Frauen

Sieg in der letzten Sekunde

Die VfL-Frauen rücken dank des 3:2-Erfolgs gegen Eintracht Frankfurt in der Tabelle vor.

Wichtiger Heimsieg für die Frauen des VfL Wolfsburg: Das Team von Cheftrainer Tommy Stroot setzte sich im Flutlicht-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 3:2 (1:2) durch und zog in der Tabelle der FLYERALARM Frauen-Bundesliga an den Hessinnen vorbei. Nach einem 0:2-Rückstand gelang es den Grün-Weißen mit einem Treffer von Dominique Janssen, die schon zum zwischenzeitlichen 1:2 traf, in der letzten Sekunde, das Spiel zu drehen. Dazu trug sich Jill Roord in die Torschützinnen-Liste ein. Vorübergehend rangieren die Wölfinnen sogar an der Tabellenspitze, allerdings können die Konkurrenten aus München und Leverkusen im Verlauf des Wochenendes wieder vorbeiziehen. In vier Tagen sind die Wolfsburgerinnen bereits wieder im Einsatz: Am kommenden Dienstag, 9. November (Anstoß um 21 Uhr/live auf DAZN), ist der VfL am dritten Gruppenspieltag der UEFA Women`s Champions League bei Juventus Turin gefordert.

Personal

Stroot nahm gegenüber dem 3:0-Erfolg beim SC Freiburg im DFB-Pokal-Achtelfinale nur eine Änderung im Feld vor – die allerdings war durchaus überraschend: Pauline Bremer feierte nach ihrem Kurzeinsatz gegen den MSV Duisburg im DFB-Pokal Ende September ihr Startelf-Comeback in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Knapp 13 Monate nach ihrem im Heimspiel gegen den SC Sand erlittenen Kreuzbandriss rückte die Offensivspielerin für Turid Knaak in die erste Elf. Darüber hinaus rückte Almuth Schult wieder für Lisa Weiß zwischen die Pfosten.

Spielverlauf

Der frühe Rückstand schockte die Wölfinnen nur kurz. In der neunten Minute zielte Svenja Huth knapp am linken Pfosten vorbei, kurz darauf setzte Waßmuth einen Kopfball ebenso knapp über die Latte. Auch in der 14. Minute war es die ehemalige Hoffenheimerin, die nach einer Ecke von Rauch den Ausgleich auf dem Kopf hatte. Fast schon skurril wurde es in der 18. Minute, als Roord den Ball am leeren Gehäuse vorbeischob – vorausgegangen war ein kapitaler Fehlpass einer Frankfurterin. Die Eintracht machte es besser, erhöhte auf 2:0 und stellte den VfL schon früh in der Partie vor eine Aufgabe (20.). Eine Antwort fand erst Janssen mit ihrem Kunstschuss (34.), nur wenige Augenblicke später trat Bremer nach einer Flanke von Huth über den Ball. Das wäre beinahe der Doppelschlag zum Ausgleich gewesen! Kurz vor dem Pausenpfiff parierte dann Merle Frohms einen Schuss von Roord. Und so ging es mit einem Rückstand in die Kabine. Die zweite Hälfte begann so, wie die erste endete: Frohms hielt einen Schuss von Roord (47.). Und die Ex-Wölfin im Eintracht-Gehäuse ließ sich auch nicht von einem cleveren Rauch-Freistoß überrumpeln (50.). Die Gastgeberinnen waren klar dominierend, so über weite Strecken der Partie. Nur dass die Ziffern auf der Videoleinwand dies nicht ausdrückten. Und immer wieder war es Frohms, an der sich die Grün-weißen die Zähne ausbissen – gleich zwei Mal in Folge Bremer (57., 60.). In der 66. Minute musste sie dann allerdings hinter sich greifen, Roord erzielte den vielumjubelten Ausgleich. Und klar gab sich der VfL damit nicht zufrieden, nun sollten auch drei Punkte her. Und die wurden es am Ende auch. Nach dem 3:2-Siegtreffer von Janssen wurde die Partie nicht mehr angepfiffen. Was für ein Spiel!

Tore

0:1 Prasnikar (4. Minute): Shekiera Martinez setzt sich auf der rechten Seite gegen Dominique Janssen und Felicitas Rauch durch und bringt den Ball ins Zentrum. Pransikar nimmt an, dreht auf – und trifft ins linke Eck. Keine Chance für Schult.

0:2 Freigang (20. Minute): Die Gastgeberinnen vergeben eine um die andere Chance – und was macht die Eintracht? Kommt zum zweiten Mal gefährlich vors Tor und trifft zum zweiten Mal. Freigang verwandelte eine Hereingabe ihre Teamkollegin Verena Hanshaw von der linken Seite ohne Mühe.

1:2 Janssen (34. Minute): Aus dem Spiel heraus agieren die Wölfinnen bislang unglücklich, doch es gibt ja noch dir ruhenden Bälle. Und es gibt Janssen. Nach einem Foul von Sjoeke Nüsken an Lena Lattwein legt sich die Niederländerin den Ball zurecht. Rund 24 Meter Distanz sind nicht zu viel – der Ball schlägt in linken Eck ein. Ein Traumtor bringt Grün-Weiß zurück ins Spiel.

2:2 Roord (66. Minute): Nach einer Ecke von Rauch kommt van de Sanden zu einem Abschluss mit dem Kopf, der nicht ins Ziel findet. Frankfurt kann klären, allerdings zu kurz. Und das nutzt Roord, die den Ball im Kasten unterbringt. Der längst überfällige Ausgleich!

3:2 Janssen (90.+3): Die Nachspielzeit ist schon weit fortgeschritten, da bekommen die Wölfinnen nach einem Foulspiel einen letzten Freistoß – halblinke Position, etwa 20 Meter vom Tor entfernt. Rauch zirkelt den Ball in den Strafraum, Janssen trifft das Leder mit dem Hinterkopf und netzt ein. Eskalation bei Grün-Weiß!

Trainerstimme

Tommy Stroot: Am Ende des Tages ist es ein Sieg in letzter Sekunde, aber wir hatten ein Eckenverhältnis von 15:0 und viele gute Chancen auf unserer Seite. Und selbst wenn es 2:2 ausgegangen wäre, hätte ich ein sehr gutes Spiel unserer Mannschaft gesehen. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, wie wir immer wieder Chancen kreiert und im Ballbesitz gearbeitet haben, macht mich extrem zufrieden. Und das unabhängig vom Ergebnis. Der 0:2-Rückstand nach 20 Minuten tat natürlich weh, weil wir schon in dieser Phase ein gutes Spiel gemacht und zwei, drei gute Momente hatten. Ich denke nur an Jill Roord, die frei vor Merle Frohms war – der Ball muss rein, ganz klar. Aber wie wir als Mannschaft zurückgekommen sind und immer weitergemacht haben, ist für mich das Wichtigste. Auch nach dem 2:2 sind wir nicht unruhig geworden, sondern haben Frankfurt weiter bespielt und konsequent die Räume gefunden. Und darüber ist ein Trainer im Nachhinein sehr glücklich.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Schult – Hendrich, Wedemeyer, Janssen, Rauch – Oberdorf, Lattwein – Waßmuth (60. van de Sanden), Roord (78. Svava), Huth – Bremer (78. Smits)

Ersatz: Weiß (Tor), Starke, Blomqvist, Doorsoun

Eintracht Frankfurt: Frohms – Küver, Kleinherne, Kirchberger, Hanshaw – Feiersinger, Nüsken, Dunst (60. Mauron), Freigang – Martinez (70. Anyomi), Prasnikar (90. Johannsdottir)

Ersatz: Bösl (Tor), de Oliveira Santos, Köster, Worm

Tore: 0:1 Prasnikar (4.), 0:2 Freigang (20.), 1:2 Janssen (34.), 2:2 Roord (66.) , Janssen (90.+3)

Schiedsrichterin: Vanessa Arlt (Münster)

Gelbe Karten: -

Zuschauende: 911 am Freitagabend im AOK Stadion