Männer

„Ich fühle mich pudelwohl“

Moritz Jenz im Interview vor dem Gastspiel der Grün-Weißen am Sonntag in Frankfurt.

VfL-Wolfsburg-Spieler Jenz applaudiert nach dem Spiel den Fans und lächelt.

Durch Verletzungen und Krankheit wurde er einige Male ausgebremst, unterm Strich aber hat sich Sommerneuzugang Moritz Jenz im Team der Grün-Weißen auf Anhieb etabliert: 15 von 22 möglichen Ligaspielen hat der Defensivmann in der aktuellen Spielzeit bestritten, die allermeisten davon über die volle Distanz. Inwiefern seine jüngste Blessur ihn noch beeinträchtigt, wie er seine Rolle und die der Mannschaft aktuell sieht und was er sich für das Auswärtsspiel bei der Eintracht am Sonntag (25. Februar, Anstoß um 15.30 Uhr) ausrechnet, darüber sprach der 24-Jährige im Kurzinterview.

Moritz Jenz, seit dem Zusammenprall mit dem Unioner Andras Schäfer beim Spiel in Berlin trainierst du mit Maske. Wie trainiert und spielt es sich damit? Und wie geht es dir nach deiner Verletzung?

Moritz Jenz: Meiner Nase geht es gut. Ich trainiere weiterhin mit Maske, was neu für mich ist. Aber ich fühle mich damit sicher und sie ist angenehm zu tragen – auch während des Spiels. Zuerst haben wir es mit einer durchsichtigen Plastikmaske probiert, die aber nicht so komfortabel war. Sie war schwerer und hat etwas gedrückt, die jetzige Carbon-Maske ist leichter und an den Seiten individuell angepasst, so dass das Sichtfeld nicht eingeschränkt ist.

Sportlich hinkt ihr etwas den Zielen hinterher. Nach vier Remis und der knappen Niederlage bei Union gab es zuletzt ein durchaus ordentliches 1:1 gegen den BVB. Wie siehst du die derzeitige Lage?

Moritz: Die Situation ist nicht leicht. Wir haben nicht die Resultate, die wir wollten. Das BVB-Spiel war definitiv ein Schritt nach vorne. Wir versuchen intensiv, die Lage zu ändern und spielen eigentlich auch guten Fußball. Wir müssen es nur wieder hinkriegen, das entscheidende Tor mehr zu machen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass das klappen wird in den nächsten Spielen.

Du hast bereits in ganz jungen Jahren viel Auslandserfahrung gesammelt. Du warst in England, der Schweiz, Schottland und Frankreich. Welche Zeit hat dich besonders geprägt?

Moritz: Dadurch, dass es ein Weltverein ist, war Celtic die intensivste Erfahrung. Als Rekordmeister muss man da jede Woche gewinnen, in der Champions League spielt man zuhause vor einer Riesenkulisse, vor 65.000 bis 70.000 Zuschauern. Das macht dich im Kopf noch ein bisschen stärker und professioneller. Das hat mir in meiner Karriere am meisten geholfen.

Haben dich diese internationalen Stationen auch menschlich weitergebracht?

Moritz: Ja, ich denke schon. Das macht einen noch ein Stück offener für verschiedene Kulturen und Charaktere. Ich bin generell ein sehr offener Mensch und war auch früher schon mit meiner Familie oft auf Reisen. Daher fühlten sich die Auslandsstationen auch ganz normal an.

Gab es schon intern Probleme wegen deines Spitznamens aus der Celtic-Zeit „Mercedes“?

Moritz: (lacht) Eigentlich nicht. Der Name passt nicht so wirklich hierher, den habe ich bei Celtic bekommen. Meine Freunde kennen mich so, aber hier im Team werde ich nicht so genannt. Nur im privaten Umfeld ist das mein Spitzname.

Du hast dir schnell einen Stammplatz in der Innenverteidigung erkämpft. Wie zufrieden bis du mit deiner Entwicklung hier?

Moritz: Ich bin erstmal dankbar, dass ich unter Niko Kovac spielen darf. Ich mag den Coach und seine Arbeit sehr. Ich kann sehr viel von ihm lernen. Natürlich ist es gut, Rückendeckung vom Trainer zu haben, das gibt ein gutes Gefühl und sorgt für Selbstvertrauen. Der Rest ist einfach nur harte Arbeit. Ich bin zufrieden mit meinen Leistungen und möchte sie noch mehr steigern. Der Trainerstab hilft mir dabei, den nächsten Schritt zu gehen, um das nächste Level zu erreichen. Ich fühle mich auf jeden Fall pudelwohl und genieße jeden Tag.

Am Sonntag geht es gegen Frankfurt, ein Team mit europäischen Ambitionen. Was wäre für dich ein Erfolg? Ein Punkt oder ein Dreier?

Moritz: Uns ist bewusst, dass es bei der Kulisse schwer wird und sicher sehr hitzig. Wir sind aber vorbereitet und wissen, was zu tun ist. Wir fahren definitiv dorthin, um drei Punkte zu holen. Dann würde es auch wieder nach vorne gehen in der Tabelle. Wir müssen jetzt von Schritt zu Schritt denken.

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