Männer

Wölfe feiern ersten Rückrundensieg

Später Elfmeter sichert 2:1-Erfolg in Stuttgart.

Der VfL Wolfsburg fährt am Samstagnachmittag einen 2:1 (0:0)-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart ein und sichert sich damit den ersten Dreier in der Rückrunde. Die erste Hälfte war temporeich, doch klare Torchancen blieben Mangelware. Grün-Weiß schaltete immer wieder schnell um und drang gefährlich in den Strafraum vor, doch aufmerksame Stuttgarter verteidigten im letzten Moment entscheidend. Auf der anderen Seite fehlte den Schwaben oft die Präzision beim letzten Pass, sodass viele Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt wurden. Erst 20 Minuten vor Schluss brachte der eingewechselte Nick Woltemade die Hausherren in Front (72.), worauf die Gäste eine schnelle Antwort parat hatten und durch Tiago Tomas zum 1:1 ausglichen (77.). Doch damit nicht genug: Mohammed Amoura bewies Nervenstärke und verwandelte einen Handelfmeter zum 2:1-Sieg (87.). Am Samstag, 22. Februar, steht für die Niedersachsen wieder ein Heimspiel an. Ab 15.30 Uhr empfangen sie den VfL Bochum in der Volkswagen Arena. Tickets gibt es hier.

Personal

VfL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl nahm nach dem 0:0 gegen Leverkusen zwei Veränderungen in der Startelf: Joakim Maehle fehlte aufgrund einer Gelbsperre, während Maximilian Arnold mit einer Innenbandverletzung im Knie ausfiel. Für sie spielten Yannick Gerhardt und Aster Vranckx von Beginn an. Im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Dortmund nahm VfB-Coach Sebastian Hoeneß lediglich eine Änderung vor: Josha Vagnoman rückte für Leonidas Stergiou, der auf der Bank Platz nahm, auf die rechte Abwehrseite.

Spielverlauf

Zu Beginn der Partie waren die Wölfe die aktivere Mannschaft, die sich mit viel Ballbesitz vorn festsetzte und den VfB in die eigene Hälfte drückte. Nach einer knappen Viertelstunde wurden schließlich die Hausherren aktiver und machten über ihre linke Seite mehr Druck nach vorn, wobei große Torchancen ausblieben – bis zur 25. Minute, als Patrick Wimmer mit einem langen Pass in den Strafraum geschickt wurde, Vagnoman aussteigen ließ und aus neun Metern abzog. Doch Jeff Chabot fälschte den Schuss in letzter Sekunde ab, sodass der Ball knapp über das VfB-Tor flog. Kurz darauf schickte Wimmer Amoura auf Reise, der sich durch die VfB-Verteidiger dribbelte und erst im letzten Moment gestoppt wurde (27.). Nach über einer halben Stunde hatte der Gastgeber durch Deniz Undav die erste nennenswerte Möglichkeit, dessen Kopfball parierte Wolfsburgs Keeper Marius Müller jedoch souverän (34.). Da beiden Teams die Durchschlagskraft fehlte, ging es torlos in die Pause.

Joker sticht

Nach dem Seitenwechsel kam Mads Roerslev für Kilian Fischer in die Partie, der schon früh die Gelbe Karte gesehen hatte – seine fünfte insgesamt – und somit ist der Rechtsverteidiger für das Bochum-Spiel gesperrt. In der zweiten Halbzeit waren die Wölfe in der Defensive deutlich mehr gefordert, aus der sie dann ihre Konter fahren wollten, was ihnen zunächst allerdings noch nicht gelang. Dafür ließen die Grün-Weißen in der Abwehr kaum Chancen zu und hielten den Angriffsbemühungen der Schwaben stand – bis Joker Nick Woltemade stach und keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung zur Führung traf (72.). Doch dank eines blitzsauberen Konters hatten die Wolfsburger eine schnelle Antwort parat. Der Ex-Stuttgarter Tomas glich zum 1:1 aus (77.). Nach den beiden Treffern entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, keine Mannschaft gab sich mit dem Unentschieden zufrieden. Und es waren schließlich die Wölfe, die die Partie noch drehten. Nach einem Handspiel von Vagnoman im Strafraum verwandelte Amoura vom Punkt und sicherte dem VfL den 2:1-Auswärtssieg (87.)

Tore

  • 1:0 Nick Woltemade (73.): Der VfL verliert einen Ball im Spielaufbau und dann dribbelt sich Woltemade durch die komplette Defensive und lässt Marius Müller mit einem Schuss ins rechte Eck keine Chance.
     
  • 1:1 Tiago Tomas (77.): Mohammed Amoura hatte Tomas per Außenrist von der linken Seite bedient. Dann war der Portugiese zur Stelle und traf per Direktabnahme aus gut zehn Metern. Wichtiges Tor!
     
  • 1:2 Mohammed Amoura (87.): Elfmeter für die Wölfe nach einem Handspiel von Josha Vagnoman. Amoura verwandelt den Elfmeter und erzielt das 2:1 für die Wölfe. Er schießt den Strafstoß ins rechte Eck. Nübel ist zwar in der richtigen Ecke, kann den Einschlag aber nicht mehr verhindern.

Trainerstimmen

Ralph Hasenhüttl: Wir sind wirklich sehr happy, weil wir gegen einen sehr guten Gegner eine sehr ordentliche Leistung gezeigt haben. Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir gut im Spiel, haben wenig zugelassen und selbst ein paar kleinere Möglichkeiten gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir in der ersten halben Stunde gesehen, was Stuttgart leisten kann. Nach ihrer Führung sind die Stuttgarter jedoch wieder etwas passiver geworden. Unsere Mentalität und unser Glaube waren dann allerdings stärker und nachdem wir gegen Frankfurt und Leverkusen schon nah dran waren, wollte meine Mannschaft heute mehr. Aufgrund dieser Reaktion und der ordentlichen ersten Halbzeit ist der Sieg nicht ganz unverdient.

Sebastian Hoeneß: Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen gegen einen erwartungsgemäßen stabilen Gegner, der uns insbesondere im letzten Drittel das Leben schwer gemacht hat. Nach der Pause wollten wir den Druck erhöhen, ohne den Kopf zu verlieren. Das ist uns sehr gut gelungen, wir hatten gleich zwei gute Möglichkeiten und der Gegner war nur noch am Verteidigen, sodass wir auch verdient das Tor gemacht haben. Dann dürfen wir das Spiel nicht mehr verlieren, vor allem dürfen wir nicht, in zwei Kontersituationen laufen. Das ist ärgerlich. Die 18 Minuten waren sehr unreif. Deswegen ist diese Niederlage sehr bitter und tut richtig weh.

Aufstellungen und Statistiken

VfB Stuttgart: Nübel – Vagnoman (88. Jeltsch), Chabot, Hendriks, Mittelstädt – Karazor (88. Rieder), Stiller, Leweling (70. Diehl), Millot, Führich (84. Demirovic) – Undav (70. Woltemade)

Ersatz: Bredlow (Tor), Jaquez, Stergiou, Keitel

VfL Wolfsburg: M. Müller – Fischer (46. Roerslev), Vavro, Koulierakis, Gerhardt – Vranckx, Svanberg, Wimmer, Tomas (90.+1 Behrens), Amoura (90.+3 Bornauw) – Wind (71. Skov Olsen)

Ersatz: Pervan (Tor), Angely, Odogu, B. Dardai, Kaminski

Tore: 1:0 Woltemade (72.), 1:1 Tiago Tomas (77.), 2:1 Amoura (87./HE)

Gelbe Karten: Chabot, Karazor, Hendriks / Fischer, Gerhardt, Svanberg, Behrens

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauende: 58.000 Zuschauende am Samstagnachmittag in der MHP-Arena

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