als Kapitän auf den Platz führte, sowie Torschützin Wolter.

Knappe Pausenführung

In den ersten Spielminuten bemühten sich die Gäste um offensive Akzente, trafen aber mit dem SV Berghofen auf eine Mannschaft, die sich beim bisher größten Spiel in der Klubgeschichte einiges vorgenommen hatte. Die Wölfinnen fanden nicht so recht in die Partie und es dauerte bis zur 14. Minute ehe Zsanett Jakabfi mit einem Lupfer, den sie allerdings über das Tor setzte, für die erste nennenswerte Chance sorgte. Besser machte es schließlich Wolter, die einen zuvor abgeblockten Versuch von Lena Goeßling mit einem satten Nachschuss im oberen linken Eck unterbrachte und somit zur 1:0-Führung traf (15.). Für weitere Torgefahr sorgte schließlich – nach Foul an Stolze – ein Goeßling-Freistoß, der aber in der Mauer hängen blieb (22.). Im Strafraum spielte sich wenig ab, der Gastgeber agierte ohne nennenswerte Aktionen. Wenig später fasste sich Dickenmann ein Herz und probierte es aus zweiter Reihe, die Kugel ging jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei. Bereits nach einer knappen halben Stunden nahm VfL-Trainer Lerch als Vorsichtsmaßnahme den ersten Wechsel vor: Für Rolfö , deren Muskel etwas Probleme bereitete, kam Kristine Minde in die Partie (29.). Durch einen Freistoß von Anne Cathrine Kuffner kam der Regionalligist erstmals nah vor das Tor von Keeperin Abt. Die Ex-Hoffenheimerin parierte den Schuss jedoch sicher. Weitere Treffer wollten bis zur Halbzeit nicht fallen, sodass es bei der 1:0-Führung für den Favoriten blieb.

Entscheidung in letzter Minute

Nach der Pause schickte der Wölfinnen-Coach die gleiche Elf auf dem Platz, während Berghofens Trainer Thomas Sulewski mit Annalena Krapp eine neue Kraft brachte. Knapp eine Stunde war gespielt, als die Grün-Weißen dem zweiten Treffer ganz nah waren. Sara Gunnarsdottir versuchte es aus 20 Metern, den Abpraller nutzte Jakabfi und traf per Flachschuss. Da sich die ungarische Nationalspielerin aber im Abseits befand, zählte der Treffer nicht (59.). Als die eingewechselte Krapp vor dem Gehäuse der Wolfsburgerinnen auftauchte und aus zentraler Position den Ball über die Tribüne aus dem Stadion schoss, ging ein Raunen durchs Publikum (66.). Auch nach 75. gespielten Minuten taten sich die Wölfinnen unerwartet schwer, zum Abschluss zu kommen und die knappe Führung auszubauen. Ein Kopfball von Pernille Harder (81.) sowie ein Minde-Schuss aus kurzer Distanz (85.) brachten nichts Zählbares. Erst Dickenmann gelang es kurz vor dem Abpfiff einen Abpraller ins lange Eck zu schieben und somit für die endgültige Entscheidung zu sorgen (89.).
Am Sonntag, 15. September, läuft der Deutsche Meister wieder in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf. Ab 14 Uhr ist mit der TSG 1899 Hoffenheim der aktuelle Tabellenführer zu Gast im AOK Stadion.

Stephan Lerch: Wir haben uns schwerer getan als gedacht. Das lag zum einen daran, dass wir nicht unser Spiel durchgebracht haben, wie wir uns das vorgenommen hatten und zum anderen daran, dass Berghofen sehr kompakt verteidigt hat. Mit den Verhältnissen, der Platz war sehr trocken, sind wir nicht so gut zurechtgekommen. Dazu war unser Passspiel unsauber und uns ist es nicht gelungen, nach dem 1:0 mit dem zweiten und dritten Treffer nachzulegen, um Ruhe in die Partie zu bekommen. Der Gastgeber hat aufopferungsvoll gekämpft und hatte immer noch einen Fuß dazwischen. Ein Kompliment an Berghofen. Wir wissen, dass wir es besser lösen können. Wir müssen die Partie schnell abhaken und nach vorne schauen. Die frühe Auswechslung von Fridolina Rolfö war eine Vorsichtsmaßnahme, da ihr Muskel zugemacht hat und wir nichts riskieren wollten.

SV Berghofen: Bauch – Klemann, Sommer, L., Dubbel, Sommer, M., Wrede – Beutler (61. Gödecke), Grothe, Kufner, Dej (78. Plattwich) – Ehrhardt (46. Krapp)

VfL Wolfsburg: Abt – Peter, Goeßling, Wedemeyer, Blässe – Dickenmann, Gunnarsdottir (74. Maritz) – Rolfö (29. Minde), Stolze (59. Harder), Wolter – Jakabfi

Gelbe Karten: Dubbel / -

Tore: 0:1 Wolter (15.), 0:2 Dickenmann (89.)

Zuschauer: 2.000 Zuschauer am Samstagnachmittag im Waldstadion Aplerbeck

Schiedsrichterin: Susann Kunkel (Hamburg)