Männer

Doppelpack durch Nkunku

Der VfL kassiert in Leipzig ein frühes und ein spätes Tor und verliert 0:2.

VfL-Wolfsburg-Spieler Micky van de Ven im Zweikampf mit einem Gegenspieler.

Auch nach vier Spieltagen warten die Wölfe weiterhin auf ein Erfolgserlebnis. Bei bis dahin ebenfalls sieglosen Leipzigern unterlag die Kovac-Elf mit 0:2 (0:1). RB-Shooting-Star Christopher Nkunku brachte die Sachsen per Handelfmeter (4.) früh auf die Siegerstraße und entschied das Duell in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer. Trotz deutlicher Leistungssteigerung in Durchgang zwei gelang es dem VfL nicht, den starken RB-Schlussmann Janis Blaswich zu überwinden. Am kommenden Samstag, 3. September (Anstoß um 15.30 Uhr), empfangen die Wölfe dann den 1. FC Köln zum fünften Spieltag in der heimischen Volkswagen Arena.

Personal

Im Vergleich zum jüngsten torlosen Remis gegen Schalke 04 setzte VfL-Cheftrainer Niko Kovac bei den Bullen aus Sachsen auf ein neues Trio in der Startelf: Ridle Baku, Max Kruse und Maximilian Philipp begannen für Sebastiaan Bornauw, Mattias Svanberg und Omar Marmoush (alle Bank). Kruse und Philipp standen damit in dieser Spielzeit erstmals in der Anfangsformation. Leipzigs Chefcoach Domenico Tedesco tauschte gegenüber dem 1:2 bei Union Berlin doppelt: Marcel Halstenberg verteidigte für Josko Gvardiol (Bank), Andre Silva stürmte für Timo Werner (Bank). Stammkeeper Peter Gulacsi (Adduktorenprobleme), für den erneut Blaswich zwischen den Pfosten stand, wartet somit weiterhin auf seinen 200. Bundesliga-Einsatz.

Spielverlauf

Einen schlechteren Start hätte sich der VfL in Leipzig kaum vorstellen können. Vollkommen unnötig lag die Kovac-Elf nach vier Minuten durch den verwandelten Handelfmeter Nkunkus mit 0:1 hinten. Im Anschluss an den frühen Schock hatten die Grün-Weißen deutlich mit defensiven Schwierigkeiten und Unkonzentriertheiten im Passspiel zu kämpfen, so dass sich die Gastgeber ihre frühe Führung nach und nach verdienten. Die RB-Druckphase konnten aber immerhin weder Silva (12.) noch Willi Orban (17.) und vor allem Dani Olmo mit der dicksten Chance für weitere Treffer nutzen. Die Wölfe ihrerseits fanden überhaupt keinen Zugriff und warteten vergeblich auf eine vielversprechende Offensivaktion. Dafür kamen die Bullen im ersten Durchgang durch Silva und Mohamed Simakan innerhalb weniger Sekunden zu weiteren Torgelegenheiten (35.).

Die offensiv ausgerichteten Wechsel zur Pause sollten sich sofort auszahlen. Nach einem entschärften Laimer-Distanzschuss (49.) drehten die Wölfe plötzlich auf und kamen innerhalb von zehn Minuten zu fünf guten Chancen! Zunächst war es der gerade gekommene Marmoush, der Blaswich zweimal zum Eingreifen zwang (50., 57.). Auch Lukas Nmecha (58.) und der ebenfalls eingewechselte Josip Brekalo (60.) scheiterten am nun groß aufspielenden RB-Keeper. Dazu traf Kruse per Volley nur das Außennetz (58.). Erst ein gefährlicher Konter der Hausherren durch Nkunku (62.) beendete die beeindruckende, aber erfolglose grün-weiße Druckphase. In einer offenen Schlussphase vergaben Willi Orban (70.) und Joker Werner (78.) zunächst für die Sachsen sowie Kruse für die Niedersachsen (84.), ehe Nkunku mit seinem zweiten Treffer den Sack zugunsten der Tedesco-Elf in der Nachspielzeit zumachte.

Tore

  • 1:0 Nkunku (4., HE): Was für ein mieser und unglücklicher Beginn für die Wölfe! Lacroix verschätzt sich und erwischt eine eigentlich harmlose Rechtsflanke von Dani Olmo mit der Hand statt mit dem Kopf – und nach Videostudium gibt Schiri Dankert zu Recht Strafstoß. Dieses Mal hat „Elfmeterkiller“ Koen Casteels keinerlei Abwehrchance, der Schuss Nkunkus ist zu scharf und schlägt unten links ein.
     
  • 2:0 Nkunku (90.+1): Da ist dann doch die späte Entscheidung! Leipzig kommt per Doppelpass über rechts, wo Timo Werner scharf nach innen spielt. Dadurch, dass Otavio noch leicht abfälscht, landet das Leder bei dem völlig freien Nkunku, der überhaupt keine Mühe hat, am bereits am Boden liegenden Casteels vorbei seinen Doppelpack zu scnüren.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Der Sieg ist verdient. Wir haben nach ein paar Minuten einen Elfmeter gegen uns bekommen, der einer war und uns schon ein wenig aus der Bahn geworfen hat. Leipzig war dann klar dominierend. In der zweiten Halbzeit war es schon besser, da hatten wir schon die eine oder andere Chance. Das Quäntchen Glück fehlt im Moment, aber wir haben zum Ende heraus zu viele individuelle Fehler gemacht. Ohne großartig unter Druck gesetzt worden zu sein von Leipzig, haben wir die Bälle einfach weggegeben. Es ist nicht das, was wir wollten, aber es ist das, was wir bekommen haben. Deswegen sind wir nicht zufrieden.

Domenico Tedesco: Wir haben es ähnlich gut gespielt wie in den Wochen zuvor, nur heute stimmt das Ergebnis eben. Nach Stuttgart hatten wir vermutet, dass wir schon am Maximum wären, was vergebene Großchancen betrifft – und wurden heute eines Besseren belehrt. Wir müssen den Sack schon vorher zumachen. Ansonsten war das Spiel gut, in vielen Belangen sogar sehr gut.

Aufstellungen und Statistiken

RB Leipzig: Blaswich – Simakan, Orban, Halstenberg (81. Schlager) – Henrichs (42. Gvardiol), Laimer, Kampl (64. Haidara), Raum, Olmo, Nkunku – Silva (64. Werner)

Ersatz: Nickisch (TW) – Ba, Novoa, Forsberg

VfL Wolfsburg: Casteels – Baku, Lacroix, van de Ven, Otavio –Guilavogui (46. F. Nmecha), Arnold (72. Svanberg) – Kaminski (46. Marmoush), Kruse, Philipp (58. Brekalo) – L. Nmecha (58. Waldschmidt)

Ersatz: Pervan (Tor), Fischer, Bornauw, Franjic

Tore: 1:0 Nkunku (4., HE), 2:0 Nkunku (90.+1)

Gelbe Karten: Henrichs, Werner / Arnold, Otavio, Baku

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauende: 41.243 am Samstagnachmittag in der Red Bull Arena

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