Nach langen zwei Monaten Pflichtspielpause geht es für die Grün-Weißen nun gleich richtig rund: Fünf herausfordernde Spiele in Liga und DFB-Pokal innerhalb von 15 Tagen werden der zuletzt so erfolgreichen Elf von Niko Kovac kaum Luft zum Durchatmen lassen. Kurz vor dem Re-Start gegen den SC Freiburg am heutigen Samstag (Anstoß um 15.30 Uhr) in der heimischen Volkswagen Arena blickt VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer vor und zurück und spricht über die vergangene als auch die aktuelle Transferperiode sowie seine Ausbildungszeit beim scheidenden Jörg Schmadtke, den er ab 1. Februar als Geschäftsführer Sport beerben wird.
Marcel Schäfer, wir haben letztmalig kurz nach Ende der Transferperiode im Sommer ein Interview geführt. Damals, zwischen den beiden Niederlagen in Leipzig und gegen Köln, befanden sich die Wölfe noch in einer sportlich schwierigen Phase. Nun beginnt das neue Jahr mit einer Serie von neun Pflichtspielen ohne Niederlage und vier Ligaerfolgen in Folge. Was ist seitdem passiert? Gab es für Sie einen Schlüsselmoment, der den Aufschwung begründet?
Marcel Schäfer: Ich weiß gar nicht, ob es diesen einen Schlüsselmoment gab. Ich glaube aber, dass das Stuttgart-Spiel mit unserem Tor in der 90. Minute schon ein kleiner Befreiungsschlag war. Da ging nicht nur ein Ruck durch die Mannschaft, sondern ein Ruck durch das ganze Stadion. Das hat man auch gespürt. Aufgrund des schwierigen Starts hatten wir ein paar Dinge verändert und haben zu unseren Basics zurückgefunden. Der VfL Wolfsburg muss sich immer über Arbeit definieren, so wie es unser Slogan „Arbeit – Fußball – Leidenschaft“ ausdrückt. Ich glaube, dass wir mittlerweile eine Mannschaft haben, die wirklich die DNA des Klubs verkörpert. In allen Statistiken, seien es die intensiven Läufe, die Sprints oder die Kilometer – also beim Thema Fitness – sind wir top. Da haben das Trainerteam und die Mannschaft hervorragende Arbeit geleistet. Jetzt geht es darum, auf dieser Basis, die von enormer Bedeutung für den VfL ist, aufzubauen. Obwohl wir mit vier Siegen in die Pause gegangen sind, wissen wir, dass wir fußballerisch mit Sicherheit noch Luft nach oben haben. Aber wir sind gewillt, das anzugehen.
Nach der Transferperiode ist vor der Transferperiode: Sie haben noch bis zum 31. Januar Zeit für Neuverpflichtungen oder Abgänge. Es wird medial über Namen wie Nicolas Cozza einerseits und Josip Brekalo oder Josuha Guilavogui andererseits diskutiert und spekuliert. Können Sie bereits Wasserstandsmeldungen abgeben, welche Veränderungen es in der Kaderstruktur noch geben wird?
Schäfer: Es wird auf jeden Fall eine sehr ruhige Transferperiode für uns bleiben – sowohl auf der Abgangs- als auch auf der Zugangsseite. Dass der eine oder andere Spieler vielleicht mit seiner Situation nicht in Gänze zufrieden ist, ist normal. Der eine oder andere hat seine Erwartungen übertroffen, der eine oder andere ist vielleicht ein Stück weit dahinter geblieben. Aber auch das ist nicht unüblich im Laufe der Saison, wenn man Teil einer Mannschaft ist. Von daher haben wir aktuell nichts zu vermelden.