Frauen

Spätes Remis

Wölfinnen spielen in Freiburg 1:1 und schieben sich auf Tabellenplatz zwei.

Die Frauen des VfL Wolfsburg haben in der Google Pixel Bundesliga einen bedeutenden Punkt eingefahren. Im Auswärtsspiel beim SC Freiburg erreichten die von Sabrina Eckhoff betreuten Wölfinnen am Sonntagnachmittag ein 1:1 (0:0). Nach einem Treffer durch Joelle Wedemeyer (72.) befand sich Grün-Weiß vor 4.562 Zuschauenden im Dreisamstadion schon auf der Siegerstraße, kassierte kurz vor dem Abpfiff durch Annabel Schasching aber noch den Ausgleich (89.). Da Konkurrent Eintracht Frankfurt zuvor gegen Bayern München ohne Punkte geblieben war (0:3), sprang der VfL in der Tabelle erstmals seit dem zehnten Spieltag wieder auf einen direkten Champions-League-Rang und geht nun als Zweiter in die letzten drei Spiele. Ihren nächsten Einsatz haben die VfL-Frauen am Montag, 28. April (Anstoß um 18 Uhr), wenn die TSG Hoffenheim im AOK Stadion gastiert.

Personal

In ihrem ersten Spiel als Cheftrainerin des VfL Wolfsburg musste Eckhoff auf Lena Lattwein, Kristin Demann und Kathy Hendrich verzichten. Gegenüber dem Heimspiel gegen die SGS Essen stellte sie die Startelf auf drei Positionen um: Für Lattwein sowie Vivien Endemann und Joelle Wedemeyer begannen Lynn Wilms, Janina Minge und Alexandra Popp.

Spielverlauf

Freiburg ging nicht nur mit der Empfehlung von fünf ungeschlagenen Partien ins Rennen, sondern hatte im letzten Heimspiel zudem Eintracht Frankfurt auf die Matte gelegt (3:2). Grün-Weiß übernahm trotzdem wie selbstverständlich gleich das Kommando und kam durch Ella Peddemors (3./18.), Lineth Beerensteyn (6.) und Jule Brand, die aus spitzem Winkel scheiterte (12.), zu ersten Abschlüssen. Nach 20 Minuten lag ein VfL-Tor förmlich in der Luft, da Popp in kurzer Folge zu zwei richtigen dicken Chancen kam, sowohl per Direktabnahme nach schöner Kombination über Wilms und Beerensteyn (21.) als auch per Flachschuss aus guter Lage (23.) jedoch an Lena Nuding scheiterte, die erst kurz vor Anpfiff zwischen die Pfosten gerückt war, nachdem sich Rebecca Adamczyk beim Aufwärmen verletzt hatte. Offensiv war von der Heimelf bis hierhin wenig zu sehen. Mit einem Mal drohte der Tabellenfünfte aber vehement mit einem Tor, als erst Svenja Fölmli angeschossen wurde und aufs Tornetz traf (30.), dann Cora Zicai per Distanzhammer Anneke Borbe zu einer Glanztat zwang (31.) und zudem Ex-Wölfin Samantha Steuerwald die nachfolgende Ecke um ein Haar zu einem Kopfballtreffer nutzte (32.). Nach dieser Aufregung pendelte sich das Geschehen bis zur Pause zwischen den Strafräumen ein.

Nach Wiederbeginn näherten sich die Wölfinnen dem Freiburger Tor wieder an. Auch auf grün-weißer Seite litt der Spielaufbau immer wieder zwar an Ungenauigkeiten, dennoch entstand bald wieder ein klares Übergewicht. Schön anzusehen war ein Angriff über die linke Seite, an dessen Ende Popp per Direktabnahme knapp vorbeischoss (55.). Fast wie in einem Abziehbild dieser Szene vergab die VfL-Kapitänin auf gleiche Weise nach Flanke der eingewechselten Rebecka Blomqvist erneut (68.). Freiburg konzentrierte sich in dieser Phase vor allem auf die Defensivarbeit und hielt sich die VfL-Frauen eigentlich ganz ordentlich vom Leib. Dass wenig später das 0:1 fiel, hatte angesichts der Kräfteverhältnisse nichtsdestotrotz seine Berechtigung. Der SC war nun gezwungen, sich zu öffnen und mehr zu riskieren, was den Wölfinnen Chancen per Konter eröffnete. Die größte Möglichkeit ließ Blomqvist aus, die aus fünf Metern an Nuding nicht vorbeikam (80.). Als Grün-Weiß den Sack nicht zubekam, verstärkte die Heimelf weiter den Druck und überrumpelte den VfL tatsächlich noch mit dem Ausgleich (89.). Als mit dem letzten Angriff eines nach hinten heraus hektischen Duells schließlich noch Steuerwald um ein Haar auf 2:1 stellte (90.+5.), fühlte sich das Remis unterm Strich sogar gar nicht mal schlecht an.

Tore

  • 0:1 Wedemeyer (72.): Joker Wedemeyer sticht zu: Von der linken Außenbahn flankt die VfL-Verteidigerin Richtung Strafraum. Der Ball wird lang und länger und landet hinter der verdutzten Freiburger Keeperin plötzlich im Netz. Das war niemals so gewollt, ist aber trotzdem hochverdient!

  • 1:1 Schasching (89.): Das hätte wirklich nicht sein gemusst. Mit dem ersten gescheiten Torschuss des zweiten Durchgangs kommen die SC-Frauen zum Ausgleich. Nia Szenk flankt von rechts auf Schasching, die völlig freistehend aus fünf Metern einnetzen kann.

Trainerstimmen

Sabrina Eckhoff: Ich glaube, dass es für die Fans ein sehr attraktives Spiel war. Es ging hin und her. Beide Mannschaften haben alles reingeworfen. Wir haben aus unseren guten Phasen und aus unseren Torchancen zu wenig gemacht. Das müssen wir uns vorwerfen. Freiburg hat ein gutes Spiel gemacht und uns schlussendlich zu Recht dafür bestraft.

Theresa Merk: Was wir uns vorgenommen hatten, nämlich mutig zu sein und uns nicht zu verstecken, ist uns sehr gut gelungen. Wir haben die Duelle angenommen, was gegen eine Mannschaft, die mit solch hoher Intensität spielt wie Wolfsburg, nicht so einfach ist. Dass wir das Gegentor auf solche Weise gefangen haben, war unglücklich. Ich bin deshalb froh, dass es nicht das spielentscheidende Tor war. Am Ende müssen wir uns noch ärgern, nicht das 2:1 zu erzielen. Aber ein 1:1 gegen Wolfsburg hätten wir vorher natürlich unterschrieben.

Aufstellungen und Statistiken

SC Freiburg: Nuding – Axtmann (74. Szenk), Steuerwald, Stierli, Karl – Felde, Ojukwu (64. Karich) – Egli (54. Schneider), Vobian, Zicai – Fölmli (54. Kolb/74. Schasching)

Ersatz: Adamczyk (Tor), Gudorf

VfL Wolfsburg: Borbe – Wilms, Dijkstra, Hegering (46. Wedemeyer), Linder – Peddemors, Minge (89. Jonsdottir) – Beerensteyn (70. Endemann), Huth, Brand (60. Blomqvist) – Popp

Ersatz: Schmitz (Tor), Nemeth, Hagel, Kieland, Papp

Tore: 0:1 Wedemeyer (72.), 1:1 Schasching (89.)

Gelbe Karten: Karich / –

Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer (Lützen)

Zuschauende: 4.562 am Sonntagnachmittag im Dreisamstadion

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