Frauen

„Kein typischer Aufsteiger“

Die VfL-Frauen spielen am Sonntag um 14 Uhr erstmals bei RB Leipzig.

Auf die Wölfinnen wartet am Sonntag, 15. Oktober, ein weiteres Auswärtsspiel vor großer Kulisse: Ab 14 Uhr treffen sie in der Leipziger Red Bull Arena auf RB Leipzig. Der Klub erwartet eine fünfstellige Zahl an Zuschauenden. Magenta Sport und DAZN zeigen die Partie live im TV. Es ist das erste Mal, dass die beiden Teams in einem Pflichtspiel aufeinandertreffen.

„Bundesliga ist Neuland“

RB Leipzig ist in diesem Sommer erstmals in die Google Pixel Frauen-Bundesliga aufgestiegen. Hinter der Mannschaft liegt eine starke Saison in der zweiten Liga: Die Leipzigerinnen sicherten sich mit zwölf Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten 1. FC Nürnberg souverän den Meistertitel. Aktuell steht der Klub mit drei Punkten auf dem neunten Tabellenplatz. Am ersten Spieltag verlor er mit 1:2 gegen den 1. FC Köln, am zweiten siegte er mit 3:2 gegen die SGS Essen und am dritten stand eine 1:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt. „Die Bundesliga ist für uns Neuland, wir zahlen viel Lehrgeld. Wir werden schon noch etwas Zeit benötigen, aber wir kommen Schritt für Schritt voran“, zog Leipzigs Trainer Savan Uzun am Donnerstag in einem Interview mit dem „kicker“ eine vorläufige Bilanz. Vor und hinter seiner Mannschaft liegen keine einfachen Wochen: Nach den Spielen gegen Frankfurt und Wolfsburg wartet am nächsten Wochenende der FC Bayern München auf das Team.

An Erfolge anknüpfen

Die Wölfinnen hatten unterdessen nur wenige Tage Zeit, um sich von dem intensiven Hinspiel in der Qualifikation für die UEFA Women’s Champions League zu erholen. Die Partie gegen Paris FC endete mit einem 3:3-Remis. Ein Ergebnis, das die VfL-Frauen nicht wirklich zufriedenstellt, vor allem da sie nach einem frühen Führungstreffer durch Nachlässigkeiten im Spiel zweimal in Rückstand gerieten. Es war die erste Begegnung in dieser Saison, die für die Wölfinnen nicht mit einem Sieg endete. Der Partie in Paris waren drei Erfolge in der Liga und einer im Pokal vorausgegangen. An sie will das Team von Cheftrainer Tommy Stroot nun in Leipzig anknüpfen. Damit das gelingt, stehen am Freitagnachmittag und am Samstagmittag noch zwei Einheiten in Wolfsburg an, ehe der VfL-Tross nach Leipzig reist.

Am Freitagmittag sprach VfL-Trainer Stroot mit den Medien über…

…die Personalsituation: Camilla Küver ist mehr und mehr im Mannschaftstraining dabei. Vor der Länderspielpause wird sie für den Kader aber noch keine Rolle spielen. Wie bekannt ist, fallen außerdem Tabea Sellner, Rebecka Blomqvist und Sveindis Jonsdottir weiter aus. Bei Merle Frohms ist die Situation unverändert. Sie ist noch nicht wieder zurück im Training. Wir werden sie in Ruhe aufbelasten und dabei reaktionsabhängig entscheiden, wie wir genau vorgehen. Bei Keepern ist das durch die Stoß- und Fallbelastung eine besondere Herausforderung. Deswegen wird sie auch gegen Hoffenheim wahrscheinlich noch nicht wieder spielen können. Kristin Demann hat immer noch eine leichte Spannung auf der Muskulatur, deshalb werden wir sie gegen Leipzig ebenfalls nicht einplanen.

…die Gegnerinnen: Ich sehe RB überhaupt nicht als Aufsteiger. Von den Strukturen, die sie haben, sind sie nicht mit einem typischen Aufsteiger vergleichbar. Wir erwarten einen Gegner, der das Potenzial und die Qualität hat, in der oberen Tabellenhälfte zu landen. Leipzig ist eine Mannschaft, die verschiedene Systeme spielen kann und je nach Situation durchaus flexibel reagieren kann. Das hat man in den ersten Bundesligaspielen schon gesehen. Sie haben Qualitäten im Umschaltspiel und im Anlaufen, weil in ihrem Spiel viel Tempo vorhanden ist. Von daher treffen wir auf einen Widerstand. Den wollen wir überwinden und uns in den entscheidenden Situationen durchsetzen, um die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.

…die Lehren aus dem Paris-Spiel: Wir haben bisher nur das Regenerationstraining gehabt. Heute Nachmittag kommen die Spielerinnen wieder rein und dann gilt unser Fokus Leipzig. Deren Spiel hat gewisse Parallelen zu dem der Pariserinnen. In der Partie gab es Situationen, die wir definitiv besser hätten verteidigen können. Wir wissen aber, dass wir das können und das schon in vielen Situationen gezeigt haben. Durch die lange WM und die Länderspielabstellungen dürfen wir allerdings nicht davon ausgehen, dass alle Abläufe noch so funktionieren wie vorher. Von daher geht es jetzt vor allem darum, zurück in die Abläufe und in die richtige Kommunikation zu finden.

…die Frage, ob die große Kulisse ein Vor- oder Nachteil ist: Das hängt immer auch von den Teams ab, die auf dem Platz stehen. Insgesamt kennen wir die Situation in großen Arenen mit vielen Zuschauern. Von daher spielt dieser Punkt für uns keine Rolle. Auf der Leipziger Seite gibt es in dieser Hinsicht eine gewisse Unerfahrenheit, die natürlich für Unsicherheiten sorgen kann.

Matchcenter: Alle Infos zur Partie