Frauen

Erneutes Schützenfest

Ohne Punktverlust: Die Wölfinnen triumphieren auch gegen Leverkusen mit 7:0.

Sieben Spieltage in der Allianz Frauen-Bundesliga sind gespielt – und die VfL-Frauen bleiben das Maß aller Dinge. Am Samstagmittag setzte sich das Team von Stephan Lerch sicher und souverän mit 7:0 (3:0) gegen Bayer 04 Leverkusen durch. Die Treffer vor knapp 1.500 Zuschauern im AOK Stadion erzielten dreimal Ewa Pajor (44., 50., 61.), zweimal Pernille Harder (2. Spielminute, 65.), Kristine Minde (38.) sowie Sara Gunnarsdottir (59.), die Grün-Weißen bleiben mit nun 21 Punkten deutlich vor der Konkurrenz. Bereits am kommenden Mittwoch, 31. Oktober, geht es für die Wölfinnen mit dem Champions-League-Rückspiel bei Atletico Madrid weiter (Anstoß um 20 Uhr), ehe man am Sonntag, 4. November, in der Liga zum MSV Duisburg reist (Anstoß um 14 Uhr).

Sechs Wechsel

Im Vergleich zum 7:0 bei Borussia Mönchengladbach griff VfL-Cheftrainer Stephan Lerch gleich sechsmal in die Wechselkiste. Für Claudia Neto (muskuläre Probleme), Babett Peter, Sara Doorsoun, Noelle Maritz, Ella Masar und Zsanett Jakabfi (alle Bank) standen Anna Blässe, Nilla Fischer, Pia-Sophie Wolter, Gunnarsdottir, Pajor sowie Harder in die Startelf. Bayer-Cheftrainerin Verena Hagedorn tauschte dagegen nur einmal ihr Personal: Lisa Rensing rückte nach dem letzten 4:1-Heimsieg gegen den MSV Duisburg für Saskia Meier in die Abwehrkette.

Blitzstart durch Harder

Der VfL legte los wie die Feuerwehr: Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da lag das Leder bereits im Bayer-Tor. Caroline Hansen hatte eine Ecke von rechts serviert, die Harder per Kopf in die Maschen beförderte. Und die Wölfinnen hielten nach dem grün-weißen Blitzstart weiterhin das Tempo hoch, wie Lerch es im Vorfeld gefordert hatte, ohne jedoch zunächst weitere Hochkaräter herauszuspielen. In der 16. Minute folgte dann aber eine Doppelchance: Zunächst konnte Gunnarsdottirs Kopfball nach erneutem Hansen-Eckball abgeblockt werden, bevor Fischers Kopfball im Nachsetzen nur knapp übers Gehäuse strich. Kurz darauf war es Alexandra Popp, die zu hoch zielte (19.). Nach 23 Minuten kamen dann die Gastgeber erstmals zum Abschluss, doch Ivana Rudelics Versuch aus der Distanz stellte VfL-Keeperin Almuth Schult vor keinerlei Probleme.

Fischer angeschlagen raus, Grün-Weiß zieht davon

Die Gäste blieben anfällig nach Eckstößen. So verfehlte erneut Fischer nach Hansen-Hereingabe, dieses Mal von links, per Kopf den Bayer-Kasten (26.). Bei dieser Szene verletzte sich die VfL-Kapitänin und musste das Feld für Doorsoun räumen. Die kurze Unordnung beim VfL nutzten die nun etwas mutiger auftretenden Rheinländerinnen zu einem vielversprechenden Konter, an dessen Ende Lena Uebach aber freistehend über den Ball schlug (33.). Dann ging es aber wieder in die andere Richtung, wo Hansen (35.) und Harder (36.), die per Kopf an der glänzend reagierenden Bayer-Keeperin Anna Klink scheiterte (35.), zunächst Gelegenheiten liegenließen. Kurz darauf lag die Kunststoffkugel aber zum zweiten Mal im Bayer-Netz. Wieder war es ein Hansen-Eckball, der für Unruhe in der 04-Abwehr sorgte. Minde setzte nach und beförderte die Kugel unter die Querlatte – 2:0 (38.). Nun hatten sich die Grün-Weißen eingeschossen und legten nach. Klink konnte eine scharfe Hansen-Hereingabe von rechts nur abklatschen – Pajor bedankte sich mit ihrem zehnten Saisontreffer (44.). Fast hätte Gunnarsdottir mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumkante sogar noch vor dem Halbzeitpfiff weiter erhöhen können (45.), so aber ging es mit einem 3:0 in die Kabinen.

Bayer bricht auseinander

Mit Masar für Popp machten die Wölfinnen da weiter, wo sie aufgehört hatten. Nach 50 Minuten klingelte es erneut im Bayer-Kasten, inzwischen gehütet von Laura Sieger: Ein noch abgefälschter Schrägschuss Pajors fand über den linken Innenpfosten den Weg in die Maschen – Saisontor Nummer elf. Harder hätte den Vorsprung wenige Zeigerumdrehungen später weiter ausbauen können, scheiterte aber an Siegers starkem Reflex, ebenso wie Masar kurz darauf (56.). Drei Minuten später klappte es dann aber doch: Gunnarsdottir traf per platziertem Rückraumschuss (59.). Nun brachen die Gäste auseinander. Pajor schnürte per sehenswertem Fallrückzieher (61.) ihren Dreierpack, Harder markierte per Kopf ihren zweiten Treffer (65.). Ein kleines Erfolgserlebnis sollte es für die Gäste dann aber doch noch geben: Der Aufsteiger überstand die letzten 25 Minuten gegen einen einmal mehr stark auftrumpfenden VfL ohne weiteres Gegentor, auch weil Wolter aus kurzer Distanz über den Kasten zielte (87.).

„Sehr effektiv bei Standards“

Stephan Lerch: Erstmal bin ich froh, dass wir das Ergebnis am Ende einer englischen Woche so klar gestalten konnten und wieder zu Null gespielt haben. Man darf nicht unterschätzen, dass das Spiel am Mittwoch Kraft gekostet hat. Das hat man in der ersten Halbzeit auch an der einen oder anderen Situation gesehen. Da haben wir für die Entscheidungsfindung manchmal ein bisschen zu lange gebraucht und auch mal einen Schritt zu wenig gemacht. Das Passspiel hat darunter gellitten, viele Bälle sind in den Raum gespielt worden, wo wir eigentlich in den Fuß hätten spielen müssen. Wir haben nicht so gut reingefunden ins Spiel, waren dafür aber sehr effektiv bei Ecken und Standards. So tat uns die frühe Führung auch gut. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann spielerisch besser gemacht, über außen gespielt und Ball und Gegner laufen lassen. Unterm Strich sind wir glücklich und zufrieden, dass wir heute hier erneut gewonnen haben. Nilla Fischer rauszunehmen, war eine Vorsichtsmaßnahme, weil ihr Nackenmuskulatur zugemacht hatte. Ihr geht es schon wieder besser.

VfL Wolfsburg: Schult – Blässe, Wedemeyer, Fischer (31. Doorsoun), Minde – Gunnarsdottir, Hansen (69. Stolze), Wolter, Popp (46. Masar) – Harder, Pajor

Bayer 04 Leverkusen: Klink (46. Sieger) – Heinze, Rensing, Sahlmann, Oliveira Leite – Vinken (57. Kempe), Barth, Rudelic, Csiszar – Mayr, Uebach (74. Prinz)

Gelbe Karten: - / Uebach

Tore: 1:0 Harder (2.), 2:0 Minde (38.), 3:0 Pajor (44.), 4:0 Pajor (50.), 5:0 Gunnarsdottir (59.), 6:0 Pajor (61.), 7:0 Harder (65.).

Zuschauer: 1.428 am Samstagmittag im AOK Stadion

Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck)