Frauen

In der Favoritenrolle

Die VfL-Frauen gastieren am fünften UWCL-Gruppenspieltag bei Servette FCCF.

Ihre Pflichtaufgabe in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben die Frauen des VfL Wolfsburg souverän gemeistert – nun steht auf der internationalen Bühne eine Aufgabe mit ähnlicher Rollenverteilung an: Drei Tage nach dem 5:0-Heimsieg gegen den FC Carl Zeiss Jena sind die Wölfinnen am morgigen Mittwoch, 8. Dezember (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN), in der UEFA Women’s Champions League beim Schweizer Meister Servette FCCF gefordert. Am 5. Gruppenspieltag ist ein Sieg Pflicht, um die Viertelfinal-Chancen zu wahren. Im Hinspiel setzten sich die Grün-Weißen mit 5:0 gegen die Genferinnen durch.

Servette schon raus

Ein „Endspiel“ gegen Chelsea um das Überwintern im europäischen Wettbewerb war nicht gerade das Ziel der VfL-Frauen – nach den beiden Partien gegen Juventus Turin, in denen nur ein Zähler auf dem grün-weißen Konto hängenblieb, ist dieses Szenario nun allerdings die einzig verbliebene Option für den zweimaligen Titelträger. Klar ist damit auch: Eine Punkteteilung, so wie in den ersten beiden Gruppenpartien in London (3:3) und Turin (2:2), wäre im Stade de Genève zu wenig. Die 2003 eröffnete Arena ist vielleicht nicht ganz so imposant wie das Turiner Allianz Stadium, allerdings dürfte es trotz der aussichtlosen Lage des Heimteams für eine Kulisse reichen, von der man in der Frauen-Bundesliga derzeit nur träumen kann. Rund 5.000 Zuschauern werden erwartet. Die Viertelfinal-Qualifikation hat der Schweizer Meister, der noch auf seinen ersten Punktgewinn in der Königsklasse wartet, allerdings schon verpasst. Auf der anderen Seite war bereits das Erreichen der Gruppenphase ein Erfolg für das Team von Trainer Eric Severac. In der heimischen Liga liegt Servette FCCF nur einen Punkt hinter Spitzenreiter FC Zürich.

Regen angekündigt

Gewohnte Champions-League-Abläufe gab es am Anreisetag bei den Frauen des VfL Wolfsburg – inklusive der Qualifikation in Bordeaux war es bereits der vierte internationale Trip in dieser Spielzeit. Zum Vergleich: Im alten UWCL-Modus gab in der Hinrunde „nur“ maximal zwei europäische Auswärtsspiele. Nach dem Charterflug von Braunschweig nach Genf stand am Nachmittag wie üblich das Abschlusstraining in der Spielstätte auf dem Programm. Eine gute Gelegenheit, sich mit den Bedingungen im Stade de Genéve vertraut zu machen. Und dennoch könnten die Bedingungen am morgigen Spieltag doch völlig unterschiedlich sein, schließlich kündigen die Wetterprognosen viel Regen an. Bei der Ankunft im direkt am Genfer See gelegenen Teamhotel schien noch die Sonne. So oder so – der Optimismus im Lager der Grün-Weißen ist groß. Nach dem klaren Liga-Sieg gegen Jena auch durchaus berechtigt, schließlich brachte der Sieg neben drei Punkte auch wertvolle Erkenntnisse. Zum Beispiel die, dass Lynn Wilms eine starke Premiere im VfL-Dress ablieferte. Oder dass auch auf Spielerinnen Verlass ist, die in den letzten Wochen nicht immer regelmäßig zum Einsatz kamen.

„Konzentriert bleiben“

Nach dem Abschlusstraining stellte sich VfL-Cheftrainer Tommy Stroot im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz den Fragen der Medien. Dabei sprach der Coach über…

…die Personalsituation: Almuth Schult hatte Kontakt mit einer möglicherweise positiv auf Corona getesteten Person. Das Ergebnis steht noch aus, aber wir haben gemeinsam entschieden, dass sie bis auf Weiteres erst einmal nicht dabei sein wird. Es handelt sich dabei nicht um eine angeordnete Quarantäne, sondern um eine Vorsichtsmaßnahme. Für sie ist Melanie Wagner aus der U20 dabei. Wir hatten es ja bislang immer so gehandhabt, dass in der Champions League drei Torhüterinnen dabei waren. Ansonsten ist im Vergleich zum Spiel gegen Jena Turid Knaak wieder dabei.

…die Ausgangsposition: Auf der einen Seite ist es eine Pflichtaufgabe, wenn man die Ergebnisse der anderen Teams gegen Servette sieht. Aber es ist ebenso auch eine Herausforderung, gegen ein Team zu spielen, dass etwa 5.000 Fans im Rücken hat und alles reinschmeißen wird. Chelsea hatte sich hier lange schwergetan, das darf man nicht vergessen. Klar ist: Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, werden wir das Spiel gewinnen.

…den Gegner: Servette ist nicht einfach eine Schweizer Mannschaft, sondern eine international aufgestellte Truppe, die sehr viel Talent, aber auch Temperament mitbringt. Sie haben individuelle Qualitäten im Dribbling, wie man gegen Chelsea sehen konnte, als sie sich einige gute Chancen herausgespielt hatten. Es gilt also für uns, konzentriert zu bleiben, gerade in Situationen, in denen man sich sicher fühlt.

UWCL-Torjägerin Tabea Waßmuth: Sie macht es in der Champions League bislang herausragend, was natürlich auch daran liegt, dass sie oft mehr Räume hat als in der Liga. Zudem hat sie bislang auch meist in der Sturmspitze gespielt, wo man ohnehin mehr gefährliche Szenen hat. Aber sie ist nicht allein aufgrund ihrer Tore wichtig. Wenn sich die Gegner auf Tabea konzentrieren, haben die anderen Offensivspielerinnen automatisch mehr Platz.

Wölfe TV: Stimmen vor der UWCL

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