Andreas Skov Olsen vor seinem ersten Heimspiel im Interview.
Vertragsunterschrift, erstes Training, Kaderdebüt – hinter dem dänischen Neuzugang Andreas Skov Olsen liegen ein paar Tage voller Premieren für den VfL Wolfsburg. Am Freitag steht mit dem Heimspiel gegen Holstein Kiel die nächste an: das erste Spiel in der heimischen Volkswagen Arena für die neue Nummer sieben. Im Interview spricht Skov Olsen über die Bedeutung seiner Rückennummer, die dänische Verbindung nach Wolfsburg und seine Vorbilder im Fußball.
Andreas Skov Olsen, wie waren deine ersten Tage in Wolfsburg?
Andreas Skov Olsen: Ich hatte sofort einen sehr guten ersten Eindruck. Es ist sehr cool, direkt reinzukommen und mit den Jungs zu trainieren. Am Wochenende war ich schon beim Bayern-Spiel dabei. Gerade bin ich noch allein hier, aber meine Familie kommt zum Spiel am Freitag gegen Kiel.
Hattest du schon Zeit, die Stadt zu erkunden?
Andreas: Ich bin ein bisschen umhergefahren, aber bisher habe ich noch nicht so viel gesehen. Ich denke, die Jungs werden mir noch ein paar Sachen zeigen.
Joakim Maehle und Jonas Wind kanntest du bereits vorher. Wie ist euer Verhältnis?
Andreas: Das ist sehr gut. Wir haben schon einige Male in der Nationalmannschaft zusammengespielt. Besonders Jonas kenne ich schon seit einer längeren Zeit, da wir in einem Jahrgang sind und gemeinsam in den U-Nationalmannschaften gespielt haben. Außerdem habe ich mit Mattias Svanberg zusammen in Bologna gespielt, ihn kenne ich daher auch schon gut.
Ihr seid also eine Art Quartett?
Andreas: (lacht) Ja, schon. Wir sprechen dieselbe Sprache, das macht es natürlich einfacher. Meistens sprechen wir dänisch, da Schwedisch eine sehr ähnliche Sprache ist. Aber die Jungs in der Mannschaft sind alle super. Mit vielen von ihnen verstehe ich mich jetzt schon sehr gut.
Hast du schon einen Spitznamen in der Mannschaft?
Andreas: Manche nennen mich „Andi“ und manche „Skov“, also es gibt nicht den „einen“ Spitznamen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, aber für mich ist beides okay.
Energy, good vibes and generally just a great guy“ (deutsch: Ein großartiger Kerl mit viel Energie und einer positiven Einstellung) – so beschrieb dich einst dein ehemaliger Teamkollege des FC Brügge Casper Nielsen. Aber wie bist du neben dem Platz?
Andreas: Ich bin ein sehr sozialer Mensch, ich mag es, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Die Beschreibung passt schon gut: Ich denke auch, dass ich eine gute Energie mitbringe und lustig drauf bin. Ich mache gerne Witze und verbringe gerne Zeit mit Menschen, die ich sehr mag.
Wie gestaltest du deine Freizeit?
Andreas: Da gibt es verschiedene Dinge. Ich spiele gerne am Computer mit meinen Freunden aus Dänemark, weil man währenddessen gut miteinander reden kann. Ich bin allgemein gerne mit Freunden und mit der Familie zusammen. Wenn ich zu Hause bin, mag ich es zum Beispiel, mit ihnen Spiele zu spielen.
Die französische Zeitung „L’Equipe“ hat dich bereits in jungen Jahren als einen der besten U20-Spieler betitelt, für eine dänische Zeitung bist du sogar „das größte Talent seit Michael Laudrup“. Wie gehst du mit solchen Erwartungen um?
Andreas: (lacht) Das sind sehr große Worte. Das ehrt mich natürlich, aber es gibt so viele gute Spieler und Talente. Ich bin dankbar, aber es gibt viele andere. Das macht mich etwas sprachlos.
Hast du ein Vorbild im Fußball?
Andreas: Ich schaue zu verschiedenen Spielern hoch. Lionel Messi und Cristiano Ronaldo sind natürlich zwei große Spieler in meiner Generation, deswegen schaut man automatisch auf die beiden. Ich war auch ein sehr großer Fan von Arjen Robben, als er noch gespielt hat. Für Bayern München war er ein sehr guter Spieler, außerdem ist er ebenfalls ein Linksfuß wie ich.
Die Bundesliga habe ich immer als eine sehr starke Liga angesehen. Es gibt so viele gute Spieler hier, die stark und schnell sind. Ich mag die Liga und die Teams, daher war es mir wichtig, hierher zu wechseln.
Andreas Skov OlsenWenn du dich entscheiden müsstest: Messi oder Ronaldo?
Andreas: Messi ist der Beste, aber Ronaldo ist der Coolste (lacht).
Kommt daher deine Rückennummer?
Andreas: Damals habe ich viele Spiele von Ronaldo gesehen, und da er die Nummer 7 bei Manchester United hatte, habe ich mich auch dafür entschieden. Außerdem passt die Nummer zu meiner Position, dem rechten Flügel. Ich mag die Zahl, und seit jeher ist sie mein Favorit. Ich bin also sehr froh darüber, dass die Rückennummer frei war und ich sie tragen kann.
Du bist ein flexibler Spieler. In Bologna hast du eine defensivere, in Brügge eher eine offensivere Rolle eingenommen. Was erhoffst du dir für deine Zeit in Wolfsburg?
Andreas: Ich hoffe natürlich, dass ich offensiv viel beitragen kann. So war es auch beim FC Brügge, dort konnte ich viele Tore schießen. Das möchte ich hier auch machen, aber natürlich auch ohne Ball arbeiten. Hauptsächlich bin ich aber ein offensiver Spieler und hoffe, dass ich mit vielen Toren der Mannschaft helfen kann.
Du hast bisher in Dänemark, Italien und in Belgien gespielt – nun wartet mit Deutschland noch einmal ein ganz anderer Wettbewerb auf dich. Was reizt dich an der Bundesliga?
Andreas: Ja, ich habe schon in vielen Ländern gespielt, das ist sehr cool. Die Bundesliga habe ich immer als eine sehr starke Liga angesehen. Es gibt so viele gute Spieler hier, die stark und schnell sind. Ich mag die Liga und die Teams, daher war es mir wichtig, hierher zu wechseln. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich nun in der Bundesliga spielen kann.
Dänemark und Wolfsburg – das scheint zu passen. Vor dir trugen bereits zwölf Landsleute unser Trikot, darunter Simon Kjaer und Nicklas Bendtner. Warum ist Wolfsburg ein gutes Pflaster für die Dänen?
Andreas: Es scheint eine Verbindung zwischen Wolfsburg und Dänemark zu geben. Wahrscheinlich, weil es ein großer Verein ist und ein guter Ort für die Spieler ist. Ich habe zumindest nur positive Dinge gehört und hoffe sehr, dass ich genauso eine gute Zeit haben werde wie die anderen.
Wie ist deine Verbindung zu Kjaer und Bendtner?
Andreas: Simon war mein Kapitän in der dänischen Nationalmannschaft. Mittlerweile hat er seine Fußballkarriere beendet. Er war eine sehr große Persönlichkeit im dänischen Fußball, denn er hatte eine großartige Karriere über viele, viele Jahre. Ich habe ihn als einen sehr hilfsbereiten Menschen kennengelernt. Als ich – mit Jonas damals – zur Nationalmannschaft kam, war er eine sehr große Stütze für uns. Mit Nicklas selbst habe ich nie zusammengespielt, aber er hatte natürlich auch eine tolle Karriere, auch wenn ich ihn nie persönlich kennengelernt habe.
Vergangenen Samstag warst du schon in der Allianz Arena in München, am Freitag hast du dein erstes Heimspiel in der Volkswagen Arena. Worauf freust du dich?
Andreas: Ich freue mich sehr, das Stadion von innen und die Fans zu sehen. Bisher war ich noch nicht in der Arena, sondern habe nur Bilder gesehen. Das erste Heimspiel ist immer ein besonderes Gefühl. Ich hoffe sehr, dass wir den Fans einen Sieg und drei Punkte schenken können. Jeden Tag fahre ich am Stadion vorbei und freue mich darauf, endlich dort zu spielen.
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