Frauen

Pokal-Traum lebt: VfL-Frauen im Halbfinale

Wölfinnen besiegen Hoffenheim im Viertelfinale des DFB-Pokals mit 3:0 (2:0).

Der Traum vom zehnten Finale in Folge lebt: Die VfL-Frauen haben im Viertelfinale des DFB-Pokals am Dienstagabend mit 3:0 (2:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim gewonnen. Vor 1.996 Zuschauenden im Dietmar-Hopp-Stadion trafen sie auf Gegnerinnen, die besonders in der ersten Hälfte mutig nach vorne spielte und immer wieder gefährlich wurden. Weil die VfL-Frauen aber defensiv stabil standen und Standardsituationen für sich nutzen konnten, stand es zur Halbzeitpause dennoch 2:0 für die Grün-Weißen. Die hatten in der zweiten Hälfte zunehmend mehr vom Spiel und erarbeiteten sich so den Sieg. Für die VfL-Frauen trafen Jule Brand (27.), Alexandra Popp (45.+2) und Vivien Endemann (90.+3). 

Die Wölfinnen haben nun einige Tage Pause, ehe für sie am Montag, 11. März, der Ligaalltag wieder beginnt. Um 19.30 Uhr empfangen sie RB Leipzig zum 15. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Für das Match sind über den Wölfeshop und den Fanshop im Fanhaus an der Volkswagen Arena noch einige wenige Sitzplatztickets erhältlich. Darüber hinaus ist das Duell im Zuge des „Spieltags für alle“, den Google Pixel und der Deutsche Fußball-Bund anlässlich des Weltfrauentags ausrichten, über Sport1, MagentaSport und DAZN kostenlos empfangbar.

Personal

VfL-Cheftrainer Tommy Stroot musste kurzfristig Änderungen an der Startelf vornehmen: Ewa Pajor hatte das Aufwärmen aufgrund von Knieproblemen abgebrochen, diese waren zuvor bereits bei der Nationalmannschaft aufgetreten. Für sie startete Fenna Kalma. Außerdem erkrankte Lena Oberdorf kurz vor der Partie, für sie spielte Chantal Hagel von Beginn an. Darüber hinaus rückte Brand neu in die erste Elf. Nicht mit nach Hoffenheim gereist waren Lena Lattwein (Knie-OP), Diana Nemeth (muskuläre Probleme), Rebecka Blokqvist (Kreuzbandriss) und Tabea Sellner (wird dieses Jahr Mutter). 

Spielverlauf

Beide Teams tasteten sich zunächst ein wenig ab, insgesamt begann Hoffenheim aber offensiver und druckvoller. In der elften Minute hatten die Kraichgauerinnen über Ereleta Memeti die bis dahin beste Chance der Partie, ihr Abschluss ging aber rechts am Kasten von Merle Frohms vorbei. Kurz darauf kam die TSG mit viel Tempo über die rechte Seite, Marina Hegering konnte die Hereingabe von Paulina Krumbiegel allerdings blocken (13.). Die Wölfinnen benötigten unterdessen spürbar einige Minuten, um nach den kurzfristigen Ausfällen in ihr Spiel zu finden. In der 14. Minute gelangten die sie über eine Flanke von Popp ein erstes Mal gefährlich vor das gegnerische Tor. Svenja Huth probierte es außerdem aus der Distanz, der Ball flog aber rechts am Hoffenheimer Kasten vorbei (19.). Wenig später hatte sie nach einer Flanke von Kalma eine weitere gute Möglichkeit, dieses Mal ging aber Hoffenheims Michaela Specht dazwischen (23.). Dass die Grün-Weißen nun besser im Spiel waren, unterstrichen sie in der 27. Minute, in der Brand den Ball nach einer Ecke zur 1:0-Führung ins Tor köpfte. Wenig später hatten die VfL-Frauen Glück, dass Melissa Kössler nach einer Ecke freistehend am zweiten Pfosten nicht zum Ausgleich traf (32.). Krumbiegel hatte eine weitere gute Chance, traf aber nur das Außennetz (39.). Die Wölfinnen überstanden allerdings auch diese Druckphase der Kraichgauerinnen und bauten dank einer weiteren Ecke ihre Führung noch vor der Halbzeitpause aus. Dieses Mal war es Popp, die mit dem Kopf traf (45.+2).

Hoffenheim startete auch in der zweiten Hälfte mutig und mit viel Tempo. In der 54. Minute wurde es nach einem Abschluss von Gia Corley ein erstes Mal brenzlig im Wolfsburger Strafraum, Frohms klärte aber zur Ecke. Auf der anderen Seite prüfte Kalma, nach einem Ballverlust von Krumbiegel TSG-Torhüterin Dick - Die Grün-Weißen machten nun mehr Druck und erarbeiteten sich zunehmend Chancen. Sie versuchten es unter anderem über die eingewechselte Sveindis Jonsdottir, die aber ebenfalls an Dick scheiterte (65.). Drei Minuten später hätten die VfL-Frauen eigentlich auf 3:0 erhöhen müssen, als Vivien Endemann frei auf die Keeperin der Hoffenheimerinnen zulief. Sie hob den Ball zwar über Dick, gleichzeitig aber auch am Tor vorbei (68.). Auch Jonsdottir und im Nachschuss Kalma blieben kurz darauf glücklos (70.) und sorgten mit dafür, dass die Chancenverwertung des VfL in dieser Phase besser hätte sein können. Hinten ließen die VfL-Frauen unterdessen nichts anbrennen. Hoffenheim kam lediglich über Memeti zu einem weiteren Abschluss (88.). In den letzten zehn Minuten hatten unter anderem Endemann (83.) und Kalma (87.) weitere Möglichkeiten. Insbesondere Endemann blieb hartnäckig und belohnte sich in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einem Pass von Jonsdottir mit dem 3:0. 

Tore

  • 0:1 Brand (27.): Nuria Rabano bringt einen Eckball von der rechten Seite aus hoch in den Strafraum. Dort steigt Brand am höchsten und köpft das Leder unhaltbar ins Hoffenheimer Tor. 
     
  • 0:2 Popp (45.+2): Die Wölfinnen können ihre Führung ausbauen und wieder ist es eine Ecke, die zum Tor führt. Von der linken Seite aus bringt Huth die Kugel gut herein. Popp rauscht vom Elfmeterpunkt aus heran und köpft unhaltbar ins rechte Eck. 
     
  • 0:3 Endemann (90.+3): Nach mehreren vergebenen Chancen will sich Endemann unbedingt noch belohnen – und schafft das durch einen Abschlag von Dick. Der landet bei Jonsdottir, die den Pass zu Endemann spielt. Diese kann frei vor dem Hoffenheimer Tor auftauchen und in letzter Sekunde auf 3:0 erhöhen.

Trainerstimmen

Tommy Stroot: "Für uns war es der erwartete Pokal-Fight um die nächste Runde. Wir hatten mit den kurzfristigen Ausfällen von Ewa Pajor und Lena Oberdorf eine zusätzliche Herausforderung. Deshalb wussten wir, dass Hoffenheim in den ersten 15 bis 20 Minuten die Oberhand haben könnte. Für uns war wichtig, dass wir uns in dieser ersten Phase in das Spiel hineinarbeiten. Das ist uns gelungen. Es waren zwei Standards, die uns in eine gute Ausgangsposition gebracht haben. Wir wussten, dass wir in der zweiten Halbzeit auch Umschaltmomente bekommen und hätten das 3:0 vielleicht eher machen können. Aber auch Hoffenheim hatte die eine oder andere gute Möglichkeit. Deshalb sind wir sehr glücklich, dass wir jetzt im Halbfinale stehen. Für uns ist dieser Sieg aber nicht nur eine nächste Runde, die wir erreichen. Wir haben heute verschiedene Spielerinnen auf dem Platz gesehen, die in den ganz großen Spielen bisher nicht unbedingt auf dem Platz gestanden haben. Vor allem nicht in der Anzahl. Von daher haben wir heute als Gruppe einen sehr wichtigen Schritt gemacht, weil es für uns in der nächsten Phase darum geht, verlässlich Leistungen abliefern zu können."

Stephan Lerch: "Mein Eindruck war, dass heute mehr für uns drin war. Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit und auch generell gut ins Spiel gekommen sind. Wir waren gerade in der Anfangsphase gut in den Zweikämpfen und sehr aktiv. Wir hatten gute Abschlüsse und dominante Phasen. Da hat uns nur ein Tor gefehlt. Dass wir dann durch zwei Standardsituationen in Rückstand geraten, war natürlich bitter. Gerade das zweite Tor ärgert mich doppelt. Für uns war es dadurch schwierig zurückzukommen. Wir haben es in der zweiten Halbzeit versucht, hatten die eine oder andere Möglichkeit. Der Anschlusstreffer hat aber leider gefehlt. Die Mannschaft hat trotzdem bis zum Schluss alles gegeben und einen wirklich aufopferungsvollen Kampf gezeigt. Deshalb ist es sehr bitter, dass das Ergebnis am Ende so deutlich ausfällt."
 

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Frohms – Wedemeyer (86. Wilms), Hendrich, Hegering, Rabano (62. Janssen) – Brand (62. Jonsdottir), Hagel, Huth – Endemann, Kalma (90.+2 Xhemaili), Popp

Ersatz: Schmitz (Tor), Küver, Demann

TSG Hoffenheim: Dick –Krumbiegel, Cazalla, Specht, Linder – Harsch, Dongus (86. Feldkamp), Corley (77. Billa) – Hickelsberger (71. Alber), Memeti, Kössler (70. Janssens)

Ersatz: Tufekovic (Tor), Doorn, Maier, Diehm, Leimenstoll

Tore: 0:1 Brand (27.), 0:2 Popp (45.+2), 0:3 Endemann (90.+3)

Gelbe Karten: Memeti, Alber / Rabano, Brand

Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer (Lübeck)

Zuschauende: 1.996 am Dienstagabend im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion.

Zum Matchcenter