Männer

Svanberg rettet einen Punkt

Fünf Spiele in Serie ungeschlagen: Wölfe trennen sich mit 1:1 vom VfL Bochum.

Nach zuvor drei Remis und einem Sieg trennte sich der VfL Wolfsburg am Samstagnachmittag mit 1:1 (0:0) vom VfL Bochum. Die Wölfe legten in der Volkswagen Arena zwar einen starken Start hin, verloren dann aber für einige Zeit den Faden. In dieser Phase brachte Erhan Masovic die Gäste in Front. Die Wölfe fanden durch Mohammed Amoura vermeintlich die perfekte Antwort, doch der zehnte Saisontreffer des Algeriers wurde nach Videobeweis aberkannt. Interimskapitän Mattias Svanberg sorgte in der Schlussphase aber noch dafür, dass die Grün-Weißen zumindest einen Punkt zuhause behielten.

Personal

Ralph Hasenhüttl tauschte nach dem ersten Rückrundensieg beim VfB Stuttgart insgesamt zweimal Personal: Joakim Maehle kehrte nach abgesessener Gelbsperre ins Aufgebot zurück und verdrängte Yannick Gerhardt auf die Bank. Außerdem feierte Winterneuzugang Mads Roerslev sein Bundesliga-Startelfdebüt, weil Kilian Fischer nach seiner fünften Verwarnung in Stuttgart gesperrt fehlte.
Dieter Hecking kehrte mit ordentlich Rückenwind an seine alte Wirkungsstätte zurück. Denn seine Bochumer hatten zuletzt mit einem 2:0-Erfolg gegen Borussia Dortmund überrascht. Entsprechend gab es für Hecking keinen Anlass, Veränderungen an seiner Aufstellung vorzunehmen.

Spielverlauf

In den ersten Zügen des VfL-Duells erlaubten sich die Wölfe ein, zwei Ungenauigkeiten in der Vorwärtsbewegung, wodurch die Gäste aus dem Ruhrpott ihren Spielansatz andeuten konnten: schnelles Umschalten nach Ballgewinnen. An Offensive war für Bochum zunächst jedoch kaum zu denken, da die Grün-Weißen den Takt vorgaben und immer wieder für Betrieb im Strafraum sorgten. In der 11. Minute öffnete Bernardo mit einem ungenauen Rückpass auf Timo Horn die Tür zur Führung, doch Amoura konnte den Fehler nicht bestrafen. Wenig später sprang der Ball nach einer wilden Ping-Pong-Szene im Wolfsburger Strafraum vor die Füße von Georgios Masouras, der aus leicht abgelegener Position an Marius Müller scheiterte (13.). Hochkarätige Möglichkeiten blieben in der Folge rar, Bochum erarbeitete sich aber mehr Spielanteile und sollte auch seine Chance auf den ersten Treffer des Tages bekommen. Erneut hieß es Masouras gegen Müller, und erneut war der VfL-Keeper der Sieger des Duells. Mit einem blitzschnellen Reflex lenkte er den Kopfball aus kurzer Distanz übers Tor (27.). Beim Schuss aus der Drehung von Bochums Kapitän Philipp Hofmann, der knapp links am Gehäuse vorbeirauschte, hätte Müller wohl nicht mehr eingreifen können (36.).

Der zweite Durchgang startete für die Wölfe mit einem Nackenschlag: Masovic köpfte die Gäste ohne große Bedrängnis nach einer Ecke in Führung (50.). Die Hausherren waren kurzzeitig von der Rolle und hatten Glück, dass Hofmann kurz darauf bei seiner Direktabnahme von der Strafraumkante zu wenig Druck hinter das Spielgerät brachte (53.). Cheftrainer Hasenhüttl reagierte mit vier zeitigen Wechseln auf den Rückstand und die ausgebliebene Reaktion seiner Mannschaft. Der Effekt sollte sich gleich zeigen: In der 64. Minute schlenzte Amoura den Ball mit viel Gefühl unter die Latte zum vermeintlichen Ausgleich. Allerdings wurde der Treffer aufgrund eines vorausgegangenen Fouls von Jonas Wind kurzerhand aberkannt. Die Wölfe ließen nicht locker, schafften es zwischenzeitlich aber nur selten, sich in gefährliche Abschlusspositionen zu bringen. In der 79. Minute bewies Amoura starke Übersicht und setzte Maehle in der Box in Szene, dessen Abschluss nur um Haaresbreite übers Kreuzeck flog. Wenig später durften die Fans der Grün-Weißen dann endlich jubeln, weil Svanberg den Ball nach einer Ecke regelrecht über die Linie arbeitete (81.). Die Wölfe wollten sich mit dem Remis nicht zufriedengeben, sollten in der Schlussphase aber nur noch eine nennenswerte Chance auf den Siegtreffer verbuchen: Gerhardt verpasste nach einem missglückten Schuss von Andreas Skov Olsen am Fünfereck den Doppelschlag (84.).

Tore

  • 0:1 Masovic (50.): Masovic bekommt viel zu viel Platz bei einer Ecke von Matus Bero, steigt hoch und köpft den Ball aus sieben Metern rechts oben ins Eck.

  • 1:1 Svanberg (81.): Da ist der Ausgleich – und diesmal zählt er auch! Horn bekommt eine Ecke von Skov Olsen nicht zu fassen, weshalb es am kurzen Pfosten unübersichtlich wird und Svanberg zum Kopfball kommt. Irgendwie, unter Mithilfe von Ivan Ordets, landet der Ball hinter der Linie. Wichtig!

Trainerstimmen

Ralph Hasenhüttl: Wir hatten den Gegner vor der Nase, den wir erwartet haben – laufstark, zweikampfstark und defensiv gut organisiert. Wir sind gut gestartet, konnten aus dieser Phase aber nichts Zählbares mitnehmen. Das ist das, was uns noch fehlt, um solche Spiele zu gewinnen. Wir müssen lernen, uns sofort für einen solchen Aufwand zu belohnen, denn das macht uns die Arbeit leichter.

Dieter Hecking: Wir nehmen den Punkt gerne mit. Wir haben es verstanden, das Spiel durch Mentalität auf unsere Seite zu ziehen und haben auch fußballerische Akzente gesetzt. Unsere Leistung war sehr, sehr gut, ein Schritt nach vorne. Der Weg ist aber noch nicht zu Ende. Wir müssen ihn weiter so konsequent gehen, dann kann es was (mit dem Klassenerhalt) werden. Wir dürfen aber keinen Deut nachlassen.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Müller – Roerslev (58. Bornauw), Vavro, Koulierakis, Maehle – Svanberg – Vranckx (63. Dardai), Wimmer (63. Gerhardt) – Tomas (58. Skov Olsen), Wind, Amoura (89. Nmecha)

Ersatz: Pervan (Tor), Kaminski, Behrens, Odogu

VfL Bochum: Horn – Oermann, Masovic, Ordets, Bernardo, Holtmann (78. Wittek) – Bero, Sissoko (90.+4 Losilla), Krauß – Hofmann (85. Broschinski), Masouras (90.+4 Gamboa)

Ersatz: Drewes (Tor), Medic, de Wit, Miyoshi, Pannewig

Tore: 0:1 Masovic (50.), 1:1 Svanberg (81.)

Gelbe Karten: Wind, Bornauw / Bero, Ordets, Wittek

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)

Zuschauende: 23.772 Zuschauende in der Volkswagen Arena

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